Ciao, Servus und Moin....
Ciao, Servus und Moin…
ich bin Balfio, aber mittlerweile sagen alle "Batzi“ zu mir, außer die Oma, die nennt mich immer „Hudini“, weil ich mich nämlich überall hin zaubern kann, oder wie mein neues Frauchen sagt, ich ein kleines Schlitzohr bin ! Aber ich fang am besten mal ganz von vorne an…
Als ich endlich in Deutschland angekommen war, und froh war, endlich aus dem Transporter rauszukommen, gings gleich ab ins nächste Auto. Ich dachte mir, das darf doch nicht wahr sein, und dann auch noch lauter fremde Stimmen, die alle in einem „Kauderwelsch“ auf mich eingeredet haben. Ich komm nach Norddeutschland, und dann stell dir vor, dann haben die Bayrisch oder so was gesprochen…(heute bin ich natürlich klüger, wir sind hier nämlich international von Hochdeutsch, Bayrisch bis Platt und Italienisch ist alles vertreten), ich war auf jeden Fall erstmal ziemlich verwirrt, ob ich hier überhaupt am richtigen Ort rausgelassen worden bin… Aber die Stimmen haben sich wenigstens ganz nett angehört, und die Frau, die nicht am Steuer war, hat mich die ganze Zeit gekrault. Das war eigentlich ganz schön, aber richtig geheuer war mir das alles erstmal noch nicht, und ich hab gemerkt, dass sie mindestens so aufgeregt war wie ich. Ich dachte, ihr Herz springt mir gleich entgegen… Nach 10 Minuten hat das Auto angehalten - Gott sei Dank, dacht ich, gleich geht’s raus. Ganz so war's zwar nicht, aber ich durfte zumindest erstmal ein paar Schritte machen, Pippi machen und so - und das beste kam zum Schluss, es gab irgendwas aus einer Tube, das sich wohl „Leberwurscht“ nennt. Das war vielleicht lecker, am liebsten hätt ich die Tube auch noch mit gefressen, aber das durft` ich dann nicht machen …, soll wohl nicht so gesund sein! Es ging dann zwar wieder zurück ins Auto, aber nun hat mich mein Frauchen nochmal umgeschnallt, dann hat ichs gleich bequemer und die restliche Fahrt war gar nicht mehr so schlimm. Nach knapp zwei Stunden weiter Richtung Norden waren wir eeeendlich an meinem neuen Zuhause angelangt. Das waren vielleicht viele neue Gerüche! Nach einer ausgiebigen Gassirunde über die Felder, die gleich am Haus sind, durft` ich erstmal mein neues Zuhause begutachten… Und das Beste ist, ich hab hier gleich lauter neue Freunde kennengelernt. Stell dir vor, einer ist auch Italiener, Magnus-das ist übrigens der Boss hier, aber das ist in Ordnung – der ist auch echt riesig, aber sein Herz ist genauso groß, sagt Frauchen immer. Der ist nämlich total lieb, und ist nicht so streng mit mir, auch wenn ich mal wieder mehr Hunger hab als ich Futter bekomme und mich in seine Schüssel „ganz versehentlich“ verirrt habe. Beim Gassigehen wartet er immer auf mich, weil ich noch so viel schnuffeln will und immer ganz dringend muss am Anfang. Dann sagt Frauchen immer „Langsam“ oder „Warten Magnus“, dann setzt er sich hin bis ich fertig bin… Und Stich, naja, der hat vor allem eine große Klappe, aber wir kommen miteinander aus. Am Anfang hab ich den einfach nicht so gut verstanden, der macht immer ganz lustige Geräusche, wenn er sich freut… im Grunde seines Herzens ist er jedenfalls ein guter Kerl. Mir gefällts jedenfalls, vor allem ist hier so viel Platz, und unsre einzigen Nachbarn sind auch total nett. Da hab ich nämlich nochmal drei neue Kumpels dazu bekommen. Das ist ein lustiges Trio, du weiß schon wie die drei Affen, die „nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“, weil nämlich einer taub ist, einer nix sieht , nur der Kleinste bringt alles durcheinander, von dem kann man nicht gerade behaupten, dass er „nichts sagt“. So, aber jetzt lass ich mal mein Frauchen zu Wort kommen, weil ich sonst das ein oder andere, gelinde gesagt, unter den Tisch fallen lassen würde – zumindest meint sie das !
