Moin aus dem verregneten und stürmischen Norden, in den letzten 5 Monaten ist viel passiert.
Eigentlich ist Josse ein Schatz auf 4 Pfoten, wenn nicht das Wörtchen eigentlich nicht wäre. Josse möchte andere Hunde in seiner Geschwindigkeit kennen lernen, wenn nicht, kann er sehr deutlich werden. Ganz am Anfang ist er mir hier über den Zaun gesprungen, als Absprung hat er den Komposthaufen benutzt, schlaues Kerlchen. Denn eine große Wolfshund-Mix Hündin ging vorbei, naja und sie hat ihm gezeigt was sie von ihm hält. Es ist aber nichts großes passiert, außer das ich ziemlich erschrocken war. Danach waren wir beim kontrollierten Hundebegegnungstraining, dort war Josse der Streber. Also an der Leine springt er jetzt nicht mehr aus der Hose, wenn er andere Hunde sieht. Zuhause klappt es immer besser, er hat jetzt auch nur noch eine Hündin, mit der er mich teilen muss. Mein Möppel ist mit 15 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber wenn er in seinem Körbchen liegt, darf kein Hund in seine Nähe. Da ist er auch sehr deutlich.
Mit mir läuft es eigentlich gut... Josse ist sehr anhänglich und möchte den ganzen Tag gestreichelt werden. Aber wir hatten auch schon Situationen, wo er nach mir geschnappt hat. Ressourcen, wie einen Markknochen, den er mir nicht geben wollte, zuviel Nähe und eine nicht angemeldete Berührung seiner Pfote. Viele seiner Eigenarten haben mit Schmerzen zu tun, ich habe seinen Rücken röntgen lassen. Er hat cauda equina, Spondylosen und ein total schiefes Becken, durch einen Tritt oder Unfall. Wer weiß das schon. Er bekommt jetzt etwas gegen Athrose und es geht ihm gut. Wir haben uns mittlerweile gut zusammengerauft und wissen, wie wir miteinander umgehen.
Josse läuft noch an der Schleppleine, da er deutlich Jagdtrieb zeigt. Aber wir arbeiten daran, ich wollte mit der Pfeife anfangen. Der erste Pfiff und Josse ist in Panik ausgebrochen, wollte nur noch weg von mir. Wir lassen das mit der Pfeife.
Alles in allem hat Josses Vorleben Spuren hinterlassen, Rücken- und Beckenschmerzen, sehr, sehr wachsam, nicht mit allen Hunden verträglich und vergrabene Ängste. Aber ich liebe ihn so wie er ist, denn er ist so toll mit allen Menschen, ob klein oder groß, Mann oder Frau, alle werden freudig begrüßt und zum Kuscheln eingeladen. Josse kann auch super fröhlich sein und rennt durch den Garten und freut sich über seine Freiheit. Er genießt seinen Spaziergang mit allen Sinnen und tanzt vor mir, wenn es los geht.
Alles braucht seine Zeit, manche schaffen es schnell, sich gut einzuleben und manche brauchen eben länger. Josse bekommt die Zeit, die er braucht, denn er hat jetzt ein Zuhause.
Bis nächsten Mal mit neuen Geschichten aus dem Leben eines 10jährigen, superfitten Canilehund.
Cirsten, Josse und Mini