Dieser Hund wurde vermittelt von www.pro-canalba.eu

Mein 'jetziger' Name
Onno

Mein Name im Tierheim
Otto

Rasse
Maremmano Mischling

Geboren ca.
06.2013

Das ist mein Hund und ich möchte gerne einen neuen Happy End Beitrag hinzufügen

Eintrag vom 19.10.2024
Onno olympisch

Hallo meine Lieben,

ein Jahr ist `rum und ich bin 11 geworden, ui! Der diesjährige Alters-Check hat uns bestätigt, dass ich fit bin, und mein Fell flauscht weich wie immer. Ich belle ein bisschen heiser, das liegt daran, dass meine Stimmbänder wohl so langsam beginnen, sich altersbedingt zu verändern. Aber das macht mir noch keine echten Probleme.

Wie ihr seht, haben Ida und ich uns in verschiedenen Synchron-Disziplinen geübt und damit ein bisschen zum olympischen Flair beigetragen. Nur beim Synchronschwimmen habe ich mich mal vorsorglich disqualifiziert.

Im Sommer haben sie mir was Nettes gebaut: Sie haben die Pflastersteine von der Terrasse genommen und vier Kubikmeter Sand da draufgekippt. Super Idee, das sage ich euch! Schade nur, dass Dany die Steine später wieder draufgelegt hat. Ich hab mir dann was neues Kühles gebaut, an einer viel besseren, schattigen Stelle.

Auch wenn der Sommer – mal von Gewittern abgesehen – meine Lieblingsjahreszeit ist, würde ich doch gerne mal so einen richtigen Winter erleben. Ihr habt mir den versprochen! Und was habe ich bekommen? Regen, Wolken, Matsche, Silvestergeböller. Vor allem das geht mir schwer auf die Nerven. Ich gebe zu, dass es nicht allein Angst ist, denn wäre das so, würde ich nicht morgens mit Dany Laufen gehen, denn dann ist es auch dunkel und knallt. Es ist vielmehr so, dass ich aus Trotz jegliche Aktivität draußen ab nachmittags verweigere, wenn Silvester droht. Und leider droht es bei uns vom 27. Dezember bis zum 2. Januar... Dany hat mich dann direkt danach nach draußen geschoben und mit mir im strömenden Regen eine so lange Runde gemacht, dass ich vergessen habe, dass ich eigentlich nicht rauswollte. Frisch gewaschen waren wir danach dann auch. Peter hat schon vorgeschlagen, das kommende Silvester in der Wüste zu verbringen. Ich wäre dafür.

In diesem Jahr hat Ida wieder ganz viel mit mir gespielt, da hatte sie zwischendurch mal nicht so Lust drauf. Ich habe Ida immer lieb, aber ich habe unser Spielen sehr vermisst. Ich hätte euch gerne ein Foto davon gemacht, wie Ida unter mir durchläuft, aber damit ist sie immer so schnell!

Im September haben Peter und ich Dany auf eine Tagung in Schleswig begleitet. Ich hatte so ein paar Glücksgedanken an Fischbrötchen (für mich) und mein Fell fand ich sowieso wetterfest genug. Leider durfte ich den Schulhund der Schleswiger Klinikschule nicht persönlich kennenlernen. Kleiner Wunsch für die nächste Tagung: offizielles Begleitprogramm für den Hund der Familie! Fisch für mich gab’s übrigens dann auch, aber bei Ida zuhause: Ihre Mama hatte eine Makrele gegessen – ich habe eine Gabel voll bekommen und wäre vor Glück fast umgekippt.

Was mir wirklich Sorgen macht, ist, wie es den anderen Hunden in den kommunalen Canili geht. Ich höre so nebenbei, dass es da viele Probleme gibt. Und ich hoffe, dass die sehr bald so gelöst werden, dass ganz viele von uns adoptiert werden können.

Ich drücke alle Daumen – immerhin habe ich sechs Stück davon smiley

Es grüßt euch herzlich euer

olympischer Onno

Eintrag vom 30.10.2023
Mir geht's gut!

