Von der langen und recht stressigen Fahrt aus Italien bis ins Auto meiner neuen Eltern habt ihr ja sicher schon oft gehört – das will ich auch so schnell wie möglich hinter mir lassen!
Meine neuen Eltern – Marlene und Peter – haben mich gestern am frühen Morgen auf einer Raststätte irgendwo im Nirgendwo ins Auto gelegt bekommen. Bestimmt hat sie als erstes mein starker „Körpergeruch“ beeindruckt. Sie waren aber so taktvoll, und haben es mich nicht spüren lassen. Ich war auch froh, dass sie mich auf der Fahrt in die Schweiz ein wenig zur Ruhe kommen liessen. Ich habe einen Grossteil der 4-stündigen Fahrt auf jeden Fall verschlafen. Dass sie am Zoll in Basel sogar noch Mehrwertsteuer für mich bezahlen mussten, habe ich erst hinterher erfahren! Es war auf jeden Fall schon Tag, als wir im Berner Oberland ankamen. Von den wunderschönen Bergen habe ich allerdings nichts mitbekommen – ich war viel zu aufgeregt und habe mich vor lauter Aufregung direkt aus meinem Sicherheitsgeschirr befreit. Zum Glück waren alle Türen des Autos noch zu! Damit habe ich meinen Eltern schon mal den ersten richtigen Schrecken eingejagt. Statt des eigentlich geplanten ersten Spaziergangs im Freien musste ich nun irgendwie aus dem Auto in die Wohnung gelangen. Mir war das eigentlich egal – ich fand es irgendwie noch ganz lustig… Marlene und Peter sahen das wohl ein bisschen anders… Sorry!!
Allzu schwer wollte ich es ihnen aber auch nicht machen. Ich liess mir das glücklicherweise mitgenommene Halsband ohne grossen Widerstand anlegen. Dass das Halsband zu lang war, war ja auch nicht meine Schuld… Dank einer hilfsbereiten Nachbarin waren schnell mit einer Lochzange ein paar zusätzliche Löcher ins Leder gemacht, die Leine eingehängt und ich aus dem Auto verfrachtet.
Ein paar Meter weiter dann die nächste Herausforderung – zwei Treppen! Erst wollte ich nicht da hoch, konnte dann aber den lecker riechenden Leckerli nicht widerstehen, die immer ein paar Stufen vor meiner Nase auf die Treppenstufen gelegt wurden. So war ich oben, ehe ich einmal „Wau“ sagen konnte!
Eine Decke für meinen Schlafplatz lag schon bereit, erst erschnupperte ich mir das Wohnzimmer und die Küche und liess dabei auch gleich was Feuchtes liegen. Das war aber gar nicht meine Absicht – ich war einfach so aufgeregt. Alles war neu, alles so schön warm und es waren auch keine anderen Hunde da! Nach einer Weile habe ich mich dann etwas beruhigt und ein wenig geschlafen. Jedes noch so kleine Geräusch und jede Bewegung liessen mich immer wieder aufschrecken. Meine Eltern beruhigten mich aber und gaben mir zu verstehen, dass so in einem Mietshaus immer was zu hören ist, man es aber nicht beachten muss. Ich bin zum Glück ein helles Kerlchen und lerne schnell. Das hat mir dann auch durch die erste Nacht geholfen, die ich zum Glück nicht alleine verbringen musste. Marlene hat ganz in meiner Nähe eine Luftmatratze hingelegt. Das hat mich sehr beruhigt und ich habe mich endlich so richtig ausruhen können.
Heute war ich auch schon zweimal draussen. Es gibt hier wahnsinnig viel zu erschnuppern, was mich jedesmal richtig müde macht. Es gelingt mir jetzt schon viel besser, mich zu entspannen. Ich weiss, dass ich hier sicher bin und auf mich aufgepasst wird. Ich wusste ja gar nicht, wie toll es ist, ausgiebig gestreichelt und beachtet zu werden. Jetzt muss ich den beiden nur noch beibringen, mir das richtig Futter zu geben. Dieses Trockenfutter ist so gar nicht mein Ding – aber ich befürchte, sie sind nicht bestechlich… Vielleicht war es auch ein Fehler meinerseits, schon ein paar dieser trockenen Brocken zu fressen? Wir werden sehen und ich werde wieder berichten!