Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Lenya

Mein Name im Tierheim
Delfina

Rasse
Mischling

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 14.11.2023
Was ist das???

Hallo Ihr Lieben,

das letzte Mal war ich lange Zeit sehr, sehr traurig. Das konnten meine 2 Beiner nicht mit ansehen. Wir sind irgendwie nur zu viert komplett. 
Ich habe mitbekommen, dass ich eine neue Kumpeline bekommen soll.

Eines Nachts verschwand Frauchen und kam dann am nächsten Tag mit etwas zurück, das ich nicht näher definieren konnte. Mini, wuselig, schüchtern. Sah fast aus wie eine Katze, roch und bewegte sich aber anders. Ich hab sie einfach erst mal ignoriert. 
 

Sie heißt Klärchen, ist ein Hundemädchen und wohnt ab jetzt bei uns. Am 2. Tag bellte das Wesen, buddelte im Garten und fing ein Mäuschen. Seit dem 3. Tag verteidigten wir das Grundstück gemeinsam. Gar nicht so uncool. Sie lernt schnell.

Spazieren gehen ist auch genial. Es macht viel mehr Spaß, gemeinsam zu schnuppern und Radfahrer anzubellen. 
 

Manchmal nervt mich Klärchen etwas, weil sie immer im Mittelpunkt stehen möchte. Aber die Zweibeiner sorgen dafür, dass ich nicht zu kurz komme.

Typisch Hund schaue ich nach vorne und lebe im Jetzt. Mir geht es gut und ich freue mich des Lebens.

Ich hoffe, es geht Euch Canalba-Engeln auch allen gut. Ich werde Euch für immer dankbar sein.

Herzlichst Eure 

Lenya 

Eintrag vom 31.07.2023
So lonely

Liebes Pro-Canalba Team,

ich melde mich zum ersten Mal persönlich bei Euch. Ich bin nämlich ganz plötzlich, unerwartet und unfreiwillig erwachsen geworden.

Vor 10 Tagen hat sich mein best Buddy Grisu einfach so, ganz ohne Vorwarnung auf leisen Pfoten nachts über die Regenbogenbrücke davongemacht. Wir hatten noch einen tollen Tag, haben gespielt, waren gemeinsam spazieren und haben uns abends die Hundebäuche vollgeschlagen. Halt alles, was man so zusammen macht. Und dann lässt er mich einfach hier mit den beiden 2-Beinern alleine. Wie soll ich das nur mit denen alleine schaffen?

Ich habe erst gedacht, er liegt nur rum und ist lieb. Aber jetzt stelle ich fest, dass er mein liebevoller und geduldiger Lehrer war. Er hat mir Sicherheit gegeben und war immer für mich da. Er ist auch dann nicht ausgeflippt, wenn ich ihm minutenlang ins Ohr gekläfft habe oder auf ihm herumgehüpft bin. Er hat dann immer nur geduldig gelächelt, bis ich aufgehört habe. Ich war anfangs so hektisch und unruhig. Grisu hat mir gezeigt, wie man entspannt.

Ich bin so traurig. Die 2-Beiner wissen auch nicht, wohin mit sich. Wir sind alle lost...

Liebe Grüße von Eurer 
Lenya

 

Eintrag vom 09.12.2022
Zack, wieder ein Jahr vorbei

Liebes Pro-Canalba Team, 

wo ist nur die Zeit geblieben?

Was für ein Jahr und Ihr müsst um den Sicheren Hafen kämpfen....wir drücken Euch so sehr die Daumen, dass ein Erhalt möglich ist oder mit den Spenden eine Alternative möglich ist.

 
Eure Arbeit ist so wichtig!!!! DANKE!!!

So richtig viel Neues kann ich nicht berichten.

Lenya geht es prächtig. Sie ist ein fester Bestandteil des Rudels und wir möchten nie wieder auf sie verzichten.Sie ist gesund. voller Energie und Lebensfreude. Die Fortschritte sind nun kleiner. Wir können sie jetzt besser frei laufen lassen und der Abruf klappt besser.

Fahrradfahrer leben immer noch sehr gefährlich. Dafür werden andere Leute nur noch zur Kenntnis genommen und dann ignoriert.

Lenya kann jetzt auch richtig gut entspannen. Beim Bewachen des Gartens nickt sie schon mal gerne weg.

