Hallo ihr Lieben,
nun möchte ich euch berichten, wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist und was ich Tolles erlebt habe
Von einem schüchternen, schreckhaften Hund habe ich mich zu einem treuen Wegbegleiter entwickelt.
Generell bin ich mit meinem Frauchen schon sehr sicher unterwegs und darf auch ohne Leine laufen, da ich ihr nicht von der Seite weiche. Auch höre ich sehr brav, wenn sie mich ruft. Das habe ich sehr schnell verstanden. Am liebsten gehe ich aber mit ihr in den Pferdestall, wo ich immer sehr neugierig schaue, was passiert und mittlerweile auch mit zum Ausreiten (sogar ohne Leine) darf. Das Tollste ist, wenn wir gemeinsam über die Wiesen galoppieren. Ja, ich kann auch galoppieren, das hat mein Frauchen immer etwas bezweifelt, da ich ja sonst eher gemütlich nebenher trabe. Erst nach etwa 2,5 Monaten habe ich mich das erste Mal getraut für ein kurzes Stück mal richtig loszurennen. Ich glaube da war nicht nur mein Frauchen ganz überrascht von mir, sondern ich selbst auch!
Was mir fast noch mehr Spaß macht als ausreiten zu gehen, ist über Baumstämme zu springen. Auf unserer Morgenrunde habe ich schon meinen Agility-Parcours im Wald, wo ich wie von selbst über die Baumstämme fliege und eifrig durch den Wald wusele. Auch in der Hundeschule bin ich schon tapfer durch einen Tunnel durchgelaufen (nach einiger Überzeugungsarbeit) und mag es, über Hindernisse zu gehen.
Andere Tiere wie Rehe, Vögel oder Eichhörnchen zu jagen interessiert mich bisher noch absolut gar nicht – zum Glück von meinem Frauchen, ansonsten könnte sie mich ja nicht so einfach von der Leine lassen. Neulich ist ein junges Eichhörnchen sogar zu mir hergelaufen und ist mir nachgegangen. Das hat mich aber gar nicht beeindruckt.
Meine Routine ist mir sehr wichtig und hilft mir, die Dinge zu verstehen, die meine Menschen von mir wollen. So mache ich schon brav „Sitz“, wenn es darum geht mein Geschirr im Flur anzuziehen. Ansonsten verstehe ich Kommandos wie „Sitz“ und „Platz“ überhaupt nicht. Mit Leckerchen kann man mich auch nicht bestechen und ich bekomme bei zu viel Druck oder hektischen Bewegungen schnell wieder Angst. Zwar fresse ich die Leckerchen mittlerweile bei Frauchen auch draußen beim Spazieren gehen aus der Hand, aber auch nur wenn ich mich sicher fühle und verstehe, was ich machen soll. Mein Herrchen ist mir nach wie vor noch etwas unheimlich. Er darf mir zwar mein Futter im Haus geben, mich im Körbchen streicheln und mit mir Gassi an der Leine gehen. Aber wehe der macht eine ungeplante Bewegung oder versucht, mir draußen Leckerchen zu füttern! Aber wir arbeiten dran, dass wir uns auch besser verstehen, denn dazu gehören tut er für mich auf jeden Fall bereits.
Nun waren wir auch schon zwei Mal bei der Familie von meinem Frauchen zu Besuch und ich habe viele neue Menschen und Hundchen kennen gelernt. Zuerst war ich etwas unsicher in der ungewohnten Umgebung, habe mich dann aber auch dort schnell wohl gefühlt, da ja mein Frauchen dabei war. Beim zweiten Besuch habe ich mich total gefreut wieder da zu sein, bin richtig freudig die Spazierrunden gelaufen. Auch habe ich mich schon ein bisschen mehr von Frauchen weg getraut und bin schon etwas mit den anderen Hunden mitgelaufen. Von denen lerne ich sehr viel. So haben sie mir auch gezeigt wie schön es ist, mit meinem Frauchen gemeinsam über die Wiese zu rennen. Dabei zeige ich auch schon die ersten Spielansätze, worüber sich mein Frauchen besonders freut. Anfänglich war mir Inka- der Welpe von Frauchens Schwester- immer noch etwas unheimlich, sowie andere fremde Hunde auch. Da musste ich immer sofort aufstehen und weggehen, wenn sie mir zu nahe kam. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die Gute zwar immer etwas überdreht ist – sie freut sich einfach immer übertrieben doll mich zu sehen, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht . Mittlerweile bleibe ich aber wie ein kleiner Zenmeister einfach liegen, mache maximal ein Auge auf oder hebe kurz den Kopf, wenn sie zu mir kommt und genieße weiterhin mein Schönheitsschläfchen im Körbchen oder in der Sonne auf dem Balkon.
Was uns alle drei sehr gefreut hat ist, dass auch mein Bruder Melvern, der jetzt Mio heißt, auch ein schönes, neues Zuhause gefunden hat. Nun hoffe ich sehr, dass mein Bruder Myron, der als letzter von meinen Geschwistern noch im Canile feststeckt, auch schnell ein neues Zuhause findet, wo er die große, weite und wunderbare Welt kennenlernen darf. Wie Mio auch, bin ich ein unfassbar lieber Hund, der alles dafür tut seinen Menschen zu gefallen und der alles richtig machen möchte. Man muss mir nur das Vertrauen und die Geduld schenken.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Moki