Endlich komme ich dazu, Euch mal ein bißchen darüber zu erzählen, was mir in den letzten Tagen für aufregende Dinge passiert sind!
Ihr glaubt es nicht! Da sitze ich völlig ahnungslos in diesem Canile und plötzlich kommen wieder mal die netten Leute, die mich früher schon ab und zu besucht haben. Aber diesmal haben sie mich mitgenommen! Mit raus! Ganz raus!!! Ich wußte gar nicht wie mir geschieht!
Dann wurde ich gebürstet und gebadet und von allen möglichen Leuten gestreichelt und geknuddelt, so dass ich gar nicht wußte, wen ich zuerst anlachen soll und zu wem ich denn jetzt gehöre. Auch ganz viele andere Hunde waren da, aber die konnten mir auch nicht mehr sagen, denn wir waren alle von den Ereignissen völlig überrascht.
Dann wurden wir alle in ein komisch aussehendes kleines Haus oder sowas ähnliches eingeladen. Jeder von uns bekam da ein eigenes ganz kleines Zimmer und dann fing dieses Haus plötzlich an zu schaukeln und zu rollen!!! Könnt Ihr Euch das vorstellen?
Gott sei Dank hatte ich einen Fensterplatz, so dass ich gucken konnte wohin die Reise geht. Das was ich gesehen habe, hat mir zwar auch nicht viel über das Ziel verraten, aber es war trotzdem toll! Da waren so hohe Berge, dass sie bis in den Himmel gereicht haben! Und das Meer habe ich gesehen! Und Wiesen mit Schafen! Das hat mich sehr gefreut, denn die kenne ich ja und hatte schon sehr lange keine mehr gesehen.
Irgendwann bin ich dann aber auch eingeschlafen, denn es hat wirklich lange gedauert und die ganze Aufgregung hatte mich schon ein bißchen müde gemacht und ein bißchen besorgt war ich schon auch. Und dann hilft schlafen ja bekanntermaßen am besten.
Irgendwann haben wir dann angehalten und einige von uns durften aussteigen. Nicht alle. Wir anderen sind nach einer Weile weiter gefahren. Da hab ich mich schon gefragt, ob das alles ein gutes Ende nehmen wird und was wohl aus denen wird, die aussteigen.
Naja. Irgendwann war ich dann dran. Ich wurde aus meinem kleinen Reisezimmer heraus geholt und da waren wieder soooooo viele Leute! Und die anderen Hunde auch! Und die Leute waren alle so freundlich und haben mich wieder alle gestreichelt und geknuddelt, so dass gleich ein bißchen weniger besorgt war. Vielleicht hatte aber auch das Schlafen schon geholfen.
Ich bin dann jedenfalls mit einer ganz netten Dame auf eine große Wiese gegangen und auch da kamen immer wieder nette Leute und haben mich angesprochen und gestreichelt und angelacht. Vorsichtshalber habe ich jedes mal ganz freundlich zurück gelacht und sie begrüßt, denn man weiß ja nie.
Ich hatte auch schon gemerkt, dass manche der Leute einige von uns mitgenommen haben und ich hab die Leute so Sachen sagen hören wie „zuhause“ und „herzlich willkommen“ und „Kuscheldecke“ und so..... und da dachte ich mir: „Sei mal nett zu allen, denn vielleicht hast Du Glück und einer von denen nimmt Dich dann auch mit und dann bekommst Du vielleicht auch eine Kuscheldecke“.
Ja, und was soll ich Euch sagen? Es hat geklappt! Unglaublich, oder?
Also da kamen dann irgendwann, als alle anderen schon fast weg waren, endlich zwei Frauen, die mich begeistert begrüßten. Ich wieder gelächelt, sie umarmt und gedacht: „Die sehen gut aus. Die nehm ich. Die eine riecht schon nach Leckerchen. Da ist die Kuscheldecke bestimmt nicht weit. Jetzt gib alles!“
Und dann haben wir richtig los geschmust. Das war toll!
