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Hallo mein Name ist Linus.

Meine Reise war sehr turbulent und abwechslungsreich.

Von meiner mehr wie abgelegenen Pflegestelle, in der ich die meiste Zeit in meiner Box verbracht habe und nur dort mein Fressen zu mir nahm, wurde ich plötzlich mit ziemlich vielen gruseligen Dingen konfrontiert.

Autos, Fahrräder, Kinderwägen, Kinder ... Menschen - das alles macht mir sehr viel Angst.

Die kleine Seniorina hat mir anfangs auch Angst gemacht, auch wenn sie es immer nur gut zu meinen scheint.

Sie wirkt so angstfrei. Steigt mit mir in Bus und Bahn und an Menschen geht sie furchtlos vorbei. Ich gewöhne mich fast schon daran.

Als sie in den ersten Wochen mit mir raus gegangen ist, tat sie mir fast leid, sie ist mit mir zu den schönsten Wäldern oder auch in kleine

Parks in der Nähe gegangen und wünschte sich, dass mir das genauso viel Spaß macht wie ihr. Ich habe Zeit gebraucht. Die hat sie mir auch gegeben.

Ich blieb die ersten Tage unter dem Küchentisch, und damit ich nicht so alleine bin, legte sie sich irgendwann zu mir ohne mich dabei anzufassen (das mochte ich damals nicht so gerne).

Die Zeit verging und um so öfter meine kleine Seniorina mit mir raus, in die Hundeschule oder zur Arbeit geht, desto mehr finde ich Gefallen daran. Auch zu Hause verbringe ich echt gerne Zeit mit ihr und wir kuscheln oder toben ein wenig.

Die drei Dackel auf der Arbeit hab ich ganz besonders in mein Herz geschlossen - Gustav ist mein bester Freund - manchmal besuche ich ihn auch. Er hat einen rieeeesigen Garten, der mir gar keine Angst sondern nur noch Freude bereitet.

Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns ich weiß, dass ich die Angst vor dem Unbekannten besiegen kann durch die Unterstützung, die ich von meiner neuen kleinen Familie bekomme.

Ich weiß ich war und bin immer noch recht kompliziert und mein Trauma sitzt tief .Ich habe die Frustation und Trauer meiner Seniorina gespürt, aber umso mehr Mühe ich mir gebe, umso glücklicher scheint es sie zu machen.

Als ich das erste mal mit dem Schwanz wedelte, konnte sie ihre Tränen kaum zurück halten.

Sich einen Hund aus dem Tierschutz zu holen kann eine sehr schwere, kräftezehrende Aufgabe sein. Aber die Liebe und Dankbarkeit, die ihr von uns bekommt, wenn wir wirklich spüren das wir sicher sind und euch vertrauen können, ist mit keiner zu vergleichen.

Manche von uns brauchen länger als andere, aber ihr dürft nicht aufgeben. Manche Nüsse sind härter als andere, aber seid ihr einmal an dem weichen Kern angekommen, könnt ihr es euch ohne nicht mehr vorstellen.

Gebt nicht auf, es gibt so viele Tiere, die eure Hilfe brauchen

Ich bin Chiara, 22 Jahre alt, und wohne in einer 3 Zimmer Wohnung in Köln.

Ich war mir bewusst, dass ich nun Verantwortung übernehmen möchte, aber als ich gesehen habe wie unfassbar ängstlich und scheu Linus war, wurde ich unsicher und hatte Angst, dsas ich es nicht schaffe.

Aber durch viel Zeit , Geduld und Hilfe von Hundetrainern, Familie und Freunden ist Linus zum wichtigten Teil meines Lebens geworden.

Er ist noch lange nicht am Ziel angekommen, aber ich würde auch nichts anders machen hätte ich die Chance dazu.

Ich möchte euch nur ermutigen, nicht so schnell aufzugeben. Auch wenn die Tage mal härter sind und ihr das Gefühl habt es geht nicht voran.

Ich werde nicht aufgeben und Linus zum glücklichsten Hund der Welt machen. Das hat er nach seiner schlimmen Vergangenheit verdient.

Und da ist er leider nicht der Einzige.

Ich wünsche euch mit eurem neuen Hund viel Erfolg und Kraft.