Bei unserem diesjährigen Urlaub in der Bretagne ist sie eine vorbildliche Beifahrerin gewesen. Sie liebt es, einfach nur dabei zu sein.

Grisu findet sie auch ganz toll. Rückschauend betrachtet war die Entscheidung älterer Hund mit Welpen richtig. Beide tun einander gut.

Herzliche Grüße, ein friedliches Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2023 

wünscht Euch das Grawe-Rudel 

 

Eintrag vom 25.11.2021
Vom gemeinsamen Lernen und Walgesängen

Liebes pro-canalba-Team,

schon wieder ist ein Jahr vergangen und ich berichte gerne, was zwischenzeitlich passiert ist.

Aus einem kleinen, mageren 8 kg Hundemädchen ist ein energiegeladenes Muskelpaket geworden. Vom Widerrist gemessen ist sie ca. 65 cm hoch und bringt 30 kg auf die Waage.

Lenya ist Ende November kastriert worden. Es ist alles unproblematisch verlaufen. Wir haben gehofft, dass sie dadurch etwas ruhiger und ausgeglichener ist. Diese Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt.

Wir befinden uns nun scheinbar im Endstadium der Pubertät und sie ist schon vernünftiger geworden. Frustrationstoleranz und Reizkontrolle sind immer noch ein Thema. Lenya ist ein Hund, der sehr gefordert werden möchte. Sie ist intelligent und neugierig. Wenn sie sich unterfordert fühlt, reagiert sie manchmal frustriert und kann sich nicht so gut entspannen.

Corona hat für uns insofern etwas Gutes, dass ich überwiegend im Homeoffice arbeiten kann. Ich lege dann kleine Beschäftigungssequenzen ein und schicke sie ganz ruhig und konsequent auf die Decke, wenn sie hochdreht. Da kann sie dann runterfahren. Bei Videokonferenzen oder Telefonaten führt das schon einmal zu lustigen Situationen. Sie diskutiert manchmal mit und gibt eine Art Knurren/Raunen/Grummeln von sich. Es hört sich ehrlich so an, als würde sie versuchen, Laute zu artikulieren. Ich wurde schon angesprochen, was ich für Walgesänge im Hintergrund hätte. Urkomisch. So was habe ich noch nie bei einem Hund gehört. Phonetisch so in etwa: Uaaauaaaauaaaaaahhhhhh (in verschiedenen Tonlagen).

Apropos diskutieren: Das tut sie mit meinem Mann mit Vorliebe. Es läuft immer noch das alte rein und raus Spielchen. Also so, Lenya war gerade im Garten, kaum ist sie drinnen, will sie wieder raus und steht grummelnd vor der Türe. Mein Mann schimpft dann immer mit ihr (Nein, Du kommst nicht raus, Du warst gerade – usw….) Ein Wort gibt das andere und die zwei schaukeln sich regelrecht hoch. Unglaublich.

Bei mir macht sie das nicht, weil ich nicht diskutiere. Ich halte es kurz und knapp. Mein Mann nicht.

Zum Beispiel gestern: Gestern hat sie ihn angezickt, weil er ihr nicht erlaubte, dass sie beim Einräumen der Spülmaschine die Teller ableckt. Er hat sie weggeschoben, sie so: „Knurr/Grummel/Zick, Zick/giftiger Blick“ (nicht geschnappt, hat sich nur sehr deutlich beschwert), er so: ich hab Dir schon 1000 Mal gesagt, dass du das lassen sollst….sie wieder: „Grummel/Grummel/“ er wieder … Schimpf, Schimpf… und so weiter. Und hinterher sagt er zu mir, jetzt sag Du doch mal was…..

Ich sag dann „Lass das“ und sie lässt das. Was soll ich dazu sagen? Gut, dass wir keine Kinder haben…..

Ich denke, man bekommt den Hund, den man gerade braucht. Und Lenya hat uns gezeigt, was wir brauchen. Ich brauch zum Beispiel Bewegung und Freude. Und Klarheit. Sie ist mein und Grisus erbarmungsloser Coach und Drillinstruktor. Wir sind dadurch fit wie die Turnschuhe und jeden Tag bei Wind und Wetter mindestens 10 km auf Achse. Sie muntert mich auf, wenn ich trübsinnig bin und mich im Gedankenkarussel verfangen habe.

