So, da ist sie mal wieder.

Nach vielen gesundheitlichen Problemen geht es ihr wieder gut. Sie hatte ja zu Beginn Chlostridien und Salmonellen und wir haben lange gebraucht, bis der Darm wieder in Ordnung war. Außerdem hat die Arthrose mittlerweile ein Sprunggelenk so beschädigt, dass sie inzwischen eine Orthese hat, die sie auch gut annimmt und die es ihr möglich macht, wieder herumzuflitzen.

Sie hat vor kurzem auch ihren ersten Urlaub an der See gemacht und obwohl sie eigentlich recht wasseraffin ist, fand sie dieses "komische Wasser" nicht so aufregend, aber ... Dünen. Dünen waren toll zum Rennen, Buddeln und Wälzen und um mit ihren Menschen auf der Picknikdecke rumzuschubsen.

Auch sonst läuft es gut - sie kann überall frei laufen, jagt nicht und neigt nach wie vor überhaupt nicht zu Panik bei Alltagsreizen. Sie liebt Autofahren und Biergärten sind auch nicht mehr so schrecklich. Allerdings hat sie auch einen ziemlichen Dickkopf und wenn sie etwas nicht will, muss man sehr tief in die Trickkiste greifen, um sie zu überzeugen.

Auf jeden Fall ist dieser sanfte Hund eine totale Bereicherung und wir haben es keine Sekunde bereut, sie zu uns geholt zu haben.

Sie hat so sehr gewartet zu jemandem zu gehören. Direkt nach den ersten Tagen, in denen sie noch sehr reserviert war, ist sie zu meinem Schatten geworden. Sie hat so sehr an mir geklebt, dass offene Schuhe ein echtes Risiko darstellten, weil sie so dicht hinter mir lief, dass sie quasi mit drin stand.

Inzwischen ist sie da lockerer, aber ihre größte Sorge ist immer noch, verloren zu gehen. Ein Rückruf, wenn er denn mal nötig ist, klappt daher perfekt und so lasse ich die Schleppleine in ruhigen Gebieten jetzt schon nachschleifen. Das geht gut, da Wild, Autos, Pferde, etc. sie nicht großartig interessieren. Es kommt ein Blick zu mir und sie glaubt mir dann auch, dass alles ok ist. Sie interessiert sich für alles und das macht auch vor Staubsauger und Rasenmäher nicht halt, findet sie nicht so gruselig. Stubenrein ist sie seit dem vierten Tag und sie schafft es inzwischen auch, sich auf unbekannten Wegen zu lösen.

Die Katzen sind ihr immer noch unheimlich, dabei gibt sich unser Kater solche Mühe mit ihr Freundschaft zu schließen. Andere Hunde sind im Moment auch noch doof. Ansonsten ist es so, dass sie sich jeden Tag etwas Neues traut - das erste Mal freiwillig ins Auto steigen oder Altpapier schreddern um Leckerchen zu suchen.

Aber es gibt auch noch Probleme. Sie läuft zwar im allgemeinen Treppen schon locker, aber unsere offene Treppe im Haus, findet sie noch zu gefährlich. Sie würde schon gerne, aber nach drei Stufen verlässt sie immer noch der Mut.

Neun Jahre Betonboden fordern auch ihren Tribut. Sie hat gruselige Liegeschwielen, vor allem an den Hüftknochen. Und Ellbogen und Hüften sind schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wir haben uns erstmal um gründliche Schmerzausschaltung gekümmert und schauen jetzt, wie es mit Muskelaufbau und Physio wird.

Ivy hat das alles total gut mitgemacht, obwohl sie es offensichtlich nicht so toll fand, ein echtes Seelchen, dieser Hund.