Heute rede ich mal selbst:
Also, mein Zuhause hat sich als Paradies entpuppt. Ich bin nie(!!) alleine und von meinen Menschen ist auch fast immer jemand bei mir. Anfangs habe ich sie aus Vorsicht lieber mit etwas Abstand beobachtet, sie hätten ja auch als grobe Fieslinge entpuppen können. Jetzt liebe ich sie. Auch habe ich ständig Hundegesellschaft und sogar zwei eigene Katzen, denen ich gerne das Futter wegstiebitze. Überhaupt bekomme ich ständig kleine Leckerchen zugesteckt und werde jedesmal, wenn ich auf meine Menschen zulaufe, gelobt und gestreichelt. Inzwischen kenne ich nicht nur meinen Garten in und auswendig, sondern auch Wiesen, Schafe, den Bach und den Wald in unserer Nähe. Unser Grundstück bewache ich heute mindestens genauso konsequent wie Ashki, ich belle nämlich noch lieber als er.
Vor ein paar Wochen habe ich entdeckt, dass ich diese Treppen im Haus ganz einfach und elegant rauf und runter laufen kann. Das ist ein Spaß! Deshalb habe ich das anfangs ständig wiederholt, auch nur mal so, einfach, weil es geht.
Gestern sind wir von einem größeren Ausflug zurückgekommen, den meine Menschen "Urlaub" nennen. Jetzt kenne ich sogar das Meer und den Strand. Da ich auf Zuruf sofort komme, nie weglaufe, keine anderen Tiere jage und mein Rudel genau im Blick behalte, darf ich immer als erste von der Leine. Meine Menschen sind begeistert von meinem Verhalten, sie finden mich total schön und schwärmen von meinem leichten, flüssigen Gang. Sie halten mich für halb so alt, wie in meinen Papieren steht. Ist mir recht.
Meine Menschen glauben, dass ich das Hundelager so gut überstanden habe, weil ich irgendwie in den Leerlauf umgeschaltet habe. Dass ich so über die langen, langen Jahre alle Lebensfunktionen sichern und Energiereserven speichern konnte. Auf unseren Sparziergängen laufe ich nämlich mindestens doppelt soviel wie meine jüngeren Hundefreunde, ich laufe vor und zurück, umkreise alle und dann muss ich mich wieder an die Spitze setzen. Dann das Ganze wieder von vorn, ich war vielleicht mal Hütehund in meinem ersten Leben. Dann wieder gehe ich unaufgefordert eine längere Strecke exakt bei Fuß. Frauchen glaubt, dass mir das mal jemand beigebracht hat. Gäbe es keine Autos, sagt sie, hätte sie für mich keine Leine.
So, jetzt lege ich mich gemütlich zum Relaxen auf ein Hundebett, mal sehen, welches gerade frei ist.
Bis bald wieder und viele Grüße an meine gute Fee von Pro Canalba, ohne die ich dieses Leben nicht führen könnte.
Wuff, eure Momo