Hallo, hier meldet sich mal wieder Raffi (ich bin angemahnt worden, mich doch mal wieder zu melden):

OK, dann will ich Euch mal ein bisschen an meinem Leben teilhaben lassen. Mir geht es - bis auf diese blöde Humpelei - gut. Ich habe mich prima eingelebt und den Tagesablauf hier im Haus ganz gut intus.

Wenn gutes Wetter ist, liege ich gerne im Garten und lass mir die Sonne auf die müden Arthrose-Knochen scheinen oder ich grabe den Garten um. Bei dem großen Grundstück können meine Leute ein bisschen Hilfe ganz gut gebrauchen, glaube ich. Meine Spaziergänge haben meine Leute meinen Fähigkeiten angepasst. Wir gehen eben öfter mal kurz raus. Schmerzmittel scheinen nicht zu helfen…wir haben schon alles ausprobiert, was da so auf dem Markt ist.

Also bleibt nur Physio! Das hat ja beim ersten Versuch nicht geklappt. Die Frau dort wollte mir an den Pelz - nee, das kommt nicht in Frage, wenn ich die noch gar nicht richtig kenne. Kann ja nicht jeder kommen und mir die Beine verbiegen! Deshalb hat mein Frauchen angefangen, leichte Massagen des Schultergelenkes zu machen. Ach, das ist angenehm und ich kann dabei richtig gut entspannen. Inzwischen haben wir auch einen netten Therapeuten gefunden, der mich regelmäßig durchknetet. Das tut gut. Die Arthrose bekommt er zwar nicht weg, aber die Verspannungen durch die einseitige Belastung werden weniger.

Abends liegen wir alle gemeinsam - die Chefin hier im Haus, die beiden Hundedamen und oft auch der Kater - auf dem Sofa und ich kann mich richtig einkuscheln. Herrlich!

Und dann noch eine Sache, die mir ein bisschen peinlich ist: ich habe schreckliche Angst, wenn es gewittert. Beim letzten Mal bin ich mit ins Bett gegangen (sonst schlafe ich lieber allein). Frauchen und Herrchen haben mich abwechselnd in den Arm genommen, weil ich so sehr gezittert habe und so schlimm hecheln musste. Hat mir ein bisschen geholfen, so dass ich anschließend entspannt auf der „Besucherritze“ schlafen konnte.

Ach ja, noch etwas: hier ist eine „Neue“ eingezogen! Sie hatte am Anfang ein paar Probleme, sich einzugewöhnen, aber ich konnte ihr ganz gut helfen! Obwohl - das muss man sich mal vorstellen - sie doch versucht hat, mir meinen Sofaplatz streitig zu machen. Inzwischen sind wir aber ein gutes pro-canalba-Team geworden. Einzig das mit dem gemeinsamen Spaziergang klappt nicht. Sie wirkt immer so gelangweilt, wenn ich mal eine kleine Pause einlegen muss. Sie ist eben doch beweglicher!

So, das war es für heute. Wenn es weitere Neuigkeiten gibt, werde ich mich wieder melden.

Liebe Grüße an alle, die mich kennen!

Euer Raffi

Raffi online

„So, Leute, nun muss ich mich doch mal wieder zu Wort melden: 4 Wochen (fast) bin ich nun schon (oder erst?) hier und heute hatte ich einen OP-Termin.

Meine Zähne sind poliert worden - einer ist dabei auf der Strecke geblieben - meine „vorgefallene Nickhautdrüse“ ist entfernt und ich bin geröntgt worden.

Ich hatte ja mal einen Unfall und humple wohl deshalb ziemlich doll.  Als man mich wieder zusammen geflickt hat, habe ich Metall in mein Vorderbein bekommen. Auf dem Bild von meinen Knochen kann man sehen, dass sich am Ellenbogen bereits Arthrose gebildet hat und das macht mir ziemlich zu schaffen.

Lange Strecken laufen kann ich deshalb nicht. Um mir zu helfen, haben meine Leute den Tierarzt gefragt, ob das Metall für meine Lahmheit verantwortlich ist und vielleicht sogar wieder entfernt werden kann. Aber diese Überlegung hat der Tierarzt erst einmal ganz weit weggeschoben, denn wie es aussieht, hält der lange Nagel, der auch noch zu sehen ist, die Knochen beieinander. Zusammengewachsen scheinen die Knochen nach dem Bruch nicht.

 Also gibt es jetzt folgenden Plan: ich bekomme Physio, um damit die Muskulatur gezielt zu kräftigen. Kennt ihr Menschen ja auch, wenn ihr Knochenprobleme habt. Und wenn es nicht anders geht, gibt es auch noch Schmerzmittel, denn ich will ja auch mal längere Strecken mit den beiden Hundedamen mitlaufen können. Immerhin sind die 4 Jahre älter als ich und noch so fit…da muss ich doch mithalten!

