Aufgrund von Familienbesuchen halten wir uns relativ häufig in der Eifel auf. Wir mussten zwar zunächst schauen, wie Heidi sich einleben wird, doch da das völlig unkompliziert verlief, sind wir schon am Wochenende nach ihrer Ankunft mit ihr in die Eifel gefahren: Ein Paradies für jeden (Jagd)hund wegen der unendlichen Vielfalt an interessanten Gerüchen auf langen Spaziergängen. Heidi war von Anfang an begeistert – nicht zuletzt auch vom Hund meiner Mutter. Man merkt, dass sie viel Kontakt zu anderen Hunden hatte und sich immer freut, wenn sie mit einem Artgenossen Zeit verbringen kann. Auch in der fremden Umgebung war Heidi von Anfang an sehr entspannt. Man merkt, dass sie in aller erster Linie spüren muss, dass ihre Menschen da sind. Dann ist jedes Umfeld für sie entweder neutral oder interessant.

Als wir Heidi – ehemals Mirtylla – am 7.06.20 unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen in Münster abholten, fragten wir uns, was uns erwarten wird. Ich hatte mir extra drei Wochen Urlaub genommen, um unser neues Familienmitglied für den Fall von großer Angst/Unsicherheit optimal betreuen zu können. Tierschutzhund bedeutet eben oft, dass es etwas länger dauert, Vertrauen aufbauen zu können. Zu unserer Überraschung war Heidi aber von Beginn an unglaublich aufgeschlossen und unkompliziert. Wir hatten zuvor kein Video von ihr gesehen, sondern ausschließlich Fotos, aus denen ein Charakter natürlich schlecht abzulesen ist.

Heidi ist eine freundliche Seele, die von Anfang an begeistert war von allen Erfahrungen, die sie machte. Von neuen Menschen über fremde Hunde bis hin zu neuen Gerüchen. Sie liebt es zu toben und schläft fast sofort ein, wenn man sich an ihr Körbchen setzt und sie streichelt. Und sie ist beeindruckend lernfähig. Schon innerhalb von 24 h wusste sie, dass ihr Körbchen ihr Platz ist und dass bestimmte Handlungen nicht erlaubt sind (z. B. mit den Vorderpfoten auf die Küchenarbeitsplatte). Sie fährt gern Auto und auch mit Stubenreinheit gibt es wenig Probleme. Sie macht ihre Geschäfte am liebsten draußen und ein Malheur gab es selten.

Heidi ist für unsere Familie eine echte Bereicherung und wir freuen uns jetzt schon auf hoffentlich viele schöne Jahre mit ihr. Dass sich außer uns niemand für das kleine Hundemädchen interessiert hat, ist für uns nur schwer vorstellbar. Und bei aller Freude ist es auch belastend zu wissen, wie viele tolle Hunde unter Umständen niemals einen Interessenten finden.