Hallo zusammen,

gerne erzähle ich euch, wie es mir im letzten Jahr ergangen ist. Ihr erinnert euch vielleicht, dass meine Kumpeline Ida jetzt fast nebenan wohnt. Da abends mal eben vorbei zu gehen, ist prima, da gibt’s immer was Leckeres. Irgendwie haben meine Leute es aber geschafft, das von meinem Futter abzuziehen, denn meine Figur ist nach wie vor gut. Sie sagen immer was von „keine Arthrose bekommen“, na...wenn’s hilft?!

Gesundheitlich war alles top, die nächtlichen Angstanfälle und die winterlichen Durchfälle haben mich ganz in Ruhe gelassen. Allerdings: Beim letzten routinemäßigen Bauch-Ultraschall zeigte sich ein tomatengroßer Tumor an der Milz. Im Nullkommanichts wurde mir die Milz rausoperiert und ...puh...Glück gehabt...er war sogar gutartig. Ich sollte das eigentlich nicht hören, aber ich habe mitbekommen, dass die Tierärztin gesagt hat „In einem halben Jahr wäre das ohne OP böse ausgegangen.“

Ein paar Wochen lang habe ich im Frühjahr auf meinen morgendlichen Laufrunden mit Dany auch Ida mitgenommen, weil Idas Mama eine heftige OP zu verknusen hatte. Dany war anfangs ein bisschen mulmig. Aber nachdem wir alle Levels von „nix los“ über „Eichhörnchen neben uns“ bis „fremder Hund überraschend hinter uns“ mit Bravour gemeistert haben, ist sie sehr stolz auf uns und vermutlich auch recht entspannt. Nur die Nachmittagsspaziergänge macht sie mit uns lieber abwechselnd, was ich nicht schlimm finde, weil ich ja ebenso gerne mit Peter rausgehe. Übrigens sind Dany und ich durch einen Zufall darauf gekommen, bei sehr usseligem Wetter im Winter auch in Essen zusammen Rad zu fahren (also, ich laufe dann). Dann ist nämlich selbst in Essen nix los und es ist schön kühl für mich. Von mir aus könnte aber ruhig was los sein, ich bin nämlich anderen Hunden gegenüber ausgesprochen nett und inzwischen sogar recht aufgeschlossen. Auch der HuTa sei Dank dafür!

Die Leute aus der HuTa müssen mich übrigens immer ermahnen, dass ich keine Insekten zerlege. Aber da haben sie keine Ahnung: Alles Schlechte kommt von oben! Regen, Gewitter, Insekten, Quitten...

Bei einem ihrer Spaziergänge ohne mich sind Dany und Ida wohl an einer guten Wasserstelle vorbeigekommen und Ida hat doch tatsächlich mit ihren acht Jahren plötzlich Freude am Plantschen gefunden. Ich musste auch schon mit und mir, sehr zu meinem Verdruss, anschauen, wie Ida wie ein kleiner Frosch fröhlich durchs Wasser plitschte. An meinem Verhältnis zu Wasser hat das aber nichts geändert. Wird es auch nicht, das könnt ihr mir glauben! Naja, sie glauben eher daran, dass auch bei mir auch noch so ein Wunder passiert, vermute ich. Und das, obwohl sie mich und mein Kuschelfell doch auch ungebadet lieben.

Im Garten habe ich mir übrigens was Tolles gebaut. Böse Zungen behaupten, es sähe aus wie ein Braunkohletagebau, aber ich find’s super, ich passe genau hinein und es kühlt den Bauch ganz prima laugh.

Leute, im vergangenen Jahr hatte ich ja oft Sorge, wenn ich gelesen habe, wie schwer es Maremmano-Mischlinge mit der Vermittlung haben. Aber glaubt mir, wir sind wunderbare Hunde!

Es grüßt euch herzlich euer

Onno

der inzwischen dank seiner OP sogar strahlend weiße Zähne hat.

Eintrag vom 15.10.2022
Entspannte Grüße zum Jahrestag

Hallo meine Lieben,

endlich darf ich wieder selbst schreiben. Mein Bauch ist gefüllt (na ja, so weit ich darf) und ich habe es mir in meiner Schreibtischhöhle bequem gemacht.

