Wow, ich kann es selbst kaum glauben, dass Emil nun schon ein Jahr bei mir ist - und mein letzter Beitrag so lange zurückliegt! So viel hat sich getan in den letzten Monaten und Emil hat sich zu einem ganz tollen Hund entwickelt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, von ihm zu schwärmen. Er ist ein aktiver Bursche und ist am liebsten den ganzen Tag mit mir draußen unterwegs. Felder und Wälder sind ihm da am liebsten, nach fast drei Jahren Beton im Tierheim ist er definitiv kein Stadthund. Im Januar bin ich umgezogen und wir wohnen jetzt sogar in einer Wohnung mit eigenem Garten. Der kleine Sonnenanbeter liebt es jetzt schon, mit mir an schönen Tagen auf der Terrasse zu sitzen und Stöcke, die wir vom Spaziergang im Feld direkt nebenan mitgenommen haben, auf dem Gras zu nagen.
Autofahrten macht Emil mittlerweile auch toll. In den Urlaub ins Allgäu und nach Rügen letztes Jahr ist er ohne Probleme die langen Strecken mitgefahren, wenn es dieses Jahr klappt, soll es im Sommer nach Südengland gehen - unsere erste Fährfahrt! Aber da Emil gut und gerne auch im Auto wartet, habe ich da gar keine Bedenken, dass er das meistern wird. Auch zu Hause klappt das Alleine bleiben super. Ich bin teilweise für meinen Nebenjob mal vier, fünf Stunden weg, die er immer ganz brav und still im Flur wartend verbringt. Die Freude ist natürlich groß, wenn ich wieder da bin, aber meine Nachbarn betonen immer wieder, dass man gar nicht mitbekommen würde, dass ein Hund im Haus wohnt. Das Bellen, wenn es klingelt, haben wir auch schon unterbunden.
Natürlich merkt man Emil an, dass er im Tierheim nicht sozialisiert wurde. Fremde Geräusche sind ihm erstmal suspekt und auch fremde Menschen sollen ihn bitte nicht anfassen. Mit mir an seiner Seite traut sich aber schnell an fremde Dinge heran. Auch Freunde, die er schon etwas besser kennt, schließt er nun viel mehr ins Herz. Immer wieder bekomme ich zu hören, wie toll Emil sich entwickelt hat! Wo er noch anfangs sich von niemandem außer mir hat streicheln lassen, darf Besuch ihn nun auch berühren - auf seiner Augenhöhe, versteht sich. Wo er bei Erwachsenen knurrt, weggeht und auch mal schnappt, wenn die meine Bitten, meinen Hund nicht zu berühren, ignorieren, ist er ein perfekter Gentleman bei Kindern. Ich arbeite als Kinderbetreuerin und oft darf Emil mit dabei sein. In neuen Wohnungen ist er anfangs noch etwas unruhig, aber ich hoffe, dass das nach Corona und öfteren Besuchen an fremden Orten unsererseits besser wird. Emil ist so lernwillig und begreift Dinge sehr schnell.
Draußen liebt er es, neue Umgebungen zu erkunden. Bei jedem Urlaub war er voller Freude dabei und Wanderungen an neuen Orten können ihm gar nicht lang genug gehen. Während ich im Allgäu nach dem Besteigen eines Berges nur schnaufend ein kühlendes Getränk trinken konnte, ist er noch voller Freude über die Wiesen gerannt. Sich zu 'schubbeln', also wild auf seinem Rücken zu reiben, ist sowieso seine Lieblingsbeschäftigung. Der Strand war ihm etwas suspekt, da er kein großer Fan von Wasser ist. Aber mit gutem Zusprechen geht er mit den Pfoten überall rein, sogar in seichte Gewässer des Rheins.
Im September waren wir auch bei einer Hundetrainerin, die uns super Tipps gegeben hat, wie Emil mir mehr vertraut und sich beim Gassi gehen mehr an mich hält. Das funktioniert auch schon prima. Ich konnte ihn sehr schnell von der Leine lassen und er hört mir aufs Wort. Nur bei fremden Hunden, die er unbedingt kennenlernen will, muss ich ihn noch mit Leberwurst bestechen. Hier bei uns im Feld hat er auch schon zwei Hundefreundinnen, mit denen er immer ausgiebig spielt. Allgemein sind ihm die Mädels lieber als Rüden, aber aggresiv ist er nie.
Ich kann wirklich nicht glauben, dass schon ein Jahr mit diesem Schatz vorbei ist. Ich kann mir keinen besseren Hund an meiner Seite wünschen. Vielen lieben Dank an pro-canalba für alles!