Hier ist wieder nach langer Zeit euer Karlchen. Das war vielleicht ein Jahr für mich voller Hoffen und Bangen, ob ich überlebe.
Ich erzähle mal von Anfang an:
Am 24.12.22 abends, als meine Familie den Heiligen Abend verbringen wollte, wurde mir auf einmal ganz, ganz schlecht. Ich wollte mich übergeben, aber das ging nicht, mein Bauch schwoll an und meine Eltern wurden auf einmal sehr hektisch. Ich hörte nur "kein Tierarzt zu erreichen, Magendrehung" mit Panik in der Stimme. Sie packten mich auf dem schnellsten Wege ins Auto und wir fuhren durch die Nacht. Meine Schmerzen waren kaum auszuhalten, ich habe so geweint. In einer Tierklinik angekommen wurde ich geröngt, aber man sagte meiner Mama, das wäre falscher Alarm. Keine Magendrehung. Entwarnung !!
Zwei Tage später ging es mir wieder schlechter und dann rasten wir nach Frankfurt in eine andere Klinik. Als wir da ankamen, konnte ich schon nicht mehr stehen und man hat mich rennend in die Notaufnahme gebracht. Magendrehung!!! also doch.
Ich wurde schlafen gelegt und dann hat man mir später erzählt, dass der Tierdoktor meine Eltern, die man nach Hause geschickt hatte in der Nacht angerufen hat, man solle mich nicht mehr aus der Narkose wecken, sondern über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Aber meine Eltern haben sich für mich entschieden, so wurde ich operiert und man nahm mir 60% meines Magens weg. Die Chancen, dass ich das überlebte, waren sehr gering, man hatte mich total verkabelt. Schläuche in der Nase, aus dem Mund, aus dem Popo und aus meinem Pipimann, Die ersten 2 Tage konnte ich nicht aufstehen, aber als Mama und Papa dann jeden Tag nach Frankfurt kamen, um mich zu besuchen und mir Lieblingsessen mitbrachten, ging es ganz langsam wieder bergauf mit mir. Was soll ich sagen, nach einer Woche durfte ich mit nach Hause, natürlich ging alles ganz langsam und ich habe noch viel geschlafen.
Aber: Ich bin wieder der Alte. Ich esse für mein Leben gerne und mache auch gerne kurze Spaziergänge. Na ja, so ganz jung bin ich ja nicht mehr. Mit dem Sehen habe ich auch etwas Probleme bekommen, aber hier im Haus und im Garten kenne ich mich ja aus.
Ich muss noch etwas sagen: Beim Röntgen in Frankfurt hat man meiner Mama gezeigt, dass ich in meinem Körper über 60!!! Schrotkugeln habe und einen Diabolo aus einem Luftgewehr. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was wohl mit mir passiert ist, ich komme ja aus Italien und bin ein Jagdhund. Aber Schmerzen habe ich jetzt nicht mehr.
So meine Lieben, dann wünsche ich mir, dass ich euch im nächsten Jahr wieder schreiben kann. Und Mama wird froh sein, wenn dieses Jahr das Weihnachtsfest ruhiger verläuft.
Viele Grüße von eurem Karlchen.