Meine Leute sagen, ich soll euch auch von meiner Gesundheit erzählen. Ja, die war toll in diesem Jahr. Mich plagen zwar ab und zu mal Durchfälle im Winter (Warum im Winter??? Das Rätsel ist noch nicht gelöst.), aber die bekommen wir immer schnell wieder in den Griff. Außerdem habe ich nachts manchmal Angst. Meine Leute haben Verschiedenes ausprobiert und festgestellt, dass es wohl Momente gibt, an denen mein Schilddrüsenhormon nicht so wirklich reicht. Ich bekomme im Notfall etwas mehr oder eher, dann kann ich nach einer guten Stunde wieder entspannt schlafen.

Wir hatten einen guten Sommer, warm und trocken liebe ich ja! Auf den Fotos seht ihr mich in meiner rollenden Hütte. Sehr zur Freude meiner Menschen bin ich da, sobald sie aufgebaut war, wie selbstverständlich reingehüpft. Ist doch klar, ich weiß doch inzwischen, dass die komische Kiste mich in Gegenden bringt, in denen ich sonst nicht herumschnüffele. Da ich nach wie vor wie eine Eins am Fahrrad laufe, macht uns das allen viel Spaß. Na ja es ist auch nett, sich darin die Düfte der Gegend um die Nase wehen zu lassen, während Dany vorne auf dem Fahrrad für mich Sport treibt ;-)

Auch sonst bin ich ja ein sehr ausgeglichener Zeitgenosse, selbst über große Rüden rege ich mich nur noch im Ausnahmefall auf, gerne lasse ich mich davon wieder abbringen. Euer Sommerfest bei pro-canalba fand ich übrigens klasse! Lauter nette und hilfsbereite Leute, gutes Essen, viel los, sowas liebe ich ja.

Das Wichtigste zum Schluss: Meine Kumpeline Ida ist umgezogen, sie wohnt jetzt zwei Häuser weiter. Ich kann jetzt bei ihr anschellen und fragen, ob sie zum Spielen kommt :-) Die Menschen hatten ganz schön viel zu tun mit dem Umzug, irgendwie muss ich dabei auch oft im Weg gelegen haben...? Für Ida und mich war die Sache aber klar: Wir wussten ja, dass man als Hund in einer Kiste umzieht. Und da die Menschen seeehr viele Kisten gekauft hatten, machte ich mir um Ida keine Sorgen. Ich war ganz schön überrascht, dass sie dann am Abend vor dem Umzug schon mit mir mitfuhr und bei uns übernachtet hat. Ich glaube, sie war einfach sehr aufgeregt! Aber es ist alles gut, mein Lieblingsflokati ist mit umgezogen. Da bin ich ganz praktisch: Flokati auslegen, Onno drauf, Wohnung fertig eingerichtet.

Wenn ihr übrigens ganz genau auf die Bilder schaut, dann könnt ihr sehen, dass mir meine Leute fast eine kahle Stelle auf die Schnauze geküsst haben. Ist das nicht unverschämt...äh toll? Sie sagen, dass ich dann so ein süßes Gesicht mache smiley.

Also bis demnächst, bleibt gesund und munter!

Es grüßt euch herzlich

euer Onno

Eintrag vom 31.10.2021
Fünf Jahre bei uns - fünf Jahre Glück

Hallo zusammen,

jetzt schreiben mal wieder Onnos Menschen, denn seine eigenen Fortschritte und Marotten würde er sicher selbst nicht unter die Lupe nehmen wink

Die beste Nachricht vorweg: Onnos Gesundheit war dieses Jahr stabil, seine Schilddrüseneinstellung gut (keine Ängste mehr!), der Tumor ließ nichts von sich hören. Wir sind sehr erleichtert!

Sonst ist uns beiden am meisten aufgefallen, dass Onno weiterhin selbstsicherer geworden ist. Natürlich - es gibt den einen oder anderen "Lieblingsfeind" und er würde auch nach wie vor noch jedes Gewitter direkt von der Karte streichen, wenn er könnte. Aber im Umgang mit anderen Hunden hat er noch weiter dazugelernt. Er wird nie ein Hund werden, der sich mit Freude ins Drubbel schmeißt, aber er fordert Ida gerne von sich aus zum Spielen auf und mag auch die meisten anderen Hunde bei Begegnungen. Bei neu kennengelernten Hunden versucht er sich dann an einer seiner berühmten Spielaufforderungen, die ...äh...nicht für jeden als solche zu erkennen sind. Wir machen das so, dass wir das ankündigen, dass da gleich seine Version von Spielaufforderung kommt, dann muss niemand befürchten, dass sein Hund gefressen oder flachgetreten wird. Es ist wirklich erstaunlich, dass ein so feinfühliger Hund wie Onno beim Spielen derart "auspackt". Viele gute Erfahrungen sammelt er auch in der HuTa, die er jeden Mittwoch als Übung für den "Ernstfall" besucht, da geht er unglaublich gerne hin.

