Es war schon im letzten Jahr, als unsere inzwischen erwachsene Lady Malu plötzlich anfing, sich um alles mögliche zu kümmern: angefahrene Tauben, Igel, die abends, wir sind gerne lange draußen, durch auch ihren Garten laufen, selbstgefangene Mäuse, die bis zum Herzstillstand beleckt und vorsichtig getatzt werden. Bis kurz zuvor meldete sie jedes artfremde Säugetier und Vogeltier wachsam an. Herumstreifende Katzen und Kater waren lange nicht mal geduldet. An eine Katze (ich bin eigentlich Hunde-Katzen-Pferdemensch) hatten wir, auch wegen der inzwischen zu Großsiedlungen mutierten Mäusebauten unter Terrasse und Stallboden immer mal gedacht, aber nun war endlich auch der Hund soweit. Ich suchte also in der Gegend nach 2 Katzengeschwistern, die wir Malu zumuten könnten. Ich fand einen Haushalt mit Garten und Hund, ähnlich unserem Lebensumfeld, und entschied mich für zwei muntere, mutige Mädels. Malu durfte beim ersten Besuch, nach der ersten Aufregung, mit in den Kätzchengarten kommen und schnuppern, mit dem ähnlich verspielten Hund der Familie toben. Als wir später mit den miauenden Kätzchen im Auto nach Hause fuhren, begann Malu schon mit ihrer neuen Aufgabe der Erzieherin. Malus ständiges Schnuppern und Sichrückversichern, das beide noch da sind, beruhigte die Kätzchen ein wenig. Kurz vor Zuhause, 12min Fahrzeit, wurde das suchende Miauen leiser. Vom Ankommen zum Angekommensein brauchten die beiden wenige Tage. Malu teilt ihr Futter, überlässt ihnen Schlafplätze, spielt gelegentlich das Jagdspiel mit und sie holt sie mit Gebell von der Feldstraße, wenn ein Fahrzeug naht und sie sich zunächst nicht in Sicherheit bewegen. Malu hat uns Menschen mit den Katzen beobachtet und wollte auch mal kurz auf den Schoß, entschied sich aber dann doch langfristig für den Teppich.
Genau wie sie adoptiert wurde, adoptierte Malu Trudel und Pepsi.