Und ganz plötzlich teilen wir nun schon fast 3 Jahre unsere Leben miteinander....
Gerade im letzten Jahr hat sich hier viel verändert. Irgendwie hatten wir uns an einen Hund zuhause gewöhnt und alles drumherum so eingerichtet, dass es funktioniert, immer in der Hoffnung, dass ganz plötzlich ein Knoten bei Flusi platzt und sie mutiger, selbstbewusster wird. Aber, das passierte irgendwie nicht, sie schien so zufrieden zu sein, wie es war, bis auf die Zeit, die wir nicht bei ihr waren.
Dann kam letztes Jahr April die Nachricht, dass es wieder einen Handball- Cup geben soll, was heißt, 3 Tage durch Bässe bebendes Haus, um uns herum feiernde, grölende Menschen bis in die Morgenstunden, Böller, Musik- Mischmasch etc. Das würde Flusi nicht überstehen! Aber wie bekommen wir sie in unseren Wohnwagen??? 6 Wochen hatten wir Zeit ….. zuerst am Geschirr durch den Garten, Hund ohne Beine tragen, loben, Leckerli, Schritt für Schritt, bis sie sich traute, eigentlich eher, bis sie es aushalten konnte, neben mir zu stehen. Ich hatte begriffen, dass aus ihrer Sicht, sie nicht neben den Rudelführer gehört, sondern ans Ende des Rudels, das erschwerte alles. Dann mit Leine durch den Garten, mit Leine auf die Auffahrt, rauf und runter, dann durch die Kehre, dann abends die erste Gassirunde mit Minchen. Die Autos an der Hauptstraße waren ihr die ersten Male noch sehr unheimlich, aber das gab sich Abend für Abend. Unser großes Glück ist, dass sie sehr interessiert und schnüffelig ist, da kommt der Spinone durch. Dann die erste Autofahrt, Hund vor die Schiebetür, Pfoten rauf und schwupps reingehoben, zu unserem Gewerbegrundstück gefahren und dort ist sie neugierig umhergestreift. Das haben wir dann jeden Tag gemacht und irgendwann hüpfte sie von selbst hinein! Endlich konnte sie überall mit hin!! Wir waren so froh über diesen Handball- Cup- Tritt in den Popo! Die Übernachtung im Wohnwagen war kein Problem, als wenn sie nichts anderes mit uns macht! Von alleine wäre Flusi noch immer nicht soweit, da bin ich mir sicher. Sie braucht einen leichten Druck, aber nicht zu viel, dann macht sie zu, das haben wir gelernt.
Sehr schön ist auch zu sehen, wie sie sich motorisch entwickelt, Kraft bekommt, mit anderen Hunden anfängt zu toben. Sie läuft in Feld, Wald, Wiese frei, nimmt immer zwischendurch Kontakt auf, entfernt sich auch mal mutig, kommt aber sofort, wenn sie gerufen wird. Sie ist immer noch zurückhaltend und unsicher, aber sofort da, wenn einer von uns Minchen krault und kommt dann auch dicht heran, oder legt sich hin und stuppst mit der Pfote. Ihre Begrüßungen finden noch auf Abstand statt und mit Gebell, aber das ist alles gut so, denn das Wichtigste haben wir miteinander geschafft, wir können zusammen überall hin! Auch am Strand sind wir schon gewesen. Mein Herz macht immer wieder Hüpfer vor Freude, wenn ich sie umhersausen sehe, sie ist so, wie ich vermutet habe und ich bin sehr dankbar, dass sie sich traut sich zu entspannen und zu genießen.