Lotte, die bis sie zu uns kam Keri hieß, ist eine zutiefst traumatisierte Hündin. Sie muss in ihrem bisherigen Leben wenig Gutes erlebt haben. Ihre Angst vor Menschen ist sehr ausgeprägt, insbesondere bei Männern ist sie mehr als skeptisch. Dieses Verhalten und einige Spuren an ihrem Körper lassen erahnen was sie erlebt haben muss.
Leider lief auch die Übergabe bei pro-canalba nicht optimal, so dass Lotte sehr gestresst bei uns ankam. Sie bezog ihr Quartier in unserem Gartenhaus.
Bereits am zweiten Tag begann sie, den Garten zu inspizieren, es war schön zu sehen wie sie Freiheiten genoß, die sie offensichtlich nie hatte. Nur langsam baute sie ihre Scheu vor uns ab, nach einigen Tagen konnten wir uns zu ihr setzen, im nächsten Schritt nahm sie Futter aus unserer Hand, mittlerweile dürfen wir sie auch streicheln, was sie erkennbar genießt und dabei auch schon mal einschläft.
Es gibt aber auch Tage, da schottet sie sich wieder von allem ab und zieht sich total zurück, vermeidet jeden Kontakt.
Wir achten darauf, dass sie alles freiwillig macht, von daher lassen wir sie auch in Ruhe, wenn sie einer der schlechteren Tage hat.
Bislang ist der Umzug in unser Haus noch nicht gelungen - ihr Futter bekommt Lotte hier, aber länger wollte sie sich bis heute nicht dort aufhalten. Heute haben wir sie dazu gebracht, sich länger im Haus aufzuhalten, sie war aufgeregt aber auch sehr neugierig, wir werten dies als Erfolg, zumal sie danach noch einige Male freiwillig durch die geöffnete Terrassentür hineinkam, zwar nur kurz, aber immerhin.
Wir hoffen, dass wir Lotte überzeugen können, bald ins Haus umzuziehen, insbesondere da es spürbar kälter wird.
Es liegen noch viele Aufgaben vor uns, neben dem Leben im Haus, muss sich Lotte irgendwann an die Leine gewöhnen und auch Autofahrten werden sich nicht vermeiden lassen.
Momentan ist daran noch nicht zu denken.
Aber Lotte ist auf einem guten Weg und dieser tolle Hund hat ein artgerechtes Leben ohne Gewalt verdient!