Wir hatten noch nie so einen anhänglichen und kuscheligen Hund. Sie liebt es, mit mir (gelegentlich auch mit meinem Mann) auf dem Sofa eng im Kontakt zu liegen. Morgens erwartet sie mich schon freudig auf der Treppe sitzend (sie darf nicht auf die obere Etage).

In meiner tollen Hundeschule habe ich sehr viel Neues über Hunde/Menschen gelernt und nette neue Kontakte geknüpft. Lenya und ich haben als gemeinsames Hobby Agility entdeckt, wobei sie deutlich besser ist, als ich ;-).

Interessant finde ich, dass Lenya auch meinen Mann verändert hat. Sie scheint ihn gewissermaßen zu spiegeln, meinte er gestern. Jedenfalls ist ihm dieser Gedanke neulich gekommen und die Tatsache, dass ihm ein solcher Gedanke kommt ist bemerkenswert.

Durch ihr Verhalten und ihre Optik vermuten wir nun, dass sie ist sie eine Mischung aus Malinois und Ridgeback ist.

Pro Schäferhund: Sie ist ein Kontrollfreak, der totale Streber in der Hundeschule und möchte sehr gefallen. Keiner darf es wagen, bei uns am Grundstück vorbeizulaufen. Sie bewacht am liebsten den ganzen Tag ihr Reich, entweder vom Fenster aus oder auf der Terrasse. Manchmal schläft sie dabei auch ein. Sie kläfft sehr gerne im Garten rum. An dieser Stelle herzlichen Dank an meine sehr toleranten und geräuschunempfindlichen Nachbarn smiley.

Pro Ridgeback: Sie einen sehr starken Jagdtrieb (Sichtjäger), ist total schnell und trifft auch gerne eigene Entscheidungen. Sie ist absolut treu und loyal.

Bei Lenya klappt das Abrufen/Reiztoleranz in der Hundeschule bestens. Sie widersteht jeglichen Reizen und Verlockungen. Alle anderen schauen bewundernd. Das gleiche Spiel bei der Leinenführigkeit. Ein Gedicht – in der Hundeschule…..Toll….Draußen alles Fehlanzeige.

Grisu hingegen hat durch das Üben mit Lenya auf seine alten Tage das Abrufen mittlerweile super gelernt und ich kann ihn zuverlässig draußen ohne Leine laufen lassen. Leider nur, wenn Lenya angeleint ist oder wir beide alleine unterwegs sind.

Diese Erfahrung habe ich neulich gemacht und leider hat ein Hase mit seinem Leben bezahlen müssen. Beflügelt von den Erfolgen in der Hundeschule hatte ich letzten Monat die irrwitzige Idee, Grisu frei und Lenya mit Schleppleine (alleine klappte das mit ihr gut) frei laufen zu lassen. Das klappte erst ganz gut. Dann sah Grisu einen Hasen, sie schauten sich kurz an und ab ging die Luzie. So schnell konnte ich nicht gucken. Die beiden gingen ab wie die Zäpfchen und haben gemeinsame Sache gemacht. Lenya trieb den Hasen zu Grisu, die beiden trafen sich und dann…schrecklich. Es war furchtbar und ich musste sie mitten aus dem Feld holen. Bitte verzeih mir, lieber Hase.

Grisu und Lenya arbeiten überhaupt gut zusammen. Grisu hat ihr beigebracht, wie man das Grundstück korrekt bewacht. Sie patrouilliert und er überwacht alles von der Terrasse. Oder seine Lieblingsfeinde. Das sind 6 Aussies, die mit ihrer Besitzerin schon mal bei uns vorbeikommen. Gemeinsam bieten sie ihnen gerne Paroli.

Ich weiß nicht, ob diese Zeilen jemand liest, der einen Hund adoptieren möchte. Für Euch, Ihr Lieben, möchte ich noch etwas loswerden. Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte nicht mit dem Zeigefinger rüberkommen. Weil aber so viele Leute einen Hund zurückgeben, möchte ich einen Appell an Euch richten:

Bei einem Hund ist es wichtig, bewusst mit allen Konsequenzen „Ja“ zu sagen. Vor allem bei einem Welpen und ganz besonders bei einem Hund aus dem Tierschutz. Man bekommt eine Wundertüte. Das sollte sich jeder bewusst machen, der sich auf dieses Abenteuer einlässt.