Genau! Die Fahrt war recht aufregend, alle waren unglaublich nervös, noch unsicher, vor allem weil man sich ja noch gar nicht richtig beschnuppern konnte. Es war ja auch schon recht dunkel und spät. Ich war froh, dass ich meine Schwester als Begleitung dabei hatte, die in jeder Hinsicht sehr viel gelassener ist als ich und uns nervöse „Würschtla“ ein wenig Ruhe vermittelt hat. Ich wollt erstmal gleich nochmal anhalten, weil ich gar nichts sehen konnte, und ich wollte, dass wir uns wenigstens kurz mal irgendwo mit mehr Ruhe und Licht beschnuppern konnten. Am nächsten Parkplatz gab`s erstmal Leckerli, Wasser und Kuscheleinheiten. Das erste Eis war gebrochen! Etwas beruhigter machten wir uns auf die letzte Etappe nach Hause. Das ganze Auto roch nach VIEEEEL ???? und der Opa hat das Auto erstmal den halben Vormittag lüften müssen am nächsten Tag. Daheim angekommen gings erstmal Gassi, und da war ich schon ganz erstaunt wie toll Balfio mitgelaufen ist an der Leine, da hatte ich ja auch schon andere Erfahrungen gemacht. Ich glaube am Ende waren wir beide aber ganz froh, als wir es uns dann allein gemütlich machen konnten, vorher gabs natürlich erstmal nochmal Futter. Das wurde auch regelrecht verschlungen. Das Futter von meinen anderen zwei Hundis schien ihm ja schon mal zu schmecken…sehr gut.
Nachdem wir beide ziemlich kaputt waren, hab ich Balfio erstmal sein Schlafplätzchen gezeigt. Ich konnte kaum schlafen, ich war einfach noch zu aufgeregt. So hab ich immer wieder nach ihm geschaut, und war froh, dass ich ihn immer in seinem Körbchen vorfand. Es gab weder in der ersten Nacht noch später ein Malheur. Ich hatte mich eigentlich schon drauf eingestellt, dass ich putzen muss, wenn ich in der Früh runterkomme. Die nächsten zwei Tage hab ich die Hunde erstmal noch separiert, ich wollte einfach auch, dass sich Balfio langsam eingewöhnen konnte, mir erstmal vertraut, und auch ausgiebig Zeit für ihn allein ist, bevor er mich dann schon wieder quasi mit den anderen zwei teilen muss. Zudem war das zumindest aus meiner Sicht die größte Hürde bzw. lag mir zumindest ziemlich im Magen…(alle anderen aus der Familie haben das zwar etwas belächelt, und im Grunde muss ich mir da bei Magnus und Stich keine echten Sorgen machen, aber ich geh immer lieber auf Nummer sicher, am Ende ist ja auch keinem geholfen, wenn man alles überstürzt…)
Bereits nach kurzer Zeit, im Grunde bereits den ersten Vormittag, war zwischen Balfio und mir alles klar. Seit dem Tag weicht er mir nicht mehr von der Seite. Nach zwei Tagen Diskussion in der Familie, war auch das Namensthema geklärt – er heißt nun „Batzi“, und darauf hört er auch schon ganz prima. Meine Mutter nennt ihn allerdings „Hudini“, weil er enorme Kräfte entwickeln kann, und mittlerweile, weil er so unbedingt nicht von meiner Seite weichen will, unseren Zaun und das große Tor überklettern kann, Treppen steigen und Türen öffnen kann usw. …. Am Anfang war ich ganz irritiert, weil er dann plötzlich wieder da stand, das Gute am Schlechten war/ist, dass er kein Bedürfnis hat weg zu laufen, er begibt sich tatsächlich einfach nur auf die Suche nach mir, und das allerdings auch nur, sobald er weiß, dass ich auch daheim bin. Fahre ich mit dem Auto kurz weg, kein Problem, kein Türenterror nichts, andernfalls Tür, Treppe, Zaun alles kein Problem und er ist immerhin elf!!!! So war also in der zweiten Nacht nichts mit ruhig im Körbchen liegen bleiben, Panik bis hin zur Schnappatmung, als ich in den ersten Stock ging ins Schlafzimmer. Nachdem es auch nicht besser wurde, nachdem alle Türen offen waren, so dass er sich nachts wenigstens unten frei bewegen konnte, hatte ich kaum eine Wahl… Naja am Ende hab ich ihn die Treppe hoch getragen, und er hat mit mir im Bett geschlafen. Ich wollte ja auch, dass er zur Ruhe kommt, und ich wollte nicht, dass er die ersten Tage gleich total überfordert ist mit der Situation. In der Früh wars dann richtig Scheiße, Gott sei Dank hat uns zwei niemand gesehen, wie wir die Treppe runtergekommen sind. Das war echt abenteuerlich, nach oben gings irgendwie leichter… Das war jedenfalls für mich der Punkt, dass es an der Zeit war, ihn mit den anderen Hunden zusammenzuführen, in der Hoffnung, dass ihm das auch nachts mehr Sicherheit geben würde. Und ich wollte diesen Punkt auch gerne hinter mich bringen. So waren wir einen Tag damit zu Gange, mit allen Hunden (meine zwei, „Magnus und Stich“, der Hund meiner Schwester „Schlingel“, die zwei Hunde meiner Mutter „Sinni und Joschi“, die oft zu