In den letzten paar Monaten ist so viel passiert. Da Sergio momentan viel zu beschäftigt damit ist, Fliegen zu fangen, werde ich als Frauchen darüber berichten.
Am aller liebsten ist der junge Mann draußen, am besten natürlich 24 Stunden täglich. Das macht ihm mittlerweile noch viel mehr Spaß, denn Sergio hat sich sehr gut mit unserem alten Retrieverrüden angefreundet. Sobald er raus kann, ist der erste Weg zum Elternhaus um den Hund zum spielen abzuholen. Hat dieser mal keine Zeit, ist das nur halb so wild. Der Kleine kann sich auch mehr als gut alleine beschäftigen. Sein Herz schlug von Anfang an für alle die Dinge, die man für gewöhnlich nicht einem Hund zuordnen würde. Von Handschuhen über Gummihammer (solche von Baustellen), Plastikdeckel, Wäscheklammern, Eimer, Futternäpfe, Katzenspielzeug etc... er kann einfach ohne Ausnahme alles gebrauchen.
Sergio trägt sein Halsband seit einer Weile nun samt Tassomarke, das war gar nicht so einfach aber wir haben es geschafft ! Hin und wieder zieht er auch ohne große Probleme ein Geschirr an. Die Leine ist ihm noch suspekt, allerdings klappt es mit einer Schleppleine im Garten schon gar nicht allzu schlecht - schließlich müssen wir das Laufen auch erst lernen.
Entgegen meiner Vorstellungen hat Sergio sich zu einem absolut verschmusten Mamakind entwickelt. Er folgt mir auf Schritt und Tritt überall hin. Bin ich mal nicht in sichbarer Nähe, wird lautstark nach mir verlangt, bis ich wieder zu sehen bin. Das alleine sein zuhause üben wir noch, mal klappt es sehr gut und mal erwartet mich ein jaulender Wolf, welcher augenblicklich verstummt wenn sich die Tür öffnet. Er braucht viel Nähe und Kuscheleinheiten. Alles was man tut möchte er verstehen und lernen, er ist überall dabei und möchte den Menschen gefallen und strengt sich in allen Dingen an. Anfassen stellt überhaupt kein Problem mehr dar, sowohl draußen als auch drinnen - ganz im Gegenteil, er fordert das Schmusen ein.
Sergio hat riesen große Fortschritte gemacht und ich bin unfassbar stolz auf ihn. Er ist ein glücklicher, zufriedener, entspannter und fast völlig normaler Hund - jeder Hund hat seine Macken und er hat etwas speziellere. Das schönste ist, dass er durch seine Ängste nicht mehr eingeschränkt ist, denn er hat keine mehr. Er läuft, guckt, schnuppert, jagt, kuschelt - er ist ganz einfach ein Hund.
Besonders freut es mich, dass er bei mir die Sicherheit und das Vertrauen gefunden hat, um völlig aufzublühen. Man spürt einfach dass er angekommen ist - dort wo er hin gehört.