Das zweite Jahr mit unseren beiden Goldstücken ist um. Und wir haben inzwischen festgestellt, dass die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten.
Susi ist die Größere mit dem hellen Fell. Sie ist unser Gute-Laune-Hund! Fast immer geht der Schwanz hin und her. Sie will immer gefallen, ist ein regelrechter Clown und total neugierig, immer und überall. Erst recht, wenn wir irgendwo zu Besuch sind. Da hindert sie auch ein anderer Hund nicht daran, die ganze Wohnung zu erkunden. Andere Hunde werden begrüßt: Bekannte Hunde freudig, Freunde stürmisch, unbekannte Hunde selten auch mal etwas zickig. Beim Tierarzt ist Susi unsicherer geworden. Seit Wilma einmal alleine ins Behandlungzimmer ist und sie draußen warten musste, geht sie zwar immer noch ohne Zögern mit rein, kommt dann aber leicht ins Schlottern. Die beiden wollen immer aufeinander aufpassen. Sie hat etwas Angst vor Bussen oder LKWs. Inzwischen legt sich aber auch das und sie lässt sich recht gut ablenken. Merkwürdigerweise ist es vollkommen unproblematisch, wenn man an der Bushaltestelle steht und der Bus fährt vor. Dann ist da keine Spur von Angst und sie steigt freudig mit ein. Susi ist ein ausgeprägter Nasenhund: Alles, aber auch wirklich alles, muss ausgiebigst beschnuppert werden - Zeitung lesen halt, aber mit allen Vorworten, Kommentaren, Nachworten und allem, was zwischen den Zeilen steht ;-). Das macht Spaziergänge mitunter etwas langwierig, gehört aber eben für Susi mit dazu und so soll es ja auch sein.
Wilma ist die Kleinere mit dem dunklen Fell. Sie ist ein sehr zurückhaltender Hund. Als ausgeprägter Augenhund hat sie immer alles im Blick. Ihr Kopf geht ständig hin und her wie ein Radar. Draußen trottet sie am liebsten ganz dicht hinter uns her. Nur wenn wir ganz alleine sind, wird sie neugierig und erkundet das Umfeld. Andere Hunde werden kurz beschnuppert und dann ignoriert. Beim Tierarzt dagegen ist Wilma richtig taff: Selbst kleine Eingriffe erträgt sie ohne jegliches Murren und Zittern. Busse und LKWs stören sie überhaupt nicht, dafür sind ihr Knall-Geräusche, laute Kinder, Küchengeräusche ... unheimlich. Aber, wie auch bei Susi, wird es laufend besser. Beide haben inzwischen fast blindes Vertrauen zu uns und legen langsam ihre Ängste ab. Die Erlebnisse von dem Straßenleben stecken halt tief drin.
Susi weicht im Haus nicht von meiner Seite, liegt auch in der Küche am liebsten mir zu Füssen. (Wir hätten sie auch Shadow nennen können.) Wilmas Motto: My Home is my Castle. Hier fühlt sie sich sicher und liegt gemütlich auf ihrem Platz. In einem sind sich die zwei allerdings einig: Sie möchten ihr Rudel zusammen haben! Wenn sich einer von uns entfernt, finden sie das nicht gut und freuen sich, wenn wieder alle zusammen sind.
Heute sollte es erst einmal um die Unterschiede und die Entwicklungen gehen, aber ein kleiner Ausblick sei schon mal gegeben: Die Beiden haben sich als absolute Campingfans herausgestellt. Wir haben sie im Sommer immer mit auf dem Campingplatz und sie LIEBEN es. Aber dazu kommen wir beim nächsten "Happy End".
Soviel für dieses Mal. Wir sind froh, dass wir die beiden haben.