Hallo Ihr Lieben,
endlich habe ich Zeit Euch zu schreiben wie es mir ergangen ist.
Die lange Fahrt von Italien war ganz schön anstrengend, aber ich habe die meiste Zeit geschlafen.
Aus dem großen Auto bin ich direkt in ein kleines Auto getragen worden. Aufstehen wollte ich sowieso nicht, hab ich doch im Canile gelernt dass es sicherer ist still in der Ecke zu liegen und mich tot zu stellen.
Nach ein paar Stunden Fahrt bin ich in ein Haus und in ein weiches Bett gelegt worden. Als ich unbeobachtet war hab ich mich zwischen Bett und Wand gelegt, mit der Nase in die Ecke wie im Canile damit mich keiner bemerkt. Aufgestanden bin ich nur wenn keiner dabei war.
Manchmal bin ich rausgetragen worden in den Garten und an einer langen Leine festgemacht worden. Als ich mich unbeobachtet fühlte, bin ich aufgestanden und habe ein wenig den Boden beschnüffelt. Es roch hier so ganz anders als in Italien. Plötzlich war aber die Leine zu Ende und es gab einen Ruck. Da hab ich mich aber erschreckt.
Meine Menschen haben mir über Nacht das Geschirr angelassen damit sie mich besser aus meinen Verstecken wieder rausziehen konnten. Das gefiel mir aber nicht und darum hab ich es nachts einfach angeknabbert. Herrchen und Frauchen haben aber gemerkt dass das Geschirr kaputt ist und ein neues gekauft. Das haben sie mir nachts dann ausgezogen.
Ich habe vier Tage nur gelegen, bin nur nachts aufgestanden um heimlich mein Geschäft im Wohnzimmer zu verrichten. Frauchen hat morgens immer schnell alles sauber gemacht und nicht mit mir geschimpft sondern freundlich mit mir gesprochen.
Am Abend kam eine Bekannte von meinen Adoptiveltern zu Besuch. Sie sprach ganz lieb mit mir und legte mir eine Leine um. Sie zog ein wenig an der Leine und weil ich sie nett fand bin ich ganz vorsichtig aufgestanden. Herrchen und Frauchen haben sich sehr darüber gefreut. Ich bin dann an der Leine mit in den Garten gegangen. Das war sehr schön. Die Bekannte war noch ein oder zwei mal bei uns und brachte auch ihre Hunde mit. Alles sehr nette Mädels. Sie lagen alle im Wohnzimmer verteilt. Ich hab mich dann einfach dazu gelegt.
Sie hat meinen Menschen gezeigt wie sie mich baden sollen. Das war mir zwar erst nicht so ganz geheuer, aber es hat mir dann doch gefallen. Besonders das trockenrubbeln war schön. Danach sind wir mit allen Hunden zusammen das erste Mal auf dem Feld spazieren gegangen. Da gab es ja sooo viel zu schnüffeln.
Mittlerweile liege ich gerne in meinem Hundebett. Es ist so schön weich, das kannte ich vorher gar nicht.
Wir gehen jetzt jeden Tag mindestens drei mal spazieren. Es gibt so viel zu schnüffeln und zu sehen für mich. Ich habe seit dem ich hier bin 1,6 kg zugenommen und man kann jetzt nicht mehr nur meine Rippen und Knochen sondern auch schon ein wenig Muskulatur sehen.
Ich glaube meine Menschen freuen sich sehr dass ich schon so viel gelernt habe, nichts kaputt mache außer meinem Geschirr und so lieb bin.
Die Tierärztin hat mich auch schon besucht. Frauchen hat sie gefragt ob sie zu uns kommt weil ich noch so viel Angst habe. Sie war sehr zufrieden mit mir und hat mich gelobt wie freundlich und ruhig ich bin.
Beim nächsten Mal will ich aber zur Tierärztin in die Praxis, andere Hunde machen das ja auch so. Darum bin auch gestern zum ersten Mal selber ins Auto gehüpft. Das hat Herrchen und Frauchen sehr gefreut.
So, meine Menschen rascheln mit der Leine, es geht wieder raus an die frische Luft. Draussen ist es so schön und alle sind lieb zu mir.
Ich schicke Euch ein paar Fotos mit damit Ihr sehen könnt wie gut es mir jetzt geht.
Die mit dem grünen Geschirr sind die ersten Tage. Dann hatte ich ein rotes Geschirr und jetzt ein blaues.
Viele Grüße auch von Herrchen und Frauchen.
Euer Lutter
P.S. Ich wünsche all meinen Kumpels und Kumpelienen in Italien und überall auf der Welt dass es Ihnen ganz schnell auch so gut geht wie mir.