Ein anderes Thema sind Onnos Marotten. Er hat - mit acht Jahren! - für sich entdeckt, dass Wälzen toll ist. Ein absolutes Highlight war eine Kuhle im Wald, da hat er sich so ausgiebig reingeworfen, dass er nachher aussah wie ein geschmückter Christbaum. Überhaupt, die Freu-Anfälle...Wenn ich nicht am anderen Ende der Leine hinge, fänd ich die hinreißend. Da sie aber offenbar durch was Lustiges an den Pfoten (gerne am Hang!) ausgelöst werden, fürchte ich immer, dass irgendwann mal nur noch mein Kopf aus einer Geröllhalde schaut, daneben ein Schild "bitte füttern". Beliebte Orte für Freu-Anfälle sind auch diese tiefen Schlammpfützen, die Spaziergänger bei Regen in die Wege fräsen. Heißt also: Hund freut sich, Mensch guckt etwas verbissen. Und wir haben ein neues Ritual: Wenn ich anfange, Cembalo zu spielen, kommt er dazu und möchte gekuschelt werden. Wenn ich nicht reagiere, spielt er die Akkorde mit der Nase laugh

Nicht zuletzt kooperiert er bei vielen Sachen einfach von sich aus gut. Es ist bemerkenswert, wie gut er sich in Ferienunterkünften einlebt. Er läuft "seine" Strecke inzwischen begeistert am Fahrrad und fährt den Rest völlig entspannt in seinem Anhänger mit. So werden Ausflüge zu den Watteninseln und viele Sommerabende noch schöner, weil unser Aktionsradius sich vergrößert hat. Bei unserer morgendlichen Joggingrunde ist er mein souveräner Begleiter, egal, ob es dunkel ist oder in Strömen gießt.

 

Ich möchte jedem ans Herz legen, es mit einem erwachsenen Hund zu versuchen. Man wächst auch nach Jahren noch weiter zusammen heart.

Es grüßen euch herzlich

Onnos Leute

Eintrag vom 22.10.2020
Glück zurück

Hallo zusammen,

das Beste zuerst: Mein Tumor ist jetzt genau vor einem Jahr aus meinem Bein herausoperiert worden und seitdem haben wir nichts mehr davon gehört :-)

Aber noch besser ist, dass ich seit meinem letzten Happy End zweimal am Tag Schilddrüsenhormon bekomme. Nicht nur, dass mir die Tablette schmeckt, sie hilft mir auch soooooo gut! Auf dem Foto könnt ihr sehen, wie meine Haare nachwachsen. Außerdem bin ich jetzt wieder mutig, gut gelaunt und zuversichtlich. Uns allen haben meine kleinen Freu-Anfälle total gefehlt. Ich wechsle jetzt auch wieder mit meinen Leuten den Raum. Und ich traue mich wieder im Dunkeln raus. Meine Menschenfrau sagt, ich hätte ihr das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht: Ich bin mit ihr am Weihnachtsmorgen im Dunkeln Laufen gegangen. Und ich hatte Lust dazu! Übrigens bin ich jetzt auch nicht mehr dick, sondern kuschelfellig. Also, wenn ihr auch "Schilddrüse" habt, nehmt das bitte ernst, das ist keine Kleinigkeit! Und wenn ihr nicht wisst, ob ihr "Schilddrüse" habt, aber ständig besorgt, betrübt oder ängstlich seid, lasst lieber mal nachschauen.