Irgendwann war die Sache dann geritzt. Ich bin einfach mitgegangen und hatte ein wirklich gutes Gefühl. Die zwei hatten auch so ein rollendes Haus, aber viel viel kleiner... Das hieß Auto. Und es roch auch nach einigen anderen Hunden, die ganz schön glücklich und zufrieden rochen.
Die eine (die nach Leckerchen gerochen hat), hat sich mit mir zusammen nach hinten gesetzt und dann gab's auch endlich die Leckerchen, nach denen es die ganze Zeit so geduftet hat. Die andere hat sich nach vorne gesetzt und dann ist das „Auto“ losgefahren. Wieder waren wir eine ganze Weile unterwegs, aber diesmal habe ich nicht geschlafen, weil ich die ganze Zeit Leckerchen essen und meine neue Freundin küssen musste. Wir haben zusammen aus dem Fenster geguckt und ab und zu habe ich die andere, die vorne saß auch geküsst, denn die war mindestens genau so super, auch wenn sie keine Leckerchen hatte.
Die hintere hat mir dann erzählt, dass sie sich schon ganz ganz lange auf mich freuen und sehr sehr glücklich sind, dass ich jetzt endlich da bin. Das fand ich ein bißchen komisch, denn ehrlich gesagt, hatte ich von den beiden bis dato keinen Schimmer. Ein bißchen kam ich mir aber auch wie ein Rockstar vor, der seine Fans ja auch nicht alle persönlich kennt, obwohl die ihn verehren.
Naja.
Sie hat mir dann auch erzählt, dass sie schon mit vier anderen Hunden zusammen wohnen, die alle ganz ganz klein sind. Und dass da auch Katzen sind und Hühner und Gänse und Enten und Kaninchen.... Ich muss aber gestehen, dass ich irgendwann nicht mehr so richtig zugehört, sondern mich einfach an sie gekuschelt habe und froh war, dass die Dinge sich so positiv entwickelten.
Irgendwann sind wir dann mitten in weiten Feldern angekommen und ausgestiegen und dann kamen plötzlich nacheinander vier ECHT kleine Hunde auf mich zu! Der erste war mir ein bißchen unheimlich, denn der sah irgendwie komisch aus und hat ganz merkwürdige Geräusche gemacht. Die Leckerchen-Tante hat mir erklärt, dass das eine Mathilda ist und später hat Mathilda mir selber gesagt, dass sie ein Mops ist. Für einen Mops sieht sie ganz normal aus, sagt sie.
Dann kamen noch drei, die auch wirklich ein bißchen merkwürdig aussahen, obwohl man sowas ja eigentlich über andere Leute nicht sagen soll. Aber die waren so unglaublich klein und hatten so unglaublich große Ohren! Vor allem diejenige, die Motte heißt. Sie ist die allerkleinste Person, die ich je kennengelernt habe. Mit den größten Ohren, die man sich vorstellen kann. Sie sagt, dass sie ein Chihuahua ist und nur 1,7 kg wiegt.... also ungefähr so viel wie meine rechte Vorderpfote. Und davon sind bestimmt 800 g nur Ohren. Aber sie ist auch die mutigste von allen und wir sind inzwischen schon echte Kumpels. Sie kommt mich häufig auf meiner Kuscheldecke (HaHAAAA! :-)) besuchen und schläft da auch ab und zu an mich gekuschelt ein. Das ist super, denn auch wenn es mir hier wirklich gut gefällt, muss ich doch sagen, dass ich einige meiner Hundefreunde aus Italien ein bißchen vermisse. Immerhin haben wir gemeinsam viel durchgemacht und sowas verbindet.