Ansonsten geht es mir gut, und ich lebe mich täglich weiter ein.

Mit dem Kater komme ich ganz gut klar, denn - wie bereits erwähnt- ist der sowas von stur und gibt mir nur selten Grund, hinter ihm her zu rennen. Manchmal kommt er sogar bei mir an und will mir Köpfchen geben. Habe mir erklären lassen, dass Katzen das machen, wenn sie jemanden mögen. Finde ich noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, dieses Verhalten. Aber wir können schon problemlos gemeinsam auf dem Sofa liegen!!

Ab und zu höre ich schon auf meinen Namen, wenn meine Leute mich rufen. Sie haben gesagt, das müsste sein, damit ich später auch mal ohne Leine laufen darf und „abzurufen“ bin. Na ja, wir können es ja mal ein bisschen üben. Vielleicht gelingt es mir schneller als gedacht.

So, und nun will ich noch ein bisschen schlafen nach der Narkose. Bin noch ziemlich kaputt.

Liebe Grüße an alle, die mich kennen!

Euer Raffi“

RAF, jetzt Raffi oder Raffael! Und weil er so besonders ist, schreibt er seinen neuen Namen mit doppeltem „F“. Er berichtet mal selbst, wie er sich hier fühlt:

„Man hat mir gesagt, ich soll meiner neuen Familie ein bisschen Zeit lassen bei der Eingewöhnung! Ok, mache ich. Aber ich merke, dass sie sich ganz langsam entspannen. Keine Sorge, Leute, ich weiß wie man sich benehmen muss, wenn man in ein neues Zuhause einzieht. Erst einmal in Ruhe sich umgucken….die anderen hündischen Mitbewohner kennenlernen, den Kater einnorden, Schlafplätze anschauen, Futterplatz aussuchen, Umgebung bei Spaziergängen erkunden. Ist ja ein ganz nettes Programm.

 Also: die beiden Hundedamen sind freundlich zurückhaltend, nerven nicht. Ok.

Der Kater scheint ziemlich stur zu sein. Läuft nicht einmal weg, wenn ich den anbelle. Da sind meine neuen Leute und ich noch unterschiedlicher Meinung, ob ich dem mal ein rüber geben darf! Das muss ich noch klären.

Das Futter schmeckt und kommt regelmäßig. Auch ok.

Die Schlafplätze sind alle ganz ordentlich. Da weiß ich noch nicht genau, wo ich mich dauerhaft niederlasse. Vielleicht auf dem Sofa? Oder doch lieber im Körbchen vor Frauchens Bett? Oder im Badezimmer mit der Fußbodenheizung?

Spaziergänge: Die Umgebung ist interessant. Da scheinen viele Artgenossen unterwegs zu sein. Die Zeitungslektüre mach Spaß, kostet aber auch noch viel Zeit. Autos…wenig…uninteressant, Radfahrer….ab und an, uninteressant, Jogger…lass sie doch laufen…Fußgänger…na, und?

6 Tage bin ich nun hier. Das Grundstück habe ich schon abgenommen. Ist ok, aber der wichtigste Weg ist immer der, der wieder ins Haus geht, denn dort ist es warm.

Ins Haus habe ich auch schon mal gepieselt….wusste es ja nicht anders. Aber wenn meine Leute draußen solche Freudentänze aufführen, wenn ich dort piesel…na, dann mach ich eben dort. Ist eine leichte Übung und schnell umgesetzt.

An der Leine laufen…tut eigentlich nicht nötig…ich laufe denen schon nicht weg. Aber sie haben gesagt, dass es erst einmal erforderlich ist, dass ich gesichert spazieren gehe. Ok! Dann ist das so. Ich schau mich regelmäßig um, ob sie auch mitkommen, wenn ich los spaziere. Klappt ganz gut, scheinen noch ganz fit zu sein.

Also: alles in allem, ganz gut getroffen. Ich melde mich demnächst wieder und berichte, ob es sich so positiv weiter entwickelt hat. Willig sind sie hier wohl alle!“

Wir sind froh, dass Raffi uns so freundlich beurteilt und geben uns Mühe, dass sein positiver Eindruck bestehen bleibt. Nächste Woche gibt es den Kennenlern-Termin beim Tierarzt. Zurzeit fragen wir uns immer wieder: kann man den Hund klonen? Solch einen lieben unkomplizierten Kerl haben wir in unserem Tierschützerleben noch nie gehabt….und es war kein Hund schwierig. Liebe Grüße nach Italien! Raffi hat sein Zuhause gefunden!