Nach der Abholung von Kiran mitten in der Nacht in Iffeldorf ging es zunächst in unseren eingezäunten Garten. Dann kam der spannende Moment vom ersten Aufeinandertreffen von Kiran und den Katzen im Haus. Kiran interessierten die Katzen überhaupt nicht. Besser hätte es gar nicht sein können! In der ersten Nacht war Kiran sehr unruhig. Mal stand er links vom Bett, mal rechts. Irgendwann versuchte er ins Bett zu klettern, ließ sich aber schnell davon überzeugen, dass dies nicht gewollt war. Mittlerweile schlafen wir meist alle sehr entspannt im Schlafzimmer, die beiden Katzen auf dem Bett, Kiran auf seinem großen Hundekissen mit Decke, manchmal zieht er aber sein großes Hundekissen im Wohnzimmer vor. Ich hatte ja einen 70 cm großen Hund erwartet – er ist so um die 60 cm. Aber Kiran ist auch mit seinen 60 cm großartig. Es ist sehr lieb, anhänglich, sensibel, schon mehr unterwürfig.
Kiran ist ein schlechter Esser. Trockenfutter und harte Leckerlis sind nichts für ihn. Er bekommt daher zur Zeit nur Nassfutter und weiche Leckerlis. Heute war er zur Zahnsanierung. Nach der Zahnsteinentfernung und diversen Röntgenaufnahmen mussten 16 Backenzähne gezogen werden, z.T. hatte sich schon der Kieferknochen sehr zurückgebildet und die Zahlwurzel war sichtbar oder entzündet. Nach Aussage der Tierzahnärztin muss er beim Fressen harter Nahrung Schmerzen gehabt haben.
Das Blutbild und die Untersuchung der Verengung im linken Ohr haben aber zu positiven Ergebnissen geführt. Die ganze Operation und Untersuchung hat ca. vier Stunden gedauert. Jetzt ist er „durchsaniert“ und wir hoffen, dass wir noch viele Jahre mit Kiran erleben dürfen.
Kiran liebt Spaziergänge. Erst ging es ganz gemütlich mit vielen „Leseeinheiten“, ich ließ ihn das Tempo bestimmen. Mittlerweile geht er nicht mehr, sondern er trabt meistens. Allen Hunden begegnet er sehr freundlich. Noch habe ich Kiran oft an der langen Schleppleine. Ein Hundeauslaufgebiet hier führt direkt am Wald vorbei und mein alter Herr hat offensichtlich Jagdtrieb. Ein Eichhörnchen am Wegesrand, ein Rascheln im Wald – da wird er aber verdammt munter. Grundsätzlich kennt er die Begriffe „hier“ und „nein“ schon ganz gut, in solchen Momenten würde ich aber noch nicht die Hand für ihn ins Feuer legen. Ich denke aber, er würde mich schnell suchen. Muss ich ihn mal allein lassen, wird gejankt und gejault, er stellt aber nichts im Haus an. Komme ich wieder, flippt er vor Freude aus.
Nach den ersten drei gemeinsamen Wochen kann ich nur sagen, dass ich genau den richtigen Hund ausgesucht habe. Schwester und Schwager, die nebenan wohnen, sind der gleichen Meinung. Er ist nur lieb und einfach zu händeln und im Hinblick auf die nicht hundeerfahrenen Katzen ein Hauptgewinn.
Liebe Grüße
Kiran und Claudia