Ignes heißt bei uns nun Rosalinde; doch wir alle rufen sie am liebsten "Röschen".

Ich nannte sie Rosalinde, weil sie damals, wie auch noch heute, sehr gern unter dem großen Lindenbaum in unserem Garten lag.

Sie kam damals ja sehr verängstigt an, war überaus scheu, ließ sich nicht anfassen und meidete sogar ihre Artgenossen.

Die ersten Tage wollte sie nur ungern ins Haus gehen und versteckte sich am liebsten draußen in den dichten Büschen.

Das dauerte aber nur die erste Woche an und gehört nun ganz und gar iher Vergangenheit an.

Denn weil "Nomen est Omen" ist ( Rosa-linde ( lind(e) = Baum o. heilen) - "Die Rose heilt" -, ist aus dem furchtbar verängstigten, traumatisierten Hund eine glückliche, lebenslustige und ganz besondere Hündin geworden.

Sie genießt ihr Hundeleben, spielt und tobt mit ihren hundischen Mitbewohnern am allerliebsten nach herzenslust in unserem riesengroßen Garten.

Sie dreht hier ausgelassen ihre Runden und auf der Wiese zeigt sie jedem, daß sie die schnellste und wendigste ist .. und tatsächlich kommt keiner der Anderen hinterher, wenn sie ordentlich in Fahrt ist.

Sie ist sehr aufmerksam und wachsam im positiven Sinne. Sie beobachtet äußerst gerne die umliegenden Nachbarn, wenn sie in ihren Garten arbeiten, oder wenn sie nach dem Einkaufen ihr Auto entladen, oder die Kinder im Garten spielen. Sie sitzt dann geduldig und interessiert am Gartenzaun und schaut dem Treiben in ihrer Nachbarschaft zu.

Ihre Lieblingsnachbarin nennt sie liebevoll "Prinzessin" .

Noch eine Lieblingsbeschäftigung ist das Kauen von ihren Kauknochen. Sie zelebriert es regelrecht und keiner der anderen Hunde darf sich währenddessen zu nah an diesen Schatz heran wagen. Es scheint, als würden die anderen Hunde sich damit abgefunden haben, dass ihre Freundin in diesem Punkt so gar keinen Spaß verträgt. Mit weiser Gelassenheit dulden sie einfach diese kleine Marotte von unserer Rosa und halten sich fern, wenn sie genüsslich ihre getrocknete Euterhaut leidenschaftlich bearbeitet.

Sie ist ein Goldschatz und ich bin sehr froh, dass unser Röschen zu uns gefunden hat.

Ohne unser Röschen wären wir nicht komplett.