So, jetzt dachten meine Leute "Wenn der Onno jetzt wieder Mut hat, dann möchte er vielleicht auch schwimmen gehen". Geht's noch? Aber ja, ich habe mich weiter mit reingetraut als früher. Nur dieses Gefühl, dass ich "aufschwimme", das halte ich einfach noch nicht aus, hu, das ist merkwürdig. Als wir einen Tagesausflug zum Strand gemacht haben, bin ich aber mit in die Brandung gegangen. Und fand's toll! Vor allem der Sand war super, den möchte ich zuhause auch. Wir diskutieren noch darüber ;-)

Wir sind im Sommer wieder zusammen Fahrrad gefahren. Dazu habe ich jetzt auch mehr Mut. Wir haben eine Routine entwickelt: Ich fahre in meiner rollenden Hütte mit und wenn eine Wegstrecke kommt, die schön und leer ist, dann darf ich am Fahrrad laufen. Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich im Galopp rennen und das Fahrrad hinter mir herziehen. Endlos lange. Ich versteh' nicht so wirklich, warum meine Leute mich ausbremsen, ich darf immer nur ein paar kleine Kilometer mittraben. Traben, ha! In meinen Träumen laufe ich das Iditarod und höre im Ziel Kommentare über unterschätzte Maremmanen.

Noch mehr liebe ich übrigens Wandern, aber da sagt das Bild doch mehr als tausend Worte?

In der Hinsicht war ich übrigens ein klarer Corona-Gewinner. Meine Leute machten "Home Office", waren also bei mir, ich hatte weiterhin genug Futter und die Spaziergänge fielen immer reichlich aus. Läuft!? Nein, es tut mir total leid, dass das für die Menschenleute was Schlechtes sein muss, wenn wir Hunde da so viel von haben. Manchmal handelten meine Tagträume davon, wie ich als Türsteher-Hund an einer Schule Corona-Fälle erschnüffele. "Onno, the nose" Ok, alles war auch für mich nicht gut, ich durfte nämlich viel seltener mit Ida nach Friesland.

Leute, wenn ich einen Wunsch frei habe, dann wünsche ich mir, dass "Corona" aufhört und ihr die ganze Zeit, die ihr damit verbracht habt, Klopapier zu kaufen und Reisewarnungen zu lesen, in Spaziergänge mit euren Hunden stecken könnt.

Also: Bleibt gesund und achtet auf eure Schilddrüse!

Bis zum nächsten Mal grüßt euch euer

heißgeliebter und gutgelaunter Onno

Eintrag vom 24.10.2019
Kleines Jubiläum

Hallo zusammen,

das hier ist ein kleines Jubiläum, ich bin schon drei Jahre bei euch smiley.

Meine früheren Themen (Hundebegegnungen üben und allein bleiben) sind schon Geschichte, ich bin jetzt ganz souverän und manchmal interessiere ich mich auch für andere Hunde. Ich gehe immer noch regelmäßig in die HuTa, damit ich notfalls auch täglich dort hinkommen kann. Im Frühjahr war mein Menschenmann für ein paar Tage im Krankenhaus, da hat mich meine Menschenfrau dann schon früh morgens hingebracht, fand ich super. Was ich nur nicht verstehe: Warum kommen meine Menschen nicht mit dahin? Ich würde auf meinem Ausguckhügel auch ein bisschen beiseiterücken...

In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal zu Silvester etwas gegen meine Angst bekommen, das hat mir wirklich gut geholfen. Ich konnte bei der großen Knallerei sogar in der Küche bleiben und Paprikastückchen futtern und später habe ich mit Ida vor dem Ofen entspannt. Was für ein Unterschied zum Jahr davor! Ätzend nur, dass es ja leider auch sonst mal Feuerwerke gibt, aber da können wir ja Abstand halten.

Auf den Bildern könnt ihr sehen, dass mir im letzten Winter eine kleine Eroberung gelungen ist, ich darf jetzt mit auf die Couch, das genieße ich soooo und meine Menschen auch. Bei einem Gewitter habe ich es auch nochmal mit dem Bett versucht, leider chancenlos. Ich arbeite weiter dran wink.

Ich habe jetzt eine rollende Hundehütte, in der ich in Friesland auf Radtouren mitkomme, die ist gar nicht so übel. Bleibt mir aber bloß weg mit Wasser und Schwimmen, das Thema ist für mich passé...Dafür habe ich meine Leidenschaft für den Obstklau auf die Nüsschen ausgeweitet, die im September überall in der Stadt herumkullern. Schade, dass meine Leute keine Lust haben, stundenlang unter einem Baum auf mich zu warten, wenn ich kunstvoll Nüsse knacke.

