Hannah hat sich mittlerweile gut eingelebt und ist eine sehr fröhliche und gut gelaunte Hundedame, die in ihrem neuen Leben sehr glücklich zu sein scheint.
Hannah hat sich mittlerweile gut eingelebt und ist eine sehr fröhliche und gut gelaunte Hundedame, die in ihrem neuen Leben sehr glücklich zu sein scheint.
Lange hatte ich überlegt, ob ich Hannah wirklich adoptieren wollte. Anfang November war Marlene aus dem Lager gekommen und es gab in ihrem Zwinger halt auch noch Hannah (früher: Essence). Anfangs wollte ich gleich beide zusammen nehmen, dann schien es mir wieder zu viel – neben dem Rest meines Lebens und als Mensch alleine hier in dem kleinen Haus am Waldrand mit den Tieren. Nach einigem hin und her habe ich mich dann entschieden und am 02.02. kam Hannah an.
Als sie mir übergeben wurde, sprang und rannte sie über die Freilaufwiese wie ein junges Fohlen und zerrte mich hinter sich her. Marlene war zum Abholen mit gekommen und wurde gleich erkannt und freudig begrüßt. Hannah war aber erst am Tag zuvor aus dem Lager geholt worden, roch noch grauenhaft und Marlene erstarrte vor Schreck und knurrte sobald Hannah ihr zu nahe kam.
Die ersten Tage hat Hannah kaum geschlafen, wenn, dann nur für wenige Minuten am Stück. Im Unterschied zu Marlene, die sich die ersten Tage kaum lösen konnte, machte Hannah ständig unter sich. Marlene blieb zunächst auf Abstand, das änderte sich, als ich beide – auch Hannah!- am Montag gebadet habe und endlich der furchtbare Geruch verschwunden war. Sofort hatten beide einen guten Kontakt, und Hannah wurde spürbar ruhiger.
Hannah ist ein absolut liebenswertes, fröhliches und lebendiges Hundemädchen. Sie ist zwar ausgewachsen, wirkt im Verhalten aber noch wie ein Welpe: Stürmisch, z.T. tollpatschig, teilweise sehr distanzlos und aufdringlich, neugierig und verschmust. Insgesamt ist sie immer noch oft unruhig und nervös, bellt häufig und anhaltend, was für alle (Marlene, mich und v.a. die Katzen) sehr anstrengend ist. Wenn wir alleine sind, ich entspannt bin und viel Zeit habe, lässt sie sich meist gut und schnell beruhigen, im Kontakt mit anderen Menschen und Hunden ist das anders. Am Wochenende war eine Freundin über Nacht zu Besuch, neben dem obligatorischen Bellen hat Hannah fast so häufig ins Haus gemacht wie in den ersten Tagen – obwohl es in den Tagen zuvor schien, dass sie fast stubenrein ist - und als ich meine Freundin zum Zug gebracht habe und zurückkam, hatte Hannah das Sofa zerfetzt …. kaum waren wir wieder allein, war sie völlig entspannt.
Hannah geht sehr gerne spazieren, zu dritt im Wald ist das wunderbar und entspannt, sobald wir anderen Hunden begegnen, wird sie angespannt, geht nach vorne, tobt und bellt …. Leider lässt sich Marlene, die für sich in solchen Situationen sehr friedlich ist und andere Hunde meist mag, anstecken und es scheint teilweise, als hätte ich zwei wütende Kampfhunde an der Leine … Mit Marlene war ich noch nicht dazu gekommen, aber mit Hannah habe ich mich jetzt in der Tierschutz-Hundegruppe angemeldet – ich glaube, das wird sehr hilfreich sein.
Ansonsten lernt sie jeden Tag Haus und Umgebung besser kennen, es gibt ein Hundezimmer im Souterrain, in dem beide sehr gerne sind und Hannah sich schnell beruhigt. Keine der Katzen hat wirklich Angst vor ihr, aber die ersten zwei Wochen haben alle noch Abstand gehalten und sich nicht im Bereich der Hunde aufgehalten. Vorgestern hat Hannah zum ersten Mal mit meinem Kater geschmust!, was dieser sehr liebt. Ich glaube, das kann eine wirklich gute Freundschaft werden.
Autofahren findet Hannah noch sehr stressig, deshalb habe ich das noch nicht weiter geübt, alleine sein geht mittlerweile – zusammen mit Marlene- ganz gut und schlafen darf ich auch wieder – ohne Hunde ! - in meinem eigenen Bett.
Hannah hatte enormen Hunger, erst in den letzten Tagen scheint das etwas nachzulassen, und trotz dieses Heißhungers gibt es beim Füttern keinen Stress zwischen Hannah und Marlene, sie tauschen sogar ihr Näpfe während des Fressens und auch wenn Hannah Katzenfutter klauen will, lässt sie die Katzen fressen und vertreibt sie nicht….! Das finde ich absolut faszinierend.
Manchmal wundere ich mich über die rasanten Fortschritte und dann wieder wird deutlich, dass alles noch viel mehr Zeit braucht, als ich dachte.
Was wunderbar ist, wie gut sich Hannah und Marlene verstehen, auch wenn sie sich mal zoffen und Marlene von Hannah manchmal genervt ist– sie strahlen auch eine grundlegende gemeinsame Harmonie aus, als würden sie schon ewig miteinander leben- was ja auch fast stimmt. Ich bin sehr glücklich, auf mein Gefühl gehört zu haben: ohne Hannah würde etwas Wesentliches fehlen und ich meine zu spüren, dass auch Marlene, das so empfindet.