Unser Udo ist nun zu Hause

Udo ist ein sehr lieber, aktiver und lebenslustiger Teenager.

Er hat eine unglaublich feine Antenne. Jede Bewegung, jeder Blickkontakt hat ihn anfangs beunruhigt. Wir haben ihn erstmal ignoriert und laufen lassen. Natürlich mit Schleppleine, auf unserem eingezäunten Grundstück.

Geholfen hat Udo seine Sozialkompetenz. Er hat sich unkompliziert ins Rudel integriert und sich auch sehr an den anderen drei Gangmitgliedern orientiert. Er kam mit ins Haus, wenn die anderen rein sollten. Er legte sich auch auf seinen Platz, wenn die anderen es taten. So hatten wir Kontrolle ohne ihn zu bedrängen. Die ersten Tage ist er jedes Mal aufgesprungen, wenn man an ihm (ohne Blickkontakt) vorbei ging.

Udo hat nach ein paar Tagen beschlossen, er möchte auch mal geknuffelt werden. Die anderen haarigen Stinker finden das ja schließlich auch schön.

Inzwischen legt er jeden Morgen seinen Kopf auf meine Matratze und atmet mich wach. Es wird dann Zeit für das Ohrenkraulen am Morgen. Sogar mein Mann darf ihm jetzt manchmal in sein borstiges Fell greifen.

Udo braucht noch etwas Zeit, um vollständiges Vertrauen aufzubauen aber er macht täglich Fortschritte.

Der junge Mann zeigt inzwischen ein ausgeprägtes territoriales Verhalten und macht sich am Zaun gerne wichtig. Fremde werden durch den Zaun mutig angebellt, werden aber auf seiner Seite des Zaunes auf 10 Meter heldenhaft gemieden. Je besser er die Besucher kennt, desto kleiner wird sein Sicherheitsabstand.

Er braucht wirklich viel Bewegung und Beschäftigung, damit er seinen Job als Wächter nicht so ernst nimmt. Zudem braucht er konsequent und ruhig gesetzte Grenzen, da er schon sein eigenes Köpfchen hat und sehr viel Energie.

Ein optimales Ventil für Udos Energie und seine neue beste Freundin, ist Edda. Edda ist eine sehr gutmütige Cane Corso Dame und seit Anfang Februar hier. Auch sie kam, über Pro-Canalba, aus Italien und war erst sehr vorsichtig. Jedoch nicht ganz so panisch. Die liebe Edda hat Udo adoptiert und zeigt ihm, stolz und mit der Gelassenheit einer großen Schwester, wie er sich zu verhalten hat. Die beiden spielen sehr liebevoll miteinander. Sie rasen herum, schmeißen sich voreinander hin und veranstalten sabbernd italienische „Ringkämpfe“.

Eine gewisse Zeit und sanfte Schubser in die richtige Richtung wird er noch brauchen, um die Scheu gegenüber Besuchern und der großen, „bösen Außenwelt“ abzulegen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass unser Udo irgendwann alltagstauglich wird, da er sich hier sichtlich zu Hause fühlt.