Leute, denkt nicht bitte nur an Euch, sondern überlegt Euch gut, ob ein Hundeengel in Euer Leben (zum jetzigen Zeitpunkt oder überhaupt) passt und wenn ja welcher Hund für Euch am besten ist.

In erster Linie habe ich zu Lenya „Ja“ gesagt. Es waren sehr emotionale Gründe bei mir. Wie gesagt – war ich schockverliebt – und das bin ich noch. Wir beide hängen sehr aneinander.

Mein Mann und Grisu haben sich dazu bereit erklärt, sie aufzunehmen. Sie haben mir aber sehr deutlich gemacht, dass das Kümmern, Erziehen und die Beschäftigung von Lenya in erster Linie mein Ding ist. Das ist mir klar gewesen. Manchmal war das unbequem und hat Nerven gekostet. Und die Diskussionen, wenn Lenya genervt hat, waren (und sind) auch nicht ohne. Es stecken viele Tiefen und vor allem viel Arbeit in diesen zwei Jahren.

Mittlerweile lieben die beiden (Thomas und Grisu) Lenya natürlich auch sehr und würden sie nicht wieder her geben. Auch wenn beide das natürlich nie zugeben würden. Aber es ist tatsächlich so: Grisu sucht Lenya, wenn sie nicht da ist. Er muss sie immer im Blick haben. Mein Mann freut sich immer sehr, wenn ich ausnahmsweise mal nicht kann und er sie ins Büro mitnehmen darf. Und wenn sie völlig ausflippt und ihn freudig begrüßt, wenn er nach Hause kommt.

Liebes pro-canalba-Team. Die 2 und 4-beinigen Mitglieder des Grawe-Rudels sagen Dank und wünschen Euch viel Erfolg bei Euren weiteren Bemühungen.

Herzliche Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit von

Sabine, Thomas, Grisu und Lenya

Eintrag vom 13.11.2020
As time goes by - oder wie schnell ein Jahr vergeht.

Kaum zu glauben, dass Lenya jetzt schon ein Jahr bei uns wohnt. Was ist seit dem letzten Eintrag im Mai passiert?

Wir sind im Juni mit beiden Hunden in den Urlaub in die Bretagne gefahren. Sie hat die weite Reise im Auto ohne Probleme mitgemacht. Im Gegensatz zu Grisu liebt sie das Wasser. Ich freue mich, dass ich gemeinsam mit ihr schwimmen kann. Die Bedingungen in der Bretagne sind für Hunde ideal. Am leeren weitläufigen Strand waren keine Jogger oder Fahrradfahrer gefährdet, so dass wir sie endlich einmal laufen lassen konnten. Wir hatten unsere Freude daran, dass Lenya endlich einmal nach Herzenslust laufen konnte. Zu meiner Freude ist Lenya dann auch mit klopfendem Herzchen mit mir geschwommen. 

Pünktlich nach dem Urlaub, zu Lenyas erstem Geburtstag, ist sie dann das erste Mal heiß geworden. Sie hat sehr unter der Hitze gelitten und ihre Stofftiere bemuttert. Schließlich ist sie scheinschwanger geworden. Das hat bis vor kurzem noch angedauert. In Absprache mit der Tierärztin haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, sie kastrieren zu lassen. Ende November ist die Operation und ich werde weiter berichten.

Momentan haben wir leider durch den 2. Lockdown in der Corona-Pandemie kein Hundetraining. Lenya profitiert jedoch sehr davon, dass ich komplett im Homeoffice arbeite und mir die Zeit frei einteilen kann. Dies ist ein echter Glücksfall. Lenya ist immer noch hyperaktiv und kann schlecht runter fahren. Es hilft ihr, wenn sie bei mir an der Leine liegt und herunter fahren kann. Hoffentlich können wir bald wieder trainieren. Von Parcoursarbeit, neuen Aufgaben und dem Spiel mit gleichaltrigen Chaoten kann sie nicht genug bekommen. Ihren alten Grisu liebt sie zwar über alles, jedoch kann er ihr nicht die nötige Action bieten.

