Hoi!

Drei Jahre lebe ich nun bei meiner Adoptivfamilie und es geht mir gut.

Naja, mittlerweile machen sich schon meine Altersbeschwerden bemerkbar (schließlich habe ich auch schon 16 Lenze auf dem Buckel). Die Hinterbeine machen nicht immer das, was ich will und lassen mich schon mal im Stich, meine Spaziergänge werden immer kürzer und meine Schlafzeiten immer länger. Mein Herz scheint jedoch noch recht fit zu sein, meint unsere Tierärztin und auch sonst ist alles am rechten Fleck.

Mein Frauchen nennt mich schon mal Bluetooth, weil ich immer mit ihr "connected" bin, will heißen immer in ihrer Nähe und am liebsten immer mit ihr verbunden. Aber mir ist es eigentlich egal, wie sie mich nennt, Hauptsache sie ist da.

Nach wie vor genieße ich die Streicheleinheiten der ganzen Familie und natürlich mein abendliches Fressen. Dafür habe ich eine innere Uhr und werde schon mal nervös und aufdringlich, wenn mein Abendmahl nicht pünklich in den Napf kommt.

Beim Gassigehen habe ich die Hosen an und bestimme wohin und wie weit ich gehen möchte. Wenn ich genug habe, bleibe ich einfach stehen und blicke mitleidig drein, so dass mein Frauchen sofort versteht, dass ich nun wieder nach Hause will. Kaum sind wir hinter der Haustür, laufe ich sofort in die Garderobe in Erwartung meines täglichen Kauknochens. Und wehe, der wird vergessen. Dann laufe ich einfach so lange hinter meinen Menschen her und hechle sie an, bis sie endlich kapieren, dass für mich noch was ausständig ist.

Diese Menschen sind schon komische Geschöpfe. Ich kann einfach nicht verstehen, warum sie mich nicht ans Katzenklo lassen. Was würde schon passieren, wenn ich ab und zu mal eine Kostprobe naschen würde.

Wie ich schon sagte, sind meine Beine nicht mehr so fit und ich vermeide es, Treppen zu steigen. Was mir zum Glück jedoch immer noch gelingt, ist der "Sprung" auf die Couch. Dort liegt es sich wirklich herrlich!

So, jetzt habe ich genug von mir erzählt. Ich möchte jedoch noch Grüße an meine alten Kumpels im Tierheim ausrichten: Ich denke oft an euch und ich hoffe, dass auch ihr die Chance bekommt, von einer lieben Familie adoptiert zu werden. Haltet durch Jungs und Mädels, gebt die Hoffnung nicht auf, auch wenn es aussichtlos erscheint. 

Euer Pluto alias Bluetooth 

Da bin ich wieder!

Bereits zwei Jahre bin jetzt schon bei meiner neuen Familie und habe das stolze Alter von 15 Jahren erreicht (so ungefähr halt, denn ein genaues Geburtsdatum habe ich nicht). Was soll ich sagen: Mir geht es gut! Auf lange Spaziergänge habe ich nicht mehr besonders Lust und ich schlafe auch gerne etwas länger, doch von Altersbeschwerden wurde ich bisher verschont. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie sehr. Ganz besonders hänge ich an meinem Frauchen und am liebsten bin ich immer in seiner Nähe. Ich bleibe jedoch auch ohne Probleme allein oder gehe mit meinen anderen Familienmitgliedern spazieren.

Die zwei Jungs in der Familie haben mich sehr ins Herz geschlossen und ich bekomme ausreichend Kuscheleinheiten, was ich sehr genieße. Zu Beginn bei meiner Familie war ich, was das Essen anbelangt, etwas wählerisch. Ich wusste mit einem Kauknochen oder mit Leckerlis nichts anzufangen. Woher auch, so etwas habe ich während meiner 11 Jahre im Tierheim nie zu Gesicht bekommen. Mittlerweile bin ich jedoch kein Kostverächter mehr. Am liebsten würde ich das Futter meiner drei Katzen-Mitbewohnerinnen verschlingen, was mir aber (fast) nie gelingt, da es mein Frauchen wohlwissentlich in Sicherheit bringt. Schade! Ich hoffe, dass es mir noch weiterhin gesundheitlich gut geht.

Sollte meine alte Hundeseele doch einmal müde werden, weiß ich, dass stets jemand an meiner Seite ist, der mir das Leben und Sterben so angenehm wie möglich machen wird. Manchmal, aber ganz selten, denke ich noch an meine schlimme Zeit im Tierheim zurück. Oft denke ich jedoch an die vielen, vielen anderen, die noch immer dort warten und auf ein Zuhause hoffen. Viele von uns haben in ihrem Leben nicht besonders Glück gehabt und auch nicht besonders gute Erfahrungen mit Menschen gemacht. Es gibt einige, die vielleicht etwas „schwierig“ sind, Geduld und Zeit benötigen, um das Leben außerhalb des Tierheim-Gefängnisses zu bewältigen.

Andere, wie ich, haben sich ihren liebenswürdigen Charakter bewahrt und wären unendlich dankbar dafür, endlich frei zu sein. Allen gemeinsam ist, dass sie die Chance auf ein besseres Leben verdient haben. Schließlich ist es nicht ihre Schuld, dass sie im Tierheim oder auf der Straße gelandet sind. Ich bin mir sicher, dass auch du über pro-canalba oder einem anderen, seriösen Tierheim-/Tierschutzverein deinen Hund finden wirst!

Nun ist es schon ein Jahr her, dass ich bei meiner neuen Familie bin. Ich bin hier sehr glücklich und im letzten Jahr richtig aufgeblüht.

