LIDIA bedeutet "die Kämpferin" 
Kämpfen liegt diesem sanftmütigen Wesen fern, aber wenn man bedenkt, dass sie 8 Jahre in einem Canile überlebt hat, dann ist sie tatsächlich eine Kämpferin.

Tag 1 / Ankunft
Nach einer weiteren langen Autofahrt - dieses Mal aber mit Aussicht - sind wir endlich ZUHAUSE angekommen. Völlig aufgeregt zieht mich Lidia durchs Haus raus in den Garten und gleich weiter über Felder bis zum Wald, am liebsten würde sie einfach weiterlaufen bis zum Umfallen. Ich kann sie dann aber doch überzeugen, erst mal im eigenen Haus und Garten anzukommen und sich von der langen Reise und dem Stress zu erholen. Sie findet nicht wirklich Ruhe und zieht sich ins dunkle Badezimmer zurück, wo sie sich doch recht entspannt erstmal ausruht.  
Plötzlich stehen da zwei Mini-Menschen vor ihr - etwas was sie ihrem Blick nach zu urteilen noch nie gesehen hat. Sie reagiert zurückhaltend neugierig und merkt schnell, dass von diesen kleinen Wesen keine Gefahr ausgeht. 
 

Tag 2 
Sie schläft mehr oder weniger den ganzen Tag, frisst fast 1Kg Nassfutter (Trockenfutter ist so gar nicht ihres....) und hat, ausser kurz die Nase in die frische Luft zu strecken, keine Lust um raus zu gehen. Wir lassen sie in Ruhe, schauen immer wieder nach ihr, sie lässt sich kraulen und bleibt ruhig liegen. 

Tag 3
Da bin ich, Hallo! 
An der langen Leine erkundet Lidia den ganz Garten, und als ich zu ihr gehe, entführt sie mich unvermittelt zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die Natur und durch's Dorf. Sie läuft sehr gut an der Leine, es scheint fast, als hätte sie das doch irgendwann mal gelernt. Wieder zuhause und satt ist dann erstmal Zeit für die Erholung - aber nicht im dunklen Bad, sondern bei "Mutti" auf dem Sofa. Viel besser :-D. 

Tag 4
Dann gehn wir doch mal das Dorfleben und den See erkunden - schauen wie sie auf verschiedene Situationen reagiert. Alles kein Problem, weder andere Menschen, noch Hunde und Katzen, noch Autos oder Fahrradfahrer - nur LKW geht gar nicht, da kriegt sie Panik. Gut, das wissen wir nun. Am See angekommen, steh ich direkt ins Wasser, sie kommt mir nach, aber so wirklich interessieren tut sie das Wasser (noch) nicht. Viel zu interessant sind die Düfte am Ufer. 

Tag 5
Morgens um 05:45 küsst und weckt mich eine feuchte Nase. Wir schlafen im OG, da führt eine schmale steile Treppe hinauf. Wow Lidia! Ganz von selbst raufgekommen?! Runter ist dann eine andere Geschichte - da muss ich mit Tragen nachhelfen. Passt ihr zwar nicht, aber sie will ja auch runter (hat sich übrigens bis heute, Tag 10 nicht geändert) 

Tag 6 bis 9
Haus, Bewohner und Garten sind vertraut, sie bewegt sich als würde sie schon immer hier wohnen. Sie hat schon Freundschaften mit anderen Hunden gemacht, ist stubenrein und einfach zufrieden. Männern gegenüber ist sie sehr zurückhaltend bis ängstlich - wir arbeiten daran. 
Mit Leckerlis erreicht man gar nichts, die interessieren sie überhaupt nicht, vielleicht ändert sich das ja noch. Die Erziehung findet mit viel Geduld, Ruhe und Zuneigung statt und wir sind überzeugt, dass dies ein guter Weg ist um ihr Vertrauen weiter zu gewinnen und aufzubauen. 

Bis heute hat Lidia noch nicht einmal geknurrt oder gebellt. Wir wissen gar nicht, ob sie das überhaupt kann. Sie ist ein unbeschreiblich feines und liebes Wesen, wir sind so unendlich dankbar, dass sie nun ein wichtiger Teil unserer Familie ist. Der Kater ist noch nicht überzeugt und manchmal ziemlich aggressiv - aber auch er wird sich noch daran gewöhnen :-)