Gabrielle ist inzwischen eine gesetztere Hundedame geworden, ihr Temperament hat noch einmal nachgelassen.
Vielleicht hängt das auch mit einer über viele Jahre chronischen Mittelohrentzündung zusammen, die von verschiedenen Ärzten über Jahre hinweg als Milbenbefall gedeutet wurde. Ein Spezialist für Hunde HNO erkannte endlich, was Gabrielle über Jahre an Schmerzen zu ertragen hatte und leitete eine erfolgreiche Behandlung ein. Wegen einer Schilddrüsenunterfunktion bekommt sie Thyroxin.
Besonders interessiert ist Gabrielle an ALLEM Freßbaren. Sie bettelt aber nicht, sondern schleicht sich in unbeobachteten Momenten an Pfannen auf dem Herd oder Teller auf dem Tisch heran. Obwohl sie mit etwa 30 kg für ihre Größe zu schwer ist, klettert sie geschickt auf Stühle und niedrige Tische, um von dort aus ihr Ziel zu erreichen.
Inzwischen geht sie sehr brav an der Schleppleine, nutzt aber jeden sich bietenden Vorteil, um"abzuhauen" und mit schrillem Geheul im Wald herumzujagen. Nach etwa zwei Stunden findet sie sich wieder zuhause ein.
Gabrielle ist eine hochbegabte Fährtenleserin. Wenn man sie in ihrer Behäbigkeit sieht, vermutet man nicht, was an Passion in ihr steckt. Gelegte Fährten verfolgt sie über mehrere hundert Meter und abknickenden Verlauf. Geübt haben wir das nie - sie hat sofort verstanden, was man von ihr will und sich mit Tempo und Ausdauer an die Arbeit gemacht.
Vermutlich ist Gabrielles Vater ein Entlebucher, daher wohl die gebirgstauglichen sehr kräftigen Pfoten und die stämmigen Beinchen. Das jagdliche Feuer stammt von der Mutter, die eine Ariegois gewesen sein soll.
Gabrielle könnte menschenbezogener und verspielter sein. Von sich aus sucht sie keinen Kontakt, auch nicht zu den anderen Hunden.