Timu ist jetzt etwas über zwei Jahre bei uns. Sie hat sich unglaublich entwickelt und es ist unfassbar, dass diese süsse Maus nach 6 Jahren in der Hölle, voller Angst und so verletzlich, es trotzdem schafft sich ganz langsam aber sicher an dem Leben ausserhalb der Betonzelle anzupassen. Sie wird immer mutiger und es ist ein Geschenk, jedes 'erste Mal' mit ihr zu erleben. Sie wurde als kleines Welpchen eingesperrt und kannte 6 Jahre nichts anderes als dieses Gefängnis voller gestresster Hunde und unfreundliche gleichgültige Menschen. Alles war neu, das Haus, Menschen voller Liebe zu ihr, Berührung, Gras, Autos, fremde Leute, weiche Betten, gutes Essen, Leckerlies, spielen - aber sie hat sich ganz langsam herangetastet und obwohl es eine lange Reise war, sind wir sicher sie wird ankommen! Ihre Seele kommt jeden Tag mehr raus und noch immer nach zwei Jahren gibt es fast jeden Tag neue Schritte nach vorne. Ein Jahr hat es gedauert bevor sie richtige Hundebetten angenommen hat, und noch immer hat sie ein Favoritbett in ihrer privaten Ecke in meinem Arbeitszimmer - da kann sie sich zurückziehen und selbst entscheiden, wann sie mit uns anderen zusammen sein möchte.
Als Timu ankam hatten wir Manja, die aus dem gleichen Hundelager ein halbes Jahr vorher zu uns gekommen war. Sie war und ist eine grosse Unterstützung für Timu und immer bereit ihr den Weg zu zeigen, wenn sie unsicher wird. Ein gutes halbes Jahr später kam Vucko zu uns (aus Mazedonien) und Timu hatte so grosse Angst vor ihm am Anfang, aber es hat nicht lange gedauert, dann hat sich eine sehr spezielle Verbindung zwischen den beiden entwickelt und sie sind sehr gute Freunde geworden. Später kam dann die Molly (aus Bosnien) zu uns, und wieder bekam Timu schreckliche Angst, aber auch diese hat sie überwunden, und jetzt lebt sie mit ihren drei Freunden und jede Überwindung hat sie weitergebracht und ihr Selbstvertrauen gestärkt.
Wir sind zwischendurch umgezogen, in ein Haus mit 6 Hektar Land, mit Wäldchen und Wiesen, und alles eingezäunt, damit die Hunde frei laufen können wenn wir spazieren gehen. Timu liebt das! Sie springt herum, rennt ganz schnell, spielt mit kleinen Stöckchen, sucht nach Maulwürfen (hat sogar auch welche gefangen und ganz schnell gefressen) und wenn die anderen Hunde herumtollen fängt sie auch an, ab und zu mitzulaufen.
Timu hat immer mehr Angst vor Männern gehabt als vor Frauen, und Berührungen von ihrem Papa findet sie immer noch etwas verängstigend am Anfang, aber sie wärmt nach einer kurzen Weile auf und es wird immer besser. Sie ist eine unglaublich weiche Seele und wenn sie sich hingibt und zeigt, dass sie mehr gestreichelt werden möchte, dann schmilzt einem das Herz.
Wir freuen uns auf die weitere Reise mit Timu und da sie ausser ein wenig Steifheit in den Beinen sehr gesund ist, hoffen wir dass sie noch viele, viele Jahre bei uns das Leben geniessen wird, denn wir lieben sie so sehr