Tja, leider ist es mit meiner Gesundheit zurzeit nicht optimal. Ist euch auf den Bildern auch aufgefallen, dass ich viel seltener fröhlich bin als früher? Meine Leute fragen sich schon seit fast einem Jahr, was wohl mit mir los ist, ich habe auch so furchtbar zugenommen, obwohl ich sehr wenig esse (ich bekomme jeden geklauten Apfel abgezogen...hmpf). Seit neuestem wissen wir, dass meine Schilddrüse zu wenig tut, sodass ich jetzt auf Besserung hoffen darf, sobald ich fertig untersucht bin. Und aus meinem Oberschenkel wurde ein Tumor entfernt, mit etwas Glück werde ich da keinen weiteren Ärger mit haben, bitte drückt mir die Daumen.

Bis zum nächsten Mal grüßt euch euer

heißgeliebter, wie immer flauschiger und vorübergehend eher rundlicher

Onno

Eintrag vom 01.11.2018
schon zwei Jahre bei euch!

Hallo zusammen,

im Sommer haben wir gebaut, und ich habe mich als Baustellen-Schutzhund bewährt. Wenn der Zaun offen und meine Menschen nur in der Nähe waren, habe ich die Grundstücksgrenze wie selbstverständlich respektiert und alle neugierigen PassantInnen zuerst angekündigt und dann freundlich begrüßt. Liegengelassene Arbeitshandschuhe habe ich zuverlässig weggeschleppt...äh weggeräumt und mich aus dem Garten mit Obst versorgt, um meinen Menschen das Kochen für mich zu ersparen. Naja ok, Letzteres wäre vielleicht nicht nötig gewesen, passte aber irgendwie besser als „ständig habe ich Obst geklaut“.

Es war ja unglaublich heiß, selbst in Friesland. Fand ich gut. Meine Total-Abneigung gegen Baden habe ich so ein ganz klitzekleines Bisschen abgelegt. Inzwischen bekomme ich Freu-Anfälle, wenn ich an einen Bach oder so komme. Im Sommer hat mich mein Mensch einfach in einen Brunnen gestellt, unverschämt. War dann aber doch schön, als ich drinstand smiley

Immernoch fürchte ich Angriffe aus der Luft. Sehr zum Leidwesen meiner Menschen jage ich nur das, was brummt und sticht. Obwohl ich damit sehr erfolgreich bin, haben meine Menschen ständig Angst, dass ich in die Schnauze gestochen werde.

Vor zwei Wochen sind wir verreist, und ich konnte wieder zeigen, was für ein toller Reisepartner ich bin. Wo auch immer mein Kissen ausgelegt wird, fühle ich mich sofort zuhause und auf Ausflügen bin ich sowieso gerne dabei. Mein Verhältnis zum Autofahren hat sich gegenüber anfangs ein bisschen ausdifferenziert: Ich fahre nicht an sich gerne, sondern sehe das Auto als notwendiges Übel, das mich zu einer tollen Unternehmung bringt. Entsprechend deute ich auch gerne mal an, dass wir lieber (noch weiter) laufen könnten...Meine Menschen standen erst auf der Leitung und dachten, ich wäre müde, als wir von einer Wanderung kamen. Bei einer Probe in die Gegenrichtung (da lief ich frisch wie immer) hatten sie dann aber endlich die Erleuchtung. Es war aber auch wirklich spannend: Ich bin durch Höhlen gelaufen und Boot gefahren. Begegnungen mit fremden Hunden absolviere ich inzwischen total gelassen, wir sind darüber alle sehr erleichtert. Ich fordere sogar selbst meine Kumpeline Ida zum Kuscheln auf.

Immer wieder nennen mich fremde Leute „Seehund“ oder „Robbe“, weil ich so große Augen und Flecken im Gesicht habe. Solange ich nicht schwimmen muss, bin ich gerne die Kuschelrobbe wink

Es grüßt euch herzlich

euer Onno

Eintrag vom 02.05.2018
Neues von Onno

Hallo zusammen,

jetzt bin ich wieder selbst dran, euer Onno.