Das Fazit nach einem Jahr. Es wird nicht langweilig mit unserer kleinen Chaotin. Aus dem Monsterchen ist ein Monster geworden. Sie liebt es, den Garten umzugestalten. Gestern hat sie ein Obstbäumchen ausgebuddelt. Wir haben keinen Rasen mehr, sondern können einen Golfplatz aufmachen. Aber das ist jetzt halt so. Muss man halt aufpassen, wo man hintritt und Obst gibt es auch im Supermarkt. Dafür gibt es keine bessere Wächterin. Sie passt gut auf das Haus und mich auf. Wehe, es kommt jemand suspektes in die Nähe. Das geht gar nicht. Es haben sich nun alle 4 und 2 Beiner aneinander gewöhnt und leben mehr oder weniger harmonisch miteinander zusammen. Wie das eben in einer Familie so ist.

Liebes Procanalba-Team. Ich soll Euch herzliche Grüße und ganz lieben Dank von unserer wilden Hummel ausrichten. Sie und wir finden, Ihr leistet einen ganz wertvollen und großartigen Beitrag. DANKE!!!!!

Bis bald Eure Lenya und Sabine

Eintrag vom 18.05.2020
Pubertät, Corona und andere Krisen

Es wird nicht langweilig mit unserem Monsterchen. Das erste halbe Jahr verging wie im Flug. Zeit für einen kurzen Zwischenbericht. So viel kann ich jetzt schon sagen. So eine Marke hatten wir noch nie.

Seit dem letzten Bericht hat sich Lenya gut entwickelt. Wir haben eine Hundegruppe gefunden und waren beide eifrig beim Training. Lenya ist wissensdurstig und gelehrig. Sie fordert sehr energisch Denksportaufgaben ein. Zudem hat sich herausgestellt, dass sie eine leidenschaftliche Jägerin ist. Dies hat zur Folge, dass alles angekläfft und bejagt wird, was sich bewegt. Anfangs konnte kein Auto vorbeifahren, ohne dass Madamme ausrastete. Laufende und spielende Kinder, das ging gar nicht. Fahrradfahrer haben grundsätzlich in Lenyas Augen kein Recht dazu, an uns vorbeizufahren. Während der Corona-Pandemie sind die Feld- und Waldwege bei uns gut besucht. Jeder Spaziergang war eine große Herausforderung. Nichts half, kein Ablenken, kein gut Zureden, kein Anbrüllen, kein einfach weitergehen, kein Futterbeutel, NIX. Total peinlich. Wir - oder besser gesagt ich - habe einfach trotzdem immer weiter gemacht und dann ist es immer etwas besser geworden.

Dass sich die Hundegruppe in der Corona-Pandemie nicht treffen durfte, trug zusätzlich noch zur Frustration bei. Zum Glück dürfen wir seit letzter Woche wieder trainieren.

Die fahrenden Autos und spielenden Kinder sind nach langem Üben jetzt geduldet und stellen kein Problem mehr dar. Anders sieht es bei den Fahrradfahrern aus. Die sind immer noch kritisch. Aber mittlerweile wird nur noch jeder 5. Fahrradfahrer angepöbelt. Es gibt auch einzelne Spaziergänge, in denen sie sich zusammenreißen kann. Aber man weiß bei ihr nie und ich muss mich voll auf sie konzentrieren.

Der Kontakt mit fremden Menschen war anfangs auch kritisch. Lenya war sehr misstrauisch und hat vorsorglich erst mal alles mit hochgestelltem Kamm angekläfft. Das hat sich super eingestellt. Fremden Menschen gegenüber verhält sie sich neutral. Der Kontakt mit anderen Artgenossen verläuft harmonisch, friedlich und positiv. Am schönsten ist es, wenn wir auf jemanden treffen, der gerne spielt. 

Abends fiel es Lenya lange Zeit schwer, herunterzufahren. Wenn wir drei unseren wohlverdienten Feierabend genießen wollen, läuft Madame zu Höchstform auf. Sie will ständig in den Garten und wieder ins Haus, tobt unzufrieden durchs Wohnzimmer, schmeisst ihre Decken und Spielzeuge in der Gegend herum, kläfft uns an und ging uns oft furchtbar auf den Wecker. Und das trotz Beschäftigung, Bewegung und sozialem Kontakt mit uns. Sie kann nerven wie keine.....Aber auch das wird immer besser.

