Als wir nachts im Januar in meinem jetzigen Zuhause ankamen, hatte ich Angst und kam aus meiner Transportbox nicht raus. Aber das Fressen im Napf vor mir roch so gut, dann bin ich raus und habe mich satt gefressen. Aber ich musste erst einmal knurren, um sicher zu gehen, dass mir nichts passiert.
Zwei Tage bin ich nicht aus der Box gegangen, nur wenn Herrchen den Deckel aufgemacht hat und mir so ein komisches Geschirr angelegt hat, dann sind wir in den Garten gegangen. Hier ist alles anders, es lag Schnee, es war sehr kalt, neue Menschen um mich, die ich nicht verstehe und alles roch so komisch. Ich habe mit dem schlimmsten gerechnet. Aber in dieser Zeit habe ich meinen Hundekumpel "Milan" getroffen. Der hat mir alles gezeigt auf dem Grundstück, dass der Schnee wieder weg geht, dass es wärmer wird und dass man vor den komisch sprechenden Menschen keine Angst haben muss.
Mein Herrchen hat eine Woche lang nachts neben meiner Transportbox geschlafen und aufgepasst, dass mir nichts passiert. Weil "Milan" gesagt hat die tun nichts, war ich ganz mutig und habe mich schon in der dritten Nacht direkt neben Herrchen in das weiche Körbchen gelegt. In dieser ersten Woche habe ich viel gelernt, das Brustgeschirr tut nicht weh, die Leine ist für meine Sicherheit, Pinkeln und Häufchen macht man draußen im Garten. Im Garten treffe ich jetzt regelmäßig meinen Kumpel "Milan" und wir beide passen gemeinsam auf das Grundstück auf.
Aber ich verstehe nicht, warum muss Herrchen mit mir nach draußen auf die Strasse gehen. Da gibt es Windräder, Fahrräder, Müllboxen, andere Menschen und Hunde. Ich habe Angst, will Herrchen und mich verteidigen. Aber "Milan" hat mir gezeigt, dass ich vor all diesen Dingen keine Angst haben muss. Jetzt gucke ich Herrchen an und frage ihn, ob ich das regeln soll oder ob er das macht. Wir sind ein gutes Team, Herrchen beschützt mich.
Aber eines müssen wir noch ändern. Wenn wir auf die Wiesen und Felder kommen hat mir Mama gesagt, dass wir unser Revier markieren, Schnecken fressen und Mäuse jagen. Aber Herrchen macht das nicht, damit er nicht verhungert habe ich ihm auch schon eine Maus gegeben, aber er wollte sie nicht. Revier markieren macht er auch nicht und er fordert mich immer zum Spielen auf, was ich nicht mag. Aber daran muss ich mich wol gewöhnen.
Jetzt, nach einem Jahr, darf ich in der Feldmarkt auch ohne Leine frei laufen und toben. Herrchen hat gesagt ich habe keinen Jagdtrieb, was auch immer das heißt. Wir erleben Abenteuer im Wald, fahren gemeinsam Auto und fahren in die Stadt zum Eis essen, überall passe ich auf Herrchen auf, das nichts passiert, das Leben macht Spaß. Ich war auch schon mit in seinem Büro, die Arbeitskollegen sagen ich bin eine coole Socke.
Aber eins hat mir Milan nicht gesagt, dass man auf einen gefrorenen Fischteich nicht drauf geht, ich bin nämlich eingebrochen und bekam Panik. Ich habe um mein Leben gestrampelt und gedacht, dass ich nicht raus komme. Mein Herrchen hat mich gerettet, seitdem sind wir ein Herz und eine Seele. Wir passen gegenseitig auf uns auf.
Seht meine Fotos wenn ihr mögt, viele Grüße eure Betti