Im Winter hat’s selbst bei uns ein paar Mal geschneit. Als ich in so eine Schneewehe hineintapste, hat mich plötzlich einer meiner legendären Freu-Anfälle gepackt. Wie verrückt bin ich herumgedüst, und meine Menschen sagten „Guck mal wie süß, der Onno freut sich über den Schnee.“ Stimmte gar nicht! Schnee an sich finde ich vollkommen uninteressant. In Wirklichkeit ist es so, dass mir die Sicherungen rausspringen, sobald ich was ...hihi, hm...Kitzeliges? zwischen die Pfoten bekomme, zum Beispiel die Matsche in einem Bachbett. Dann jage ich mit irrem Lächeln auf den Lefzen um meine Menschen herum, die sich schnell einen sicheren Standplatz suchen.

Was ich noch entdeckt habe, ist meine Kreativität. Wir haben so ein Spiel, dass ich ein Leckerchen bekomme, wenn ich mir etwas zum Draufhüpfen suche, bspw. eine dieser kleinen Verkehrsinseln oder diese Parkplatzbetonklötze. Letztens fiel mir ein, dass ich die ja gar nicht gezeigt bekommen muss, sondern sie mir selbst suchen kann....was soll ich sagen...es klappte! Momentan tasten wir uns an „Do as I do“ heran, aber ich hab’s nicht mit Hörzeichen, gucke lieber, deswegen dauert das bestimmt noch.

Mit meiner Kumpeline, der Ida, war ich wohl etwas zu kreativ. Wir haben ein Spiel erfunden: Ida sitzt auf ihrem Ausguck und bellt, wenn bei uns in Friesland jemand vorbeikommt. Sie bellt eigentlich auch schon, wenn da nur ein Hase hustet. Ich brezele mich dann zu voller Größe auf und belle kräftig nach. Das fanden die Menschen nicht so toll, sie meinten, das wäre ja wie mit einer 8. Klasse auf Klassenfahrt. Ich soll nach einmal Bellen stoppen, dann kuscheln die Menschen mit mir. Finde ich super, aber ich habe immer so ein bisschen einen Zwiespalt: Soll ich Ida einen Gefallen tun? Oder lieber Kuscheln? Ganz klar! Kuscheln! J. Das tu’ ich ja auch mit Gästen supergerne, also vergraule ich sie lieber nicht. Und alleine habe ich auf dieses Spiel sowieso keine Lust.

Und so ganz zaghaft habe ich angefagen, einfach mal so mit Ida zu kuscheln. Ich lege ihr dann die Pfote auf die Nase und sie knabbert ganz nett in meinem Fell. Das könnte sie stundenlang machen *hach* das ist so schön, dann bin ich ganz selbstvergessen.

Alleinbleibe-Probleme sind bei uns kein Thema mehr J Da hat das lange Üben und Gewöhnen 100% funktioniert. Ich kann nicht behaupten, dass ich’s toll finde, wenn’s mal sein muss, aber ich trage es mit Würde und hoffe auf gut gefüllte Kongs. Natürlich gehe ich dann NIE ins Bett, Ehrenwort.

Mit anderen Hunden komme ich auch bei Leinenbegegnungen immer besser zurecht, seit meine Menschen sehr gut gucken, was ich möchte. Meistens möchte ich an einem Blümchen schnuppern, mich dann zum vorbeigegangenen Hund umdrehen und mir anschauen, ob der nett ist. Wenn ja, möchte ich ihn zurückhaben und begrüßen.

Bis demnächst!

euer zunehmend tiefenentspannter

Onno

Eintrag vom 22.10.2017
Happy End aus einer anderen Perspektive

Hallo zusammen,

jetzt schreibt zur Abwechslung mal Onnos Mensch, denn Onno lässt vieles unerwähnt, was wir besonders finden. Leider fotografiere ich selten und habe daher mehr Wörter als Bilder.

Seitdem wir unseren „Maremmano inglese“ haben, lernen wir auch das Staunen und Freuen neu. Am meisten berührt mich, wie intensiv Onno seine oft noch neue Welt erlebt und wie unterschiedlich er seine Stimmungen zum Ausdruck bringt:

Allem voran seine Nase! Von unseren vorigen Hunden war ich gewohnt, dass sie ihre Nase als nützliches Werkzeug nutzen (Stoßstange, Türöffner). Für Onno ist die Nase die Tür zur Welt. Damit etwas anzustupsen wäre für ihn un-denk-bar, dafür hat man doch Pfoten. Beim „Gegenstand finden“ in der Hundeschule dachte ich erst, er würde es nicht verstehen oder wollen. Wie dumm von mir! Er wollte es nicht mit der Nase anstupsen. Kaum durfte er mit der Pfote anzeigen, lief es bestens. An Tagen, an denen es nach längerer Trockenheit geregnet hat, gerät er über die Gerüche da draußen schier aus dem Häuschen. Dann käme er auch nicht wieder, wenn er frei liefe. Wir trainieren weiterhin und inzwischen mit Pfeife Rückruf in umzäunten Gebieten, aber im Stillen wissen wir, dass es immer einen Geruch geben wird, der stärker ist als jeder Rückruf.

