Nach gut zwei Monaten haben wir mit Phil(o) schon einiges unternommen: Nord- und Ostsee kennt er jetzt (Strand findet er super!), Wohnmobilfahrten, Städte-Touren, Restaurant-Besuche, Straßenbahn, fremde Wohnungen, laute Geräusche, alles kein Problem für ihn! Und es gibt ja noch sooo viel anderes zu entdecken und nachzuholen . . . Ruhephasen kann er auch genießen, speziell wenn seine neue Familie dabei ist.

Essbare Sachen dürfen wir allerdings nicht unbeaufsichtigt in seiner Reichweite stehen lassen, dann ist Selbstbedienung angesagt! Das hat er in seinem bisherigen Leben wohl so gelernt, dass man jede Form von Futter sofort vertilgen sollte.

Während ich diese Zeilen schreibe, liegt Phil(o) in seinem Körbchen direkt neben mir, und döst vor sich hin. Er ist offensichtlich happy, wenn er einfach nur dazugehören darf. Danach hat er sich wahrscheinlich schon lange gesehnt . . .

Nach einem Monat hat Phil(o) sich zu einem aufgeschlossenen, neugierigen, gelehrigen und vollwertigen Familienmitglied entwickelt. Er kennt inzwischen alle normalen Abläufe bei uns zuhause und freut sich über jede Art von Aufmerksamkeit und Beschäftigung. „Sitz!“ „Platz!“ „Bleib!“ „Komm!“ „Halt!“ „Aus!“ „Hopp!“ kann er schon sehr gut (wenn keine Ablenkung vorhanden ist).

In manchen Situationen müssen wir Phil(o) schon bremsen, damit er nicht anfängt, selber das Kommando zu übernehmen. Jeden Tag zeigt er uns mehr und mehr „hundetypisches“ Verhalten. Es scheint, als würde er jetzt nachholen, was er in den Jahren zuvor nicht entwickeln und zeigen konnte. Für uns fühlt es sich an, als wäre Phil(o) schon viel länger bei uns, so vertraut fühlt sich der Umgang miteinander an . . .

Als unser kleiner Phil(o) am 20.03.2022 aus Moby Dick heraus in unsere Arme übergeben wurde, bestand er nur aus Haut und Knochen – der Anblick konnte einem das Herz zerreißen. In diesem Augenblick war er nur ein kleines, schmutziges, Mitleid erweckendes Häufchen Elend.

Mit allem Charme, den er noch aufbringen konnte, hat Phil(o) versucht, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Als hätte er das nötig gehabt, wir hatten ihn doch längst ins Herz geschlossen! Natürlich war er von der langen Fahrt und den Strapazen der letzten Tage völlig erschöpft und überdreht – wer könnte ihm das verdenken, fern ab von allem, was er bisher kannte, in einer völlig fremden Umgebung und umringt von vielen angespannten Hunden und aufgeregten Menschen?! Ob er eine Ahnung davon hatte, dass sein Leben nun in ganz anderen Bahnen verlaufen wird? Wir hatten jedenfalls das Gefühl, dass er neugierig war auf alles, was noch auf ihn wartet. . .

Zuhause angekommen erleben wir Phil(o) als aufgeweckten, freundlichen, und durch und durch liebenswerten Hund. Er ist weder ängstlich noch aufdringlich, dafür neugierig und auf eine angenehme Art selbstbewusst. Menschen gegenüber ist er sehr interessiert, sein Umgang mit Artgenossen ist absolut souverän.

Wenn man bedenkt, dass er bisher fast gar nichts kennen gelernt hat, schlägt sich Phil(o) schon ganz hervorragend. Alltägliche Geräusche (Staubsauger, Müllwagen, Spülmaschine, Rasenmäher, etc.) beunruhigen ihn überhaupt nicht. Autofahren scheint auch gut zu funktionieren. Bezüglich Stubenreinheit sind wir auf einem guten Weg, das kriegen wir bestimmt auch bald hin.

Nach einem Tag hat Phil(o) das erste mal von sich aus Streicheleinheiten am Bauch („belly rubs“) eingefordert. Nach zwei Tagen kam er von sich aus zu uns auf´s Sofa (ja, bei uns dürfen Hunde das!).

Für Futter und Leckerlis tut Phil(o) fast alles, deshalb kann man gut und leicht mit ihm trainieren. „Sitz“ und „Bleib“ klappt schon ein bisschen. „dammi un bacio!“ (Gib mir ein Küsschen!) konnte er schon von sich aus . .  . typisch Italiener! ;-)

Völlig begeistert sind wir von Phil(o)s Verhalten an der Leine! Da würde er jede Gebrauchshundeprüfung mit Bravour bestehen – wo hat er das gelernt? Oder ist Phil(o) ein Naturtalent?

Wir freuen uns, dass der kleine Phil(o) nun endlich bei uns ist!