Mein Mann und Grisu sind noch nicht ausgezogen. Wir üben weiter fleißig. Wenn sie uns mit ihren treuen Augen anschaut, können wir ihr nicht mehr böse sein....Alles wird gut. Bestimmt ;-)

 

Eintrag vom 08.12.2019
Sie trägt die Ohren luftig

Es wird nicht langweilig. Lenya ist ein temperamentvoller Wirbelwind. Unsere bisherigen Hundesitter - ein älteres Ehepaar- sind überfordert mit ihr, so dass wir uns auf die Suche nach einer Hundepension für unsere beiden Fellnasen machten. Wir möchten für alle Eventualitäten gewappnet sein. Außerdem geben wir unsere Lieblinge nicht irgendwo einfach ab. Es muss schon passen.

Beim Anblick von Lenya bekamen wir dann zu hören, "ah ein Ridgeback". Da müssen sie vorsichtig bei Farbigen sein. Lenya bellte ihn an, wie sie es oft bei fremden Männern macht. Außerdem wollte sie sich nicht ins Schnäuzchen von ihm gucken lassen. Ah, dies sei ein Problemhund. Ein typisches Verhalten eines Strassenhundes. Sie sei territorial.  Total unterernährt und wahrscheinlich von Parasiten befallen sei sie außerdem. Wir sollen zu einem speziellen Hundetrainer mit ihr. 

Die Ohren würden nicht richtig stehen. Das käme von Zahnschmerzen im Zahnwechsel. Sie würde die Ohren zu luftig tragen. Sie sei außerdem nicht älter als drei Monate alt. Der Tierarzt solle ihr den Finger in den Po stecken. Dann könne er sofort eine Probe wegen der Parasiten entnehmen. What???? Wir haben uns nur angeschaut und sind dann gegangen. Wir wissen, wo wir unsere Hunde im Notfall NICHT unterbringen werden!

Ja, Lenya ist sehr schlank. Sie hat einen sehr empfindlichen Magen und neigt zu Durchfall. Ja, sie ist quirlig und bellt erst mal alles an, was ihr nicht koscher ist.  Unsere Tierärztin hat uns beruhigt und bestätigt, dass alles ok ist. Auch vom Verhalten. Sie hat ihr nicht in den Poppes gegriffen. Ich gebe jetzt eine Kotprobe von ihr ab, um sicher zu sein, dass sie keine Parasiten hat.  Die Tierärztin konnte Lenya ohne Probleme untersuchen und hat die Öhrchen und die Zähnchen angeschaut. Ach ja, im proppenvollen Wartezimmer hat Lenya brav und ohne Stress gewartet. 

Unser Grisu ist aufgeblüht, seit Lenya da ist. Sie spielen zusammen und er genießt ihre Gesellschaft.

Ach, kleine Lenya, trage Deine süßen Öhrchen luftig, stolz und frei. Wir lieben Dich so, wie Du bist.

 

 

 

Eintrag vom 25.11.2019
Schockverliebt

"Schau mal" sagte mein Mann zu mir. "Diese kleine Hundedame sucht dringend ein Zuhause". Er hatte per WhatsApp eine Nachricht erhalten. Er zeigte mir das Foto und es traf mich bis tief ins Herz. Meine Hündin Mabel war vor 1,5 Jahren gestorben. Dieser Blick - unglaublich. Was für ein dejavue. 
 

Wir haben einen älteren, sehr ruhigen Hund. Passt ein junger, kleiner Wirbelwind zu ihm? Der langen Rede kurzer Sinn. Wir haben uns auf das Abenteuer Welpe erneut eingelassen. Es war eine reine Herz-Bauch-Entscheidung. 
 

Lenya ist jetzt seit 1,5 Wochen bei uns. Sie hat unseren geordneten Alltag ganz schön durcheinander gewirbelt. Sie überrascht und entzückt uns jeden Tag mit ihren frechen, lustigen Streichen und Ideen. Sie hat uns alle um ihre kleine, tapsige Pfote gewickelt. Grisu hat anfangs vermutlich gedacht, das kleine Monsterchen verschwindet vielleicht, wenn er sie ignoriert. Er hat es aufgegeben und seit gestern toben sie durch die Bude.

Ein großes Dankeschön an Frau Meusel. Frau Meusel hat Lenya spontan in Pflege genommen. Sie und ihr tolles Rudel haben Lenya liebevoll aufgenommen und super Vorarbeit geleistet. Dankeschön auch an Frau Leitenbauer. Sie hat alles koordiniert und uns unterstützt. Dankeschön schließlich an die Eheleute Fix, die uns besucht haben.

Ich werde weiter berichten. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Leben mit dem kleinen Monsterchen.