Anfang September bin ich mit Ippocrate im Pack an den Rand von Bonn gezogen, nicht weit entfernt vom Rhein. Hier haben wir durch glückliche Zufälle ein Zuhause in einem Einfamilienhaus gefunden, wo neben uns noch 5 weitere Studenten wohnen. Drinnen und draußen ist wunderbar viel Platz und hier in der Umgebung scheint es fast so viele Hunde wie Menschen zu geben. Auch mein Campus und der Wald sind nur 5 min entfernt.
Besser hätte es also gar nicht kommen können.
Der September war ein wenig anstrengend, denn zu Anfang war noch alles sehr durcheinander, ein Platz musste sich erst das Vertrauen verdienen, als Schlafplatz herzuhalten, und es gab natürlich auch viele neue Menschen kennen zu lernen. Da Ippocrate jedoch schon einmal hier gewesen war, kam die Ruhe und die Gelassenheit erstaunlich schnell. Zu dieser Zeit gab es einige Umbauarbeiten am Haus und ich stellte fest, dass das Geräusch einer Plastiktüte für ihn immer noch mehr Angst barg, als die lauten Baugeräusche einer Flex oder einer Säge.
Langsam beginnt Ippocrate, auch mehr Vertrauen zu meinen Mitbewohnern zu fassen, dennoch ist er noch sehr stark auf mich fixiert. Mittlerweile haben wir unseren Rythmus gefunden was die Gassizeiten und das Füttern angeht. Das Leinentraining ist weiter in Arbeit und Ippocrate ist jederzeit abrufbar, wenn ich ihn von der Leine lasse. Nur Gewehrschüsse - seien sie noch so fern - machen ihm weiterhin große Angst und an dieser Stelle heißt für mich dann immer, es ist an der Zeit ist den Rückweg nach Hause anzutreten.
Ende September hatte ich Ippocrate für 2 Tage in eine Hundepension gegeben und er meisterte den Aufenthalt mit Bravour, schien weder ängstlich vor Ort, noch danach zu sein. Das hat mich sehr erleichtert. Auch der warme Umgang meiner Mitbewohner mit ihm nimmt mir die Sorge "wohin mit Ippocrate, wenn ich mal verhindert bin?".
Einen Rückschritt gab es jedoch im Thema "Zug fahren". Auf Grund mehrerer Junggesellinnenabschieds-Partys in Form von knallenden Sektkorken und platzender Luftballons, ist an Zug fahren mit Ippocrate kaum noch zu denken.
Bisher hält sich Ippocrate lieber im Garten auf als im Haus. Mal sehen was der Winter bringt. Vielleicht muss eine warme, kuschelige Hundehütte her oder ich kann ihm doch noch das Haus schmackhaft machen.