Die anderen beiden Hunde, die außer Motte und Mathilda hier noch wohnen sind übrigens auch Chihuahuas. Caspar und Emma heißen sie. Caspar ist der Papa von Motte und Emma und Emma ist zwei Jahre jünger als Motte. Aber komplizierte Familiengeschichten sind ja hier eigentlich jetzt nicht das Thema und ich weiß ja auch noch nicht so viel darüber. Was ich weiß ist, dass die Beiden mir gegenüber noch ein bißchen skeptisch sind. Sie sagen, so großen Leuten kann man nicht trauen. Aber ich bin optimistisch, dass sie noch sehen werden, dass ich nicht halb so gefährlich bin, wie ich aussehe und ich tue alles, damit sie sich von mir nicht bedroht fühlen. Caspar macht einen auf „Capo“ und sagt, dass ich bleiben kann, solange ich ihm nicht blöd komme. Emma versteckt sich immer hinter der Leckerchen-Tante oder hinter ihrer Schwester Motte, wenn ich komme, aber ich habe gemerkt, dass sie es so langsam doch ganz gut findet dass ich jetzt da bin. Wir haben nämlich ein gemeinsames Hobby entdeckt: Rennen, rennen, rennen!
Ich sage Euch, diese Spaziergänge sind der Wahnsinn!
Man kann immer weiter laufen und sieht KI-LO-ME-TER-weit! Emma liebt das genauso wie ich und wir haben schon wunderbare Mäusegänge zusammen aufgegraben und sind einfach zusammen gerannt. Wenn andere Hunde kommen, hat Emma aber sofort wieder Angst und versteckt sich. Ich finde andere Hunde ja total super und tobe stundenlang mit ihnen durch den Matsch.
Apropos Toben: Meine beiden Mädels sagen, dass sie es einfach nicht glauben können, dass ich schon fast 10 Jahre alt sein soll, weil ich so albern bin und so viel tobe. Aber es ist halt so, dass ich einfach so froh bin, wieder richtig rennen zu können. Und da eine der beiden Mädels sogar Tierärztin ist (nicht die Leckerchen-Tante, sondern die andere), hat sie gleich gesehen, dass ich diese doofen Schmerzen in der rechten Hüfte habe und hat mir sofort am ersten Tag eine Spritze dagegen gegeben. Die Spritze war jetzt nicht der Hit, daber sie hat geholfen! Sie sagt, sie will jetzt auch mal ein Röntgenbild machen, aber erst später, wenn ich richtig angekommen bin.
Was soll das denn heißen? Ich BIN doch angekommen! Und ich bleibe! Das steht fest.
Aber vielleicht haben die beiden recht. Das war wirklich sehr viel Aufregung in den letzten Tagen und ich sollte auf die beiden hören und mir etwas mehr Ruhe gönnen. Und dabei habe ich Euch noch gar nicht von den Katzen, den Gänsen, den Enten, den Hühnern und den Kaninchen erzählt! Das eine Kaninchen hat mich sogar geküsst! Was man von den Katzen nicht behaupten kann. Die freuen sich bisher überhaupt nicht über mich. Zumindest tun sie so. Aber ich bin sicher, dass ich auch die um meine Pfoten wickeln werde.
Ach so, dass habe ich Euch ja noch gar nicht erzählt. Ich habe jetzt auch einen neuen Namen bekommen: YUKI.
Das klingt cool, oder? Sehr rockstarmäßig.
Außerdem bedeutet es Glück und Mut. UND Schneeprinzessin. Was ich sehr angemessen finde.
Na, alles in allem wollte ich Euch einfach sagen, dass es mir gut geht und ich eine wirklich gute Wahl getroffen habe.
Ich hoffe, den anderen ist es ebenso gut ergangen, aber ich denke schon, denn die Leute, die das alles organisiert haben, haben offenbar ein gutes Händchen dafür die richtigen Leute mit den richtigen Hunden zusammen zu bringen!
An dieser Stelle nochmal einen riesigen Dank dafür und und dafür dass Ihr dieses komische rollende Haus über die Berge bis hierhin gefahren und mich mitgenommen habt!
Alles Liebe Eure Yuki!