Alle haben mich lieb und lesen mir jeden Wunsch von den Augen ab. Auch ich mag meine neuen Familienmitglieder sehr, doch am allerliebsten habe ich mein Frauchen.

Ich weiche ihr nur ungern von der Seite. Sie redet mir dann ruhig zu und versichert mir, dass sie mich nie verlassen wird und ich bis zum Ende bei ihr bleiben darf. Ich vertraue ihr zwar, doch sicher ist sicher.

Vor allem zu Beginn unserer Freundschaft wollte ich nirgends ohne sie bleiben und immer an ihrer Seite sein. Mit der Zeit habe ich Vertrauen gefunden und gelernt, dass sie immer wieder zurückkommt.

Bis zum Mittag will ich meistens meine Ruhe haben. Ein kurzes Gassigehen genügt mir dann, denn ich will wieder auf mein Bettchen. Ich bin eben ein richtiger Langschläfer. Manchmal tobe ich herum wie ein Junghund und so fühle ich mich dann auch. Doch wenn ich es zu sehr übertreibe, spüre ich dann doch meine alten Knochen.
Wenn wir bei unseren Spaziergängen andere Menschen treffen, sind diese immer wieder überrascht, wenn sie erfahren, dass ich schon 14 Jahre alt bin. Sie meinen, ich sehe aus wie 10, höchstens. Mein Frauchen erzählt dann immer meine Geschichte und dass ich ganze 11 Jahre im Tierheim verbracht habe. Niemand hatte mich beachtet. Sooo lange musste ich dort verbleiben, bis ich endlich ein neues Zuhause gefunden habe. Die Menschen werden dann immer traurig. Sie können nicht begreifen, dass sich in der langen Zeit niemand für so einen liebenswerten und unkomplizierten Hund, wie ich es bin, interessiert hat.

Ich weiß, dass noch viele tolle Hunde, junge und alte, in den Tierheimen sehnlichst auf ein neues Zuhause warten. Gib ihnen eine Chance! Bevor du dir überlegt, einen ganz bestimmten (Rasse)hund zu kaufen, schau dich bei Tierschutzorganisationen oder Tierheimen um. Nicht die Rasse oder das Geschlecht sind entscheidet, sondern lediglich ob der Hund und du zusammenpassen. Vor allem bei ausgewachsenen Hunden kannst du sehen, ob sein und deine Eigenschaften kompatibel sind.

Ich bin mir sicher: Unter all den Hunden, die in Tierheimen ein trauriges Dasein fristen, findest du ganz bestimmt einen Gefährten, der perfekt zu dir passt.

Liebe Grüße

Pluto

Am 23.05.2020 war es endlich soweit! Da wir aufgrund der Coronakrise nicht nach Deutschland ausreisen konnten, durften wir Plutone, jetzt Pluto (als einzige Adoptanten) in Italien in Empfang nehmen. Pluto kam damals mit 2 Jahren ins Tierheim und musste dort 11 Jahre verbringen. Es macht mich traurig und ist für mich völlig unverständlich warum ein so besonderer Hund in dieser langen Zeit niemals Menschen gefunden hat, die ihn für immer aufnehmen wollten. Was ihn so besonders macht, möchte ich hier kurz schildern:

In der ersten Nacht war Pluto sehr unruhig. Er lief ständig umher und winselte. Obwohl ich die Nacht neben ihm auf der Couch verbrachte, beruhigte er sich kaum und markierte, trotz Zugang zum Garten, alle Ecken im Haus. Doch was wollte man verlangen. Alles war neu und ungewohnt und fremd. Seit unzähligen Jahren war er wohl nicht mehr in einem richtigen Haus und musste bisher sein "Geschäft" in Gefangenschaft verrichten. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, die nächsten Wochen neben ihm zu wachen, doch bereits die zweite Nacht verlief bedeutend ruhiger, obwohl er weiterhin den harten Boden seinem weichen Hundebett vorzog. In der dritten Nacht riskierte ich es, wieder in meinem Bett, statt auf der Couch zu schlafen. Und siehe da! Pluto schlief die ganze Nacht und hat auch keine Pfütze hinterlassen! Die folgenden Nächte verliefen ebenfalls größtenteils ruhig. Er schien langsam zu verstehen, dass wir nicht für immer verschwinden, wenn wir uns abends in unsere Schlafzimmer zurückziehen. Was für ein toller schlauer Hund! Und dabei habe ich noch gar nicht erwähnt, wie souverän und lieb er unsere Katzen begrüßt hatte. Unsere vier Stubentiger waren sofort von Pluto angetan. Kein Fauchen, kein Haaresträuben, nur Schnuppern und um die Beine streichen.

Mit Hunden, egal ob männlich oder weiblich, verhält es sich nicht anders. Pluto ist die Ruhe selbst und ist einfach nur vorbildlich den anderen Vierbeinern gegenüber. Wir hatten schon einige Male Kontakt zu etwas aufmüpfigeren Rüden, die sich jedoch sehr schnell beruhigten und ihre Besitzer ins Staunen versetzten: "Normalerweise mag mein Hund keine anderen Rüden!?"

Besonders angetan ist Pluto von Menschen, ob groß oder klein. Beim Spazierengehen (Apropos: Er geht vorbildlich an der Leine!) bleibt er jedesmal stehen, wenn ein Mensch uns begegnet. Jeden möchte er begrüßen und blickt dann etwas ungläubig hinterher, wenn er keine Beachtung findet.

Jetzt nach gut zwei Wochen, die er jetzt bei uns ist, fühlt es sich an, als ob er schon immer bei uns war. Er ist wirklich ein Geschenk! Danke Bettina, dass du diesen Hund für uns ausgesucht hast. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass wir noch einige Jahre mit ihm verbringen dürfen.