Hallo,
Anfang des Jahres entdeckte ich bei pro-canalba unter der Rubrik „Senioren“ die 8 Jahre alte Schäferhund-Mischlingshündin Conchita, jetzt Wilma und den 13 Jahre alten Maremmano-Retriever-Mix Guido, jetzt Aram (Happy End April 2017). Beide Hunde sprachen mich sofort an oder es war „Hundeliebe“ auf den ersten Blick. Ich hatte zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon eine Hündin und hatte nicht vor mir einen zweiten Hund zu holen. Gewünscht ja, aber ich ließ immer wieder die Vernunft siegen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So auch bei mir ;). Wenn die Liebe zuschlägt. Dennoch musste ich mich zwischen einen der beiden Hunde entscheiden. Die Wahl fiel auf Aram, der sein ganzes Hundeleben, genaugenommen 12 jahrelang im Canile eingesperrt war…
Wilma so erhoffte ich mir, würde auch bald ein Zuhause finden. Doch die Zeit verstrich und es passierte nichts. Immer wieder schaute ich unter der Rubrik „Senioren“, in der Hoffnung, dass sich eine Tür für sie öffnen würde.
Im Sommer dieses Jahres las ich, dass es ihr gar nicht gut geht. Daraufhin stellte ich eine Patenschaftsanfrage und pro-canalba holte sie zeitnah aus diesem schrecklichen Canile heraus. Frau Eckert von pro-canalba war so lieb und informierte mich über jegliche Neuigkeiten, die Wilma betrafen. So erhielt ich auch eines Nachmittags den Anruf, dass es Wilma nicht besser ginge und pro-canalba einen Hospizplatz für sie suche.
Und so kam es, dass ich mein Herz sprechen lies und Wilma auf ihrer letzten Reise hier auf Erden ein für IMMER ZUHAUSE gebe, mit ganz viel Liebe, Streicheleinheiten, Ruhe, Spaziergänge, … ich möchte sie begleiten, bei ihr sein, wenn die Zeit gekommen ist.
Aber davon soll noch nicht die Rede sein.
So nun komme ich zu meiner Wilma-MAUS. Ein wahrer Schatz, ein Traum in braun so beschrieb ihn Frau Eckert und die Tierschützer Vorort. Und das ist sie auch, ein Schatz, sanft und lieb zu allem und jedem.
Am Sonntag, den 5. November 2017 empfing ich in Kirchlengern ein „kleines Elend“. Wilma so kam es mir vor, hatte sich aufgegeben, sie kam an, stieg aus und in ihren Augen stand eine solche Traurigkeit geschrieben, die ich nicht in Worte fassen kann. Sie ließ alles willenlos über sich ergehen.
Wilma konnte gehen, doch sie war sehr wackelig und sehr geschwächt auf den Beinen. Zuhause war alles vorbereitet, für Wilma. Rampen für jegliche Hindernisse wurden zuvor eigenhändig gebaut und angebracht. Doch so sehr dieser Hundekörper auch geschwächt war, ging sie mit Unterstützung und somit wurde alles wieder abmontiert.
In den ersten Tagen fiel Wilma immer wieder mal hin. Ich wusste, dass sie durch die Arthrose und die Schrotkugeln in den Hinterläufen einen sehr schlechten Gang hat. Die kleinsten Unebenheiten im Garten brachten sie immer wieder zum Stolpern und zum Sturz. Doch so schwach sie auch war und stellenweise auch immer noch ist, stand sie am dritten Tag vor dem Gartenzaun und gab mir zu verstehen: ich will mit. Und so nahm Wilma bereits am dritten Tag an den gemeinsamen Spaziergängen, in dem kleinen Rudel, bestehend aus Aram und der 3 Jahre alten Bardino Hündin Maya teil.
Maya muss erwähnt werden, gab Wilma in den ersten Tag ihren Rang im Rudel durch kurzes Knurren zu verstehen. Heute wird Wilma von Maya liebevoll, kurz um die Schnauze herum immer wiedermal abgeleckt. Wilma ist im Rudel gut aufgenommen. Sie liegen alle immer ganz nah beisammen.
Bereits nach sechs Tagen stellte ich Wilma dem Tierarzt vor und dabei wurden gleich ihre langen Krallen gekürzt. Leider wurde bei der Untersuchung noch ein weiterer Mamatumor in der Milchleiste diagnostiziert. Doch eine OP kommt aufgrund ihres geschwächten Zustandes nicht in Frage.
Auch wenn die Schulmedizin Wilma nicht heilen kann, versuche ich ihren Gesundheitszustand durch die Kraft der Natur, durch Homöopathie zu stabilisieren. Ich glaube fest daran, dass durch Liebe und Wärme Linderung, wenn nicht sogar Heilung möglich ist. Dazu gehören auch kleine Glücksmomente, in denen Wilma vergisst, dass sie nicht so schnell auf all ihren Pfoten ist, wenn Maya beispielsweise sie zum Spiel auffordert und sie sich kurz darauf einlässt, wenn ich von der Arbeit komme und alle drei Hunde mich freudig begrüßen und Wilma zwei-, dreimal vor Freude bellt. Sie kann mir mittlerweile ihre Freude durch ein Wedeln mit ihrer Rute signalisieren; dies war in den ersten Wochen nicht möglich. Aber jetzt. Sie fängt allmählich an, in ihrem eigenen Tempo, aufzublühen. Hund zu sein. Meine Wilma-MAUS.