Besuch sind) jeweils separat Gassi zu gehen und dann zusammen in den Garten, und am Ende alle zusammen. Es war also was zu tun, oder eigentlich auch nicht, wie sich ziemlich schnell gezeigt hatte. Batzi ist total unkompliziert, kein Hund der Ärger will. Die nächsten Tage hätte er einmal gemurrt (Knurren konnte man das auch nicht nennen, sein Bellen kennen wir bis heute noch nicht), weil er ganz offensichtlich nicht wollte, dass ich gleichzeitig auch mit Stichi am Kuscheln bin, aber das hab ich sofort geklärt, seitdem ist nichts mehr. Jedenfalls, als das mit den Hundis erledigt war, war ich mega beruhigt! Jetzt also NUR NOCH GENIEßEN!!! Mittlerweile schläft Batzi mit den anderen zwei nachts zusammen, und jede Nacht klappt das „Gute Nacht Sagen“ besser. In der Früh überschlägt er sich zwar fast vor Freude, aber das ist wichtig, dass er auch mal ohne mich klar kommt. Es kehrt jedenfalls täglich immer mehr Ruhe, Rhythmus und Routine ein. Mittlerweile weiß ich ganz gut, auf was ich achten muss. Er hat z.B. einfach große Angst, wenn Türen geschlossen werden, er lässt auch immer erst mich durch eine Tür gehen, stellt eine Pfote zwischen die Türen und wartet ab, was ich genau mache. Und Hunger macht erfinderisch, auf solche Ideen sind meine anderen zwei nie gekommen (obwohl Magnus der Größe wegen da weniger Probleme hätte), jede Plastiktüte wird geöffnet: das leere Plastik bleibt zurück, Frühstücksbrötchen weg. Kaffeetüte wird geöffnet, aber natürlich verschmäht. Also was irgendwie in Reichweite (und das Wort Reichweite lässt sehr viel interpretatorischen Spielraum ) oder nicht niet- und nagelfest ist, wird im wahrsten Sinne des Wortes vernichtet. Aber auf solche Dinge kann man sich ja einstellen, wenn man es denn weiß.
Ansonsten ist er zu Hause außer nachts stets an meiner Seite. Das Treppensteigen hat er so schnell gelernt, so schnell konnte ich gar keine Kindersicherheitstür kaufen. Da er mittlerweile sicher hoch und runter kommt, ist das auch in Ordnung für mich. Ich wünsche mir, dass er irgendwann auch mit den anderen beiden, auch ohne mich, im Garten bleiben kann, und vor allem dann ohne Zäune zu übersteigen. Aber da haben wir ja nun im Sommer genug Zeit zu üben, wenn man dann auch die Türen offen lassen kann. Ich bin optimistisch. Ich denke, er hat einfach noch Angst wieder allein gelassen zu werden, und genießt das im Moment alles, und das ist ja auch legitim. Das Gassigehen klappt jedenfalls einwandfrei, und zwar vom ersten Tag an. Das ist echt toll, und er ist so fit, Wahnsinn. Das macht richtig Freude!! Die neue Schleppleine braucht er allerdings gar nicht, weil er sich nicht wirklich weit von mir entfernt (– Bitte nicht nachfragen, wie viele Beinahestürze es schon in Haus und Garten mit uns zwei gab ). Magnus freut sich nun über die 10m Leine und genießt nun trotz Leinenpflicht, dass er nicht immer so auf uns Trödler warten muss ! Ich warte im Moment noch auf Begegnungen mit Hase und Co., damit ich weiß, wie er reagiert. In der ersten Woche gabs noch ein Bad in der Wanne, da ist er wirklich total gutmütig, lässt alles über sich ergehen… und ich war überrascht, dass er beim nächsten Spaziergang nicht die nächste dreckige Ecke ins Visier genommen hatte. Nein, tatsächlich glaub ich, dass es ihm selbst ganz gut getan hat, da er ein wenig Probleme mit der Haut hatte. Schuppige Stellen, entzündete Talgdrüse etc., aber das schaut alles schon ganz toll aus mittlerweile. Im Moment muss er untertags, wenn wir Salbe auf die entzündeten Stellen drauf machen, ein Geschirr hinmachen, damit er da nicht schleckt, aber bald ist die letzte Stelle auch verheilt. Die tierärztliche Untersuchung lief auch prima – die wichtigen Sachen waren alle top. Im Sommer machen wir uns noch auf eine Reise nach Bayern zur Schwester, dann wird die riesige Zubildung (tennisballgroß) an einem Hinterlauf entfernt, weil ich da immer Angst hab, dass er sich dort doch noch verletzt. Es ist zwar bloß eine Warze, keine Schmerzen also, kein Jucken, und er geht nie hin, aber sicher ist sicher, besonders wenn man an seine bestimmten „Klettermanöver“ denkt. Ich hoffe, dass ich alles Wichtige erzählt und nichts vergessen hab… Dann sag ich mal Tschüss, Batzi ist nämlich in der Zwischenzeit schon auf dem Sofa eingeschlafen , die anderen zwei schnarchen auch vor sich hin... Und da heute Ostermontag ist, werd ich mich da jetzt auch mit dazu gesellen und wir machen gemütlich Couchpotato. Ich denke doch, dass man sagen kann: Batzi ist angekommen und wir sind alle ganz happy!!