Es ist ja wirklich kaum zu glauben. Vor 1 Jahr habe ich eine entzückende, schüchterne, ängstliche, vorsichtig-misstrauische Welpin übernommen. Marushl – wie sie liebevoll von meiner Frau genannt wird - hat unsere Herzen im Sturm erobert und war innerhalb kürzester Zeit aus unserer kleinen Familie nicht mehr wegzudenken!!! Und heute wuselt eine stattliche, gar nicht mehr ängstliche und schüchterne, eigenwillige, ausgewachsene Hundedame in ihrem Reich (3000m² Grünfläche) herum und verjagt mit tiefem Grollen und lautem Bellen alle Eindringlinge, die es wagen, ihr Heiligtum zu betreten. Egal ob Hummeln, Bienen, Wespen, Schmetterlinge, kleine und große Vögel, Katzen usw., alles wird ge- und verjagt = dieses Reich ist mein Reich … und nur MEINS!!! Des öfteren verlieren auch Seerosen, Beetrosen oder andere Blühpflanzen ihre Köpfe … Marusha scheint ein Faible für rote Blüten zu haben, begnügt sich aber auch mit andersfarbigen, wenn gerade Not am Mann ist
Hier nun ein kleiner Auszug aus dem ungefähren sommerlichen/herbstlichen Tagesablauf in den vergangenen Monaten; saisonale Änderungen auf Grund der Wetterlage sind natürlich immer im Bereich des Möglichen Seit es wieder Frühling ist, hat der Ablauf auch wieder diese Form und Abfolge, nur die Rosen blühen noch nicht
05:30: „Sanft“ werde ich von Carl Orffs „O Fortuna“ aus dem Schlaf gerissen GET UP STAND UP! Aufstehen, anziehen, Gesicht zusammenräumen … Marusha erwartet mich schon sehnsüchtig und schwanzwedelnd. Türe auf und das morgendliche Ritual beginnt: streicheln, knuddeln, streicheln, knuddeln ….
Fressen zubereiten, Marusha tanzt aufgeregt … endlich Futter
„Es sprüht mein Geist nur trübe Funken, ich hab noch nicht Kaffee getrunken!“ Während Marusha frisst, bereite ich mir den 1. Espresso zu und trinke ihn ganz gemütlich im Freien auf den Stufen des Eingangsbereichs sitzend.
05:50: mit Warnweste und Taschenlampe (natürlich nur während den dunklen Jahreszeiten) bewaffnet machen wir uns zum Morgenspaziergang auf, Dauer ca. 30-40min.
06:30: zurück vom Spaziergang düst Marusha ins Vorhaus und in ihr Körbchen … sie weiß genau, dass Herrchen jetzt etwas Zeit für sich braucht
07:30: nach einem ausgiebigen Frühstück und Morgentoilette sind wir bereit für den Tag!
Kontrollrunde im Garten. Jeder Maulwurf- und Wühlmaushügel wird inspiziert und die Fährten, die etwaige nächtliche Besucher hinterlassen haben, genauestens untersucht. Ah, Marusha, die Blütenkillerin, hat wieder zugeschlagen! Hübsch drapiert liegen 3 Sonnenhutblüten auf der Wiese … Marusha ist das personifizierte schlechte Gewissen , als ich die Blüten aufhebe und entsorge.
08:00: Herrchen holt sich die Zeitung und eine Tasse Kaffe und liest, gemütlich Kaffee schlürfend, während Marusha weiterhin ihre Gartenrunden dreht, ein 2. Frühstück (Apfel, Nüsse, …) einnimmt und dann irgendwann zur Terrasse zurückkehrt, so quasi „jetzt ist aber Spielen angesagt!“
Das Ball-Nylonstrick-Knabberstockspiel beginnt; wir jagen uns gegenseitig durch den Garten und versuchen, einander das Spielzeug abzujagen … Marusha hat da eindeutig die Nase vorne und weit mehr Kondition (hechel, keuch).
Ca. 09:00: Jetzt geht’s ans Üben: „Sitz, Platz, Pfote, Fuß, hierher … nach etwa 30min legt sich Marusha unter einen der vielen Bäume – Schluss für’s erste. Diese hundeschulischen Trainingseinheiten beschränken sich auch auf 2 – 3 x die Woche; je nach Lust und Laune von Hündin!!! und Herrl. Wir wollen ja nicht ganz vergessen, was wir alles schon gelernt haben
Ca. 09:30: die nächsten 2 Stunden chillt Marusha in der Sonne oder unter den Bäumen, während Herrchen seinen Pflichten als Greenkeeper nachkommt … Gartenarbeit ist angesagt! „Es gibt ja immer was zu tun“!!... immer wieder von lautem Bellen aufgeschreckt, weil sich auf der Straße oder im Wald irgendein Spaziergänger, Postbote, Radfahrer, Vogel, Katze etc. Marusha’s Territorium nähert.
12:00: Wenn es nicht allzu heiß ist, drehen wir unsere Waldrunde, immer schön im Schatten. Anschließend wieder chillen, es ist einfach zu warm vs regnerisch etc. um etwas Vernünftiges zu unternehmen
14:00: Marusha kommt in ihr Körbchen, denn Herrchen muss jetzt für die anderen Familienmitglieder kochen.
16:00: Herrchen ist wieder da, die Haustüre steht wieder offen und eine kleine Hetzjagd durch den Garten nimmt ihren Lauf … bis endlich =>
16:30: das 2. Futter ist fertig und zum Verzehr bereit
17:30: Rückkehr vom Nachmittagsspaziergang inklusive Rumtollen mit der Nachbarshündin; Marusha nimmt ihre Kontrollrunden und Verbellen der Nachbarn, Libellen, Tauben, Eichhörnchen, Radfahrer, Spaziergeher wieder auf.
18:30: abwechselnd Rumtollen mit Herrchen und abendliche Kontrollrunden sind angesagt.
19:30: Abendspaziergang für letztes „Tagesgeschäft“, Dauer ca. 30min
20:30: Marusha ab ins Körbchen, noch ein paar „Gute Nacht Leckerlis“ und dann ist Nachtruhe … bis
05:30 „… und täglich grüßt das Murmeltier“