Onno ist ein großer Genießer. Er mag das Wasser aus einem Napf nicht wirklich gerne, davon trinkt er halt, wenn er Durst hat (und frustriert damit nettes Biergartenpersonal das ihm einen Extranapf voll Wasser bringt). Letztens entdeckte Onno auf einem Spaziergang durch einen botanischen Garten, dass er aus einem der vielen kleinen Wasserbecken in den Gärten trinken könnte....probierte beim Nächsten....und beim Nächsten....und beim Rest des Spaziergangs staunten und freuten wir uns über unseren Hund, der total verzückt von Becken zu Becken hüpfte, über beide Ohren strahlte und dabei ständig neue Haltungen ausprobierte, um dabei nicht ins Wasser hinein zu müssen. Schwimmen ist nämlich immernoch nicht sein Ding, auch wenn er mir schon vertrauensvoll in seichtes Wasser gefolgt ist – er tut es leider bisher nur mir zuliebe.

Onno ist viel ...hm...empfindsamer? als unsere Hunde zuvor. Wenn er gute Laune hat, lächelt er so intensiv, dass ich schon durchs Hinsehen gut gelaunt werde (Gäste kommen, wir kommen in Friesland an, die Sonne scheint, wir gehen Spazieren). Bei grauem Wetter bläst er Trübsal und alle mit ihm mit. Sein „Spielgesicht“ ist überaus ansteckend, aber mehr als das würde er nie tun, um andere Hunde zum Spielen aufzufordern. Er ist ein Hund der leisen Töne, in Menschenmengen fühlt er sich wohl, aber in Hundemengen fühlt er sich unsicher. Wir hatten ein Einzeltraining mit ihm, das uns die für uns so wichtige Rückmeldung gegeben hat, dass er viel mehr Wert auf Abstand und langsame Annäherung legt. Er lernt nun nach und nach, mit „forscheren“ Hunden zurechtzukommen und wir lernen von Neufundländer auf Onno um. Er ist ein sanfter Hund, der für nicht enden sollende Steicheleinheiten gerne zwischen uns hin- und herwechselt. Es ist ein Vergnügen zu sehen, wie er das genießt.

Und nicht zuletzt finde ich Onno einfach wunderschön. Wenn morgens die Sonne auf ihn scheint. Wenn er seine durchgeknallten Spielminuten hat und übers Grundstück rast. Wenn wir im Dunkeln unterwegs sind und seine aufgefächerte Rute im Gegenlicht leuchtet. Wenn er entspannt neben mir hertrabt.

Wenn Gäste bei uns sind, die länger nicht mehr da waren, fragen sie immer als erstes, ob Onno größer geworden sei? Kann ja kaum sein, hm...Er muss wohl schöner geworden sein, zumindest in unseren Augen.

Das darf gerne immer so weitergehen :-)

Eintrag vom 25.06.2017
Dag allemaal, ist schon ein halbes Jahr um?

Neulich hatte ich Geburtstag, ich bin stattliche vier Jahre alt geworden. „Stattlich“ ist überhaupt mein Stichwort, denn ich zeige nicht nur immer mehr Facetten von meiner Persönlichkeit, sondern ich probiere mich auch lustvoll in neuen Rollen aus, die vorher im Zwinger mit meiner alten Gefährtin außerhalb der Gitterstäbe lagen.

Hier ist es ja glücklicherweise auch Sommer geworden, ich fürchtete schon, sowas hättet ihr nicht! Meine Menschen haben sich gefreut und sind mit mir zur Ruhr gefahren. Sie dachten, dass ich hineingehen wollte, aber bloß nicht! Schön, dass ihr hier soviel zu trinken habt, ich gebe mir auch Mühe damit. Aber ins Wasser zu gehen steