Arabella kam in der Nacht vom 02. November 2019 nach einer langen Fahrt aus Italien in Iffelsdorf an - meine Tochter hat den Hund am vereinbarten Treffpunkt abgeholt.
Arabella war bei der Ankunft sehr aufgeregt und von den vielen Eindrücken überfordert - so viele Gerüche, Menschen und andere Hunde - sie fand keine Ruhe. Das blieb so während der gesamten Nacht im Hotel. Unruhig lief sie von einer Ecke zur anderen, sprang auf das Bett und wieder runter, stiess mit dem Kopf immer wieder an die Glasvitrine, war neugierig auf den Fernseher, suchte den Ausgang durch das Fenster - an Schlafen war in keiner Art und Weise zu denken. Trotz aller Nervosität und "unruhiger Beine" suchte sie aber in der Nacht immer wieder den Kontakt zu dem Menschen im Zimmer - freute sich über Zuneigung und Streicheleinheiten.
Gegen 5.00 Uhr ist meine Tochter mit Arabella auf einen langsamen Spaziergang gegangen - es stand noch eine sechsstündige Weiterfahrt nach Ostsachsen bevor und mit diesem grossen, unruhigen Hund auf der Rückbank könnte sich das schwierig gestalten.
Etwa zwei Stunden durfte Arabella die Umgebung von Iffelsdorf erkunden - "las Zeitung" an den Bäumen und Sträuchern, bestaunte die Kühe auf der Weide in der Dämmerung und genoss das Laufen.
Um eventuellen Schäden im Hotel vorzubeugen , wurde Arabella während dem Frühstück im Hotel ins Auto gesetzt. Bereitwillig stieg sie ein und setzte sich in ihr vorbereitetes Körbchen. Unruhig und sehr zügig frühstückte meine Tochter - immer mit der Frage im Hinterkopf: Wie wird mein Auto in einer halben Stunde aussehen? Überraschung: Arabella schlief friedlich in ihrem Körbchen - das Innenleben des Autos war unbeschädigt.
Bei der Abfahrt wurde es wieder sehr spannend für Arabella. Die erste Stunde nutzte sie um aus den Fenstern zu gucken - gab es doch so viel zu sehen! Mit neugierigen, wachen Augen beobachtete sie die abwechselnden Bilder um sich herum ... und dieses Menschenkind am Steuer, dass ab und zu mit ihr sprach, streichelte und von Zeit zu Zeit ein Leckerli gab. Die lange Fahrt ging problemlos ... Arabella hat ihre Umgebung beobachtet und geschlafen - sie war während der Fahrt ausgeglichen und friedlich - alle im Vorfeld gedachten Bedenken hatten sich aufgelöst.
Angekommen in Ostsachsen zeigte sich bereits ein erstes Mal der wahre Charakter von Arabella: aufgeschlossen und sehr neugierig ging sie direkt in ihr zukünftiges Zuhause und lief mir zur Begrüssung von sich aus in die Arme - liess sich streicheln. Sie erkundete das Haus und unser eingezäuntes Hundeareal ... und lernte Lucy, unsere Dackeldame, kennen. Was für eine Freude: ein kleiner Hund zum Spielen lebt auch hier!
Um sie aber nicht zu überfordern, haben wir Lucy zunächst weggesperrt - Arabella sollte erst Mal zur Ruhe kommen. So hat sie gefressen und sich in ihr bereits bekanntes Körbchen aus dem Auto zusammengerollt. So gar nicht ladylike ... Arabella schnarcht im Schlaf und hat sich auch durch unsere Bewegungen nicht stören lassen.
Innerhalb kürzester Zeit bewegte sich Arabella mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit durch ihr neues Zuhause - begrüsste von sich aus freundlich die nach und nach eintreffenden Familienmitglieder - sucht aktiv den Kontakt zur Familie. Anstelle sich vorhandene Rückzugsmöglichkeiten zu suchen, folgte sie den Menschen/ möchte in ihrer Nähe sein - das Sofa in der Wohnküche ist bereits jetzt ihr neuer Lieblingsplatz und wird in seiner gesamten Grösse ausgenutzt. Die Menschen können schliesslich auch auf den Stühlen sitzen...
Sie liebt lange Spaziergänge und ist sehr interessiert an ihrem Umfeld - vergisst dabei Raum, Zeit - im Wald reagiert sie noch ängstlich. Danach braucht sie ihr Schläfchen. Unsere Lucy findet sie sehr spannend - ist aber noch etwas ungeschickt in der Kontaktaufnahme - der Grössenunterschied ist dabei nicht unwesentlich. Aber dafür hat sie bereits heftig mit einem Boxer- Mix, ein Mann auf Augenhöhe, geflirtet... mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit werden sie sich wiedersehen...
Arabella ist stubenrein - signalisiert mit unruhigen Beinen und hecheln, wenn sie in den Garten möchte. Nachts schläft sie ruhig durch, kontrolliert aber in regelmässigen Abständen wie ein leiser Geist das Haus, ob auch wirklich noch alle da sind. Oft bemerkt man es erst, wenn die eigene Anwesenheit durch eine kalte Hundenase/ feuchte Zunge überprüft wird.
Sie kennt bereits einfachste, wiederkehrende Strukturen/ Abläufe in unserem Familienleben und nach den Spaziergängen findet sie von sich aus den Weg in "ihr" Zuhause. Innerhalb des Hauses reagiert sie bereits teilweise auf ihren Rufnamen "Bella". Sie ist ein ausgeglichener, friedlicher, lernwilliger Hund, aber sehr neugierig und möchte nun die grosse, weite Welt erkunden. Sie nimmt alles auf, was in ihrer Umgebung passiert - möchte aktiv dabei sein.
Wir sind überrascht, wie schnell sich Bella bei uns einlebt. Wenn sie auf dem Sofa friedlich schnarcht während wir Gespräche führen/ Zeitung lesen und uns bewegen, hat man den Eindruck sie wäre schon immer bei uns - ein wirklich sehr liebenswertes, schlaues, verschmustes Schlitzohr - wir werden uns wohl noch auf einige Überraschungen einstellen können.