Liebe Leute,
ein ereignisreiches erstes Jahr liegt hinter uns!
Nachdem Maggie sich recht gut eingelebt und besonders zu mir, Frauchen, ausreichend Vertrauen gefasst hatte, um ihr diese Herausforderung zuzumuten, habe ich sie bei einem Spezialisten für Gelenke vorgestellt, weil sie ja zu der Zeit noch auf 3 Beinen unterwegs war.
Maggie hatte übrigens, anders als in der Beschreibung zu lesen war, keine beidseitige Patella-Luxation, sondern am linken Hinterlauf einen schlecht verheilten Oberschenkelbruch, infolgedessen die Kniescheibe dauerhaft aussen saß. Maggie hatte, soweit wir das beurteilen können, keine Schmerzen, sondern sie konnte das Knie rein mechanisch nicht bewegen. Sie war trotz ihres Handicaps wahnsinnig schnell unterwegs und ist am Bachufer auf- und abgeschossen wie eine kleine Rakete. Dennoch haben wir uns entschieden, das Bein wenn möglich behandeln zu lassen, denn spätestens im Alter würde sich die jahrelange einseitige Belastung des gesunden Hinterlaufes und der Hüfte bemerkbar machen.
Anhand der Röntgenaufnahme war der Tierarzt anfangs der Operation eher abgeneigt. Bei einer Umfrage unter Kollegen gingen die Meinungen auseinander - einer schlug sogar vor, das Bein am besten zu amputieren! Eine Untersuchung in Kurznarkose brachte schließlich Klarheit darüber, dass die Kniescheibe noch beweglich war, und im November 2020 erfolgte die – gelungene! :-) - Operation.
Rückblickend muss ich sagen, dass man das wirklich nur leisten kann, wenn man rund um die Uhr für das Tier da sein kann, und das war uns Gott sei Dank möglich. Um keine Stunde, die ich bei ihr auf dem Sofa gesessen, sie im Büro zu meinen Füßen oder für kleine Besorgungen auf dem Autorücksitz dabei hatte, oder die ich mit ihr zur Physiotherapie unterwegs gewesen bin, tut es mir leid. Schon im Januar ist sie durch den Schnee getobt. :-)
Im März 2021 erfolgte ein weiterer Eingriff, in dem die Haut um das Gelenk straffer gezogen wurde, um die Stabilität zu erhöhen. Das hört sich erstmal „nach nichts“ an, aber in der Folge hatten wir nochmal 6 Wochen „Hausarrest“, die wir wieder konsequent eingehalten haben. Wir hatten darin ja schon Übung. ;-)
Im Juni ging es dann endlich los!: Ziemlich spontan sind wir für ein paar Tage nach St.-Peter-Ording gefahren. Als Maggie zum ersten Mal so ganz ohne Leine über den (Hunde)strand geschossen ist, hatten wir beide, mein Mann und ich, wirklich Tränen in den Augen. Das war, als ob jemand eine Tüte Glück über uns ausgeschüttet hätte.
In den vergangenen Monaten konnten wir beobachten, wie Maggie, jetzt ganz selbstverständlich auf 4 Pfoten unterwegs, bei Mensch- und Hundebegegnungen immer selbstsicherer agiert. Gerade heute noch hat mich eine Nachbarin, selbst Hundehalterin, darauf angesprochen, wie sehr sich unser Hund doch verändert hat. Aus der unterwürfig herumwuselnden kleinen Maus ist eine immer noch freundliche, aber auch selbstbewusste Hundedame geworden.
Danke an pro-canalba und besonders an Maggies Pflegefrauchen Babsi, dass ihr sie uns anvertraut habt.
Claudia & Björn