Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein Name
Lotty

Rasse
Lagotto Romagnolo

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 03.08.2022
Nachtrag

Nachdem der letzte Beitrag hier stark geprägt war von einem wenige Tage zuvor erlebten medizinischen Notfall bei Lotty, merke ich, dass ich die problemzentrierte Darstellung nicht so stehen lassen mag.

Lotty ist wichtiger Teil meines Lebens. Wir sind das Team, komme was wolle.

Eintrag vom 25.07.2022
Unser Sorgenkind und Stehaufmännchen

Sagen wir es klar: Lotty ist mit derart vielen, zunächst gar nicht offen erkennbaren, Baustellen bei uns angekommen, dass die gesamten Kosten für seine medizinische Versorgung in den zwei Jahren, die er nun bei uns ist, allmählich an der 10000er-Grenze kratzen. Die notwendige komplette Zahnsanierung zu Beginn war da nur ein Punkt, die schwer einzustellende Epilepsie mit Anfällen im nahezu wöchentlichen Rhythmus hingegen sicher der Hauptkostenfaktor. Inzwischen ist es uns aber durch Zähigkeit auf allen Seiten und ein tolles Neurologen-Team gelungen, auch längere anfallsfreie Zeiten herauszukitzeln.
Durch die vielen weiteren körperlichen Einschränkungen (Taubheit auf einem Ohr, schlechtes Sehvermögen, beidseitige Verkalkung der Bizepssehnen in den Ellbogen, Neigung zur Patellaluxation hinten rechts, beginnender Spondyliose, angebrochenem Dornfortsatz im Halswirbelbereich, empfindlicher Magen-Darm-Trakt usw.) ist Lotty in keiner Weise der Hund, den ich mir erhofft hatte: schlau und aktiv und mit Freude an gemeinsamen Hobbys. Damit hadere ich zuweilen, ja. Habe ich ihn deshalb aber weniger lieb? Ganz klar: Nein. Er hat sich die richtigen Menschen ausgesucht. Die, die ihn nehmen, wie er ist. Die, die mit ihm durch Dick und Dünn gehen, die beharrlich ihre Kraft investieren, die im Zweifel die eigene Altersvorsorge anknabbern, damit er gut versorgt werden kann.


Mein Leben dreht sich nicht nur finanziell um ihn, sondern er bestimmt auch meinen Lebensryhytmus: Verlässlich fünf Mal täglich Medikamente geben zu müssen bindet. Die Anfälle und sein enges Sichanbinden an mich erschweren es zugleich, mal Entlastung durch Hundesitter zu erhalten. Das zehrt manchmal an den Kräften und schränkt uns - auch beruflich! - ein. (Eine dumme Kombi, angesichts der Kosten, die Lotty produziert.)


Aber was will man machen? Er ist jetzt da, gehört zu uns, liebt uns und wird wiedergeliebt und ich kann nicht anders als der Verantwortung, die ich für dieses anhängliche Fellbündel übernommen habe, gerecht zu werden, so gut ich eben kann.

Dass wir für ihn die richtigen Menschen sind, ist jedenfalls sonnenklar.
 

Eintrag vom 24.07.2020
Herzensbrecher mit Unfugpotenzial

"Bumm, da bin ich!", scheint Lotty zu denken und stürzt sich in unser Leben, als hätte er schon immer hierher gehört. Unfassbar freundlich und schwer zu beeindrucken, extrem anhänglich und schmusebedürftig - und mit einer großen Portion Schalk im Nacken.

Die ersten Tage sind der Eingewöhnung und dem Entfilzen gewidmet. Beim Scheren kommen zwei 5-Mark-Stück-große Narben sowie eine fingerbreite, in die Haut "gekerbte" quer im Nacken zum Vorschein. Die Tierärztin vermutet bei letztgenannter, dass da auch Muskulatur durchtrennt sein könnte. Es gibt zudem einen alten Schnitt im Ballen einer Pfote und diverse fehlende/abgebrochene oder mit Zahnstein versetzte Zähne, die einer Sanierung bedürfen. Trotz dieser Verletzungen ist Lotty vertrauensvoll und lässt mich mit aller gebotenen Ruhe alle notwendigen Handgriffe an sich erledigen.

Zum Dank für meine Bemühungen habe ich nun einen weißen Schatten. Und damit meine ich nicht etwa, dass er mit will, wenn ich den Raum verlasse. Nein, Lotty wechselt sogar dann den Liegeplatz, wenn ich mich nur zwei Meter weiter bewege, und sucht fast immer Körperkontakt. Gerade jetzt balanciere ich meinen Rechner auf dem einen Oberschenkel, während sein Kopf den anderen blockiert.

Nur beim Thema Essen könnte ich ihn gewinnbringend an abnehmwillige Personen vermieten. Er nervt dermaßen penetrant und lässt sich selbst mit Händen und Füßen kaum abwehren, dass man die Mahlzeit vorzeitig beenden möchte. (Aber das wird schon langsam besser...) Gerne tunkt er auch die Hundezunge in die Milchkaffeetasse des Göttergatten, der das mit vorwurfsvollem Blick quittiert.

Gleichzeitig kennt und frisst er übrigens weder Trockenfutter noch Leckerlies, rührt keine Kauartikel oder Spielzeuge an... Auch wo er sich hier lösen darf findet er noch kompliziert und überrascht mich zuweilen mit Hinterlassenschaften an unerwarteter Stelle.

Egal: Wir haben einen Schatz erhalten, der sich in alle Herzen spielt und den wir ganz sicher nie wieder hergeben werden!