Drei Jahre wohnt "das kleine Trüfels" jetzt schon bei uns. Und Hui, so viel zu erzählen.
Wir haben zusammen Stürme und Gewitter überstanden, andere Hunde, die doof zu ihr waren, Autofahrten, U-Bahn-, Bus- und Zugfahrten, Übernachtungen woanders, den "schlimmen schlimmen schlimmen" Tierarzt, der inzwischen nur noch der "schlimme" Tierarzt ist und bei dem es immer Leckerchen gibt - die man sogar essen kann und die nicht einfach wieder aus dem Mund fallen, weil man sich vor Angst nicht konzentrieren kann - und man dort auch ganz viel gestreichelt wird. Wir waren zusammen wandern, wobei die kleine Energiekugel Trufa immer den Weg auskundschaften muss, dann aber auch wieder nachsehen, ob auch alle mitkommen und so immer von weiter vorne bis zum letzten Mitwanderer hin und her pendelt. Durch ihre erstaunliche Trittsicherheit, mache ich mir auch in den Alpen wenig Sorgen davor, dass sie abrutscht, trotzdem wird sie bei Absturzgefahr angeleint.
Wo wir beim nächsten Thema wären: Befehle und Leinenführigkeit. All das klappt inzwischen super. Abrufbar war sie von Anfang an wahnsinnig gut, an der Leine gehen war für sie schwierig. Inzwischen hat sie gelernt, auch bei der kurzen Leine nahe bei mir zu bleiben und nicht mehr zu ziehen. Sie lässt sich viel sagen und reagiert unglaublich gut auf Lob.
Ja, auch ich bin als Hundehalter nicht perfekt und bin zu Beginn auch lauter geworden, als bestimmte Dinge nicht funtkionierten. Allerdings musste ich sehr schnell einsehen, dass dann ihr Gehirn aus lauter Angst etwas falsch gemacht zu haben, zumacht und sie sich danach nicht mal mehr daran erinnern kann, was eigentlich falsch war. Insofern habe ich gelernt, ihr es ruhig zu erklären, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, was das "richtige" Verhalten ist und das klappt ertaunlich gut.
Bei anderen Hunden ist sie zurückhaltend, aber immer freundlich. Falls ein Welpe aber doch zu aufdringlich werden sollte, dann traut sie sich seit knapp einem Jahr auch mal eine Ansage zu machen. Das sehe ich als etwas sehr positives, da sie davor immer nur ausgewichen oder vor den anderen Hunden weggelaufen ist. Beides Verhaltensweisen, die in der Situation etwas kontraproduktiv waren und wir als Halter auch gelegentlich eingreifen mussten.
Sie spielt immer noch kaum mit anderen Hunden. Falls wir uns im Wald mit ein paar anderen Hundehaltern treffen, setzt sie sich meist an den Rand des Geschehens und guckt nur nervös zu. Anders ist das mit Joni (unserem Ersthund), da scheint das Vertrauen da zu sein, dass im Winter auch mal der ganze Schnee im Garten beim gemeinsamen Spielen zerwühlt wird.
Dafür wie lebhaft und energiegeladen Trufa außerhalb des Hauses ist, so entspannt ist sie inzwischen innerhalb des Hauses. Sie schläft ganz viel in ihrem (oder Jonis) Hundekringel, oder kuschelt mit auf der Couch. Auch wird nicht mehr durchgehend überprüft, wohin man geht, wenn man den Raum verlässt. Sie kann inzwischen auch schon länger alleine (mit ihrem großen Beschützer Joni zusammen) zu Hause bleiben. Kommt aber auch bereitwillig mit in die Arbeit, sollte das doch mal notwendig sein.
Alles in allem, bin ich begeistert, wie groß die Entwicklung ist, die die kleine Maus durchgemacht hat. Sie wird wohl immer ein eher schüchterner Hund bleiben, aber das ist auch ok. Immerhin weiß ich, dass sie bei dem was sie tut ein bisschen mitdenkt... Außer es ist alles zu aufregend und ihr Gehirn fällt aus, aber auch damit kann ich inzwischen rechnen und dann für sie das Denken übernehmen.