Nach der anstrengenden Reise kam Loretta völlig verängstigt bei uns an. Im Kofferraum hat sie sich in die letzte Ecke verkrochen, so unheimlich war die ganze Reise für Sie. Zu Hause angekommen, hat sie nach einem kurzen Gang durch den Garten ein sicheres Plätzchen hinter einem Sofa in unserem Wohnzimmer gefunden. Von dort hat sie alles im Blick und sie wird dort nicht gestört. Zunächst zeigte Loretta sich neugierig aber doch sehr ängstlich und Gassi gehen war zunächst nict möglich. Wir wohnen direkt an einer Bundesstrasse, getrennt durch Sichtschutz und Zaun. Leider haben die lauten Geräusche der Autos und die vielen ungewohnten Dinge sie so verängstigt, dass sie nach kurzer Zeit freiwillig nicht mehr aus dem Haus wollte. Mir wich sie auch aus also blieb sie erst einmal im Haus und hat zum Glück Fussmatten und waschbare Läufer für ihre Geschäfte genutzt. Langsam mit Handfütterung habe ich mir ihr Vertrauen wieder erkämpft. 2 Wochen haben wir beide gebraucht, um uns aufeinander einzustellen. Seit 2 Tagen ist sie wieder so weit, mit mir nach draussen zu gehen, und wenn man erst einmal draussen ist, auch Garten und Wiese zu erkunden und an der langen Leine sich ein wenig auszutoben. Und ich habe gelernt geduldig zu sein und das Wichtigste: Loretta das Tempo zu überlassen. Inzwischen verursacht die Anwesenheit meines Mannes im Wohnzimmer oder Büro keine Panik mehr bei ihr, obwohl sie ihm immer noch ausweicht. Oft leistet sie mir jetzt Gesellschaft beim Homeoffice, am Schreibtisch hat sie sich ein Plätzchen eingerichtet, ihr leises Schnarchen wirkt beruhigend auf mich. Jede Nacht fischt sie sich einen alten Briefumschlag aus der Altpapiertonne und zerlegt ihn in Stücke, aber immer nur einen !
In ganz kleinen Schritten geht es voran, wir sind auf einem guten Weg