Guten Morgen, liebe Doris!
Ich bin´s Prudenze, aber mein neues Frauchen nennt mich Nelly. Sie findet den Namen Prudenze zwar sehr schön, aber er ruft sich so schlecht. Ich hoffe, du hast dich gut ausgeschlafen und etwas von der langen Fahrt erholt. Ich habe nicht sehr viel geschlafen und war ziemlich unruhig, aber ich hatte nach der Tour einfach ausgeschlafen und musste mich bewegen. Außerdem ist hier alles neu und spannend. Es gibt so Vieles zu erschnüffeln!
Zum Glück sind wir auf dem Heimweg nach Kleinmachnow gut durchgekommen, so dass wir um 20:30 zuhause waren. Thilo (Sohn) und Frauchen haben mich dann in der Box vom Auto ins Haus getragen. Draußen war es ja inzwischen schon dunkel und ich sollte mich nicht gruseln. Im Haus hat bereits mein neuer Kumpel Dex gewartet. Zuerst haben wir uns durch die Gitter der Box beschnuppert, aber dann durfte ich gleich raus zu ihm. Eigentlich war er ganz ruhig und freundlich, aber er hat mir auch gleich gesagt, dass er hier die älteren Rechte hat und mir gesagt, was ich darf und was nicht. Ist ja auch ok, aber als er mich zu sehr eingeschränkt hat, ist Frauchen an meiner Seite gewesen und hat ihn zur Ordnung gerufen. Ich bin dann vorsichtig umher gestromert, um mich mal umzuschauen. Ich habe mich sogar getraut an Thilos Knie zu schnuppern. Er blieb ganz ruhig und hat auch nicht versucht nach mir zu greifen. Auch mein Frauchen lässt mir den Raum, den ich als Sicherheitsabstand noch brauche. Aber ich hab schon mal getestet was passiert, wenn ich sie mit der Nase an der Hand anstupse. Gar nichts! Toll! Da sie nett und freundlich mit mir spricht und mich einfach machen läßt, folge ich ihr immer und gucke, wo sie ist und was sie macht. Vielleicht gibt es ja Futter!? Mein Abendbrot hat jedenfalls geschmeckt und ich hab bis auf den letzten Krümel alles verputzt.
Als sie später mit Dex nach oben gegangen ist, um sich bettfertig zu machen, hab ich die Gelegenheit genutzt und mich in der Küche umgesehen. Was soll ich sagen, ich hatte Glück! Da stand doch tatsächlich ein angefangener Futtersack im Regal. So gänzlich unbewacht! Ich also nichts wie ran an den Speck und mir den Sack geschnappt. Aber gerade, als ich den Sack geöffnet hatte, kam Frauchen in die Küche und ich huschhusch in die hinterste Ecke. Aber sie hat überhaupt nicht geschimpft, sondern verstanden, dass ich noch Hunger hatte. So bekam ich noch einen kleinen Nachschlag aus dem Sack!
Dex und Frauchen haben mich in der Nacht auch nicht alleine gelassen. Sie hat es sich mit ihrem Kissen und der Bettdecke auf dem Schlafsofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Dex war immer an meiner Seite und hat aufgepasst, dass ich auch alles richtig mache. Er ist inzwischen auch schon entspannter und meckert kaum noch. Wenn doch, dann gibt es von Frauchen eine Ermahnung und dann ist Ruhe. Zweimal ist mir ein kleines und einmal ein großes Malheur passiert. War aber auch nicht schlimm. Frauchen ist einfach aufgestanden und hat´s sauber gemacht. Irgendwann in der Nacht bin ich dann ganz vorsichtig zu Frauchen auf das Sofa geklettert und habe mich zu ihr gelegt. Eigentlich ist Nähe ja was Feines, aber so ganz traue ich mich noch nicht. Ich mach´s lieber heimlich, wenn´s keiner merkt!
Um 5:30 hat mich Frauchen dann mit Dex in den Garten gelassen. Ich durfte aber noch nicht alleine laufen. Ich trage noch das Panikgeschirr und Frauchen hatte mich an der Leine. Das mag ich nicht sehr, aber sie ist mit mir dahin gelaufen, wohin ich wollte und blieb bei mir stehen, wenn ich nicht mehr wollte. Meistens bin ich einfach Dex nachgegangen, denn der kennt sich hier schon richtig gut aus. Er hat alles kontrolliert und mir dabei gleich den großen Garten gezeigt.
Später ist Frauchen nochmal mit Dex spazieren gegangen und ich habe solange in meiner Box auf die Beiden gewartet. Anschließend gab es Frühstück. Aber wir fressen Beide getrennt voneinander. So können wir in Ruhe unseren Napf leerfuttern, ohne das wir einander etwas neiden und es gibt keinen Streit. Ich habe jetzt meinen eigenen neuen Napf!
Dex ist heute richtig gut drauf. Er wollte mit mir spielen und toben, aber das wurde mir dann doch zu viel. Als Frauchen gemerkt hat, dass ich Ruhe brauchte, hat sie Dex an die Leine gelegt. Nun ruhen wir Zwei unter dem großen Tisch im Esszimmer. Da fühle ich mich wohl, denn man kann sich dort so schön zwischen den Stühlen verstecken und ich habe alles im Blick!
So, liebe Doris, jetzt hast du einen kleinen Einblick über meinen Start ins neue Leben. Wenn du möchtest, dann schreibe ich dir bald wieder von meinen Erlebnissen. Aber du kannst auch jederzeit mein Frauchen anrufen, wenn du dich nach mir erkundigen möchtest.
Bis bald und liebe Grüße
Deine Nelly (Prudenze)