Heute vor einem Jahr haben wir Anuk an einem kalten, nassen Dezembermorgen abgeholt. Ein dünner, verschreckter Hund, der sich wochen- und monatelang in seine Schutzzone vor meinem Gästeklo verkrochen hat. Langsam und mühsam, immer wieder mit Rückschlägen und unendlicher Geduld, haben wir uns Meter für Meter in Umgebung und im Leben erobert. Autofahren war zunächst unmöglich, dann mit sofortigem Brechen begleitet.
Erst seit September ist es möglich, einigermaßen unaufgeregt mit ihr ins Auto zu steigen. Ich gebe zu, dass ich manchmal verzweifelt war, aber die Neugier und das fröhliche Temperament des Hundes haben geholfen, viele Hürden zu überwinden und nach meiner spontanen Hüft-OP im Sommer, währenddessen sie 3 Wochen bei meinem Sohn war, der das sehr liebe- und verständnisvoll übernommen hat, hatte ich das Gefühl, dass sie mich nun auch adoptiert hat. Sie wusste, wo sie hin gehört und wo sie sein will!
Eine große und lästige Baustelle sind andere Hunde. Auf dem Grundstück ist sie ängstlich und unterwürfig, beim Spaziergang geht sie auf andere Hunde los oder flüchtet ins Gebüsch. Da ich erst ab September zur Hundeschule gehen konnte (Autofahren, gesamter Stresslevel) habe ich die Besuche zunächst einmal auf eine Spielgruppe beschränkt. Sie hängt nach 3 Monaten immer noch an meinem Rockzipfel, aber die neugierigen Nasenlängen, die dann hervorschauen, werden immer länger. Dieser sensible Hund braucht viel Raum und Zeit um Zutrauen zu entwickeln. Gibt man sie ihm, ist es ein fröhlicher, frecher, sehr lieber und mitunter sich selbst bestimmender Hund!!
Ich bin glücklich mit meiner kleinen Gefährtin und zuversichtlich, dass wir die restlichen Schwierigkeiten mit Geduld und Liebe immer besser in den Griff bekommen werden!!
Ein friedliches und gesundes Weihnachtsfest für alle, machen wir das Beste daraus und freuen uns an dem, was wir trotz allem haben und bewahren dürfen!!!
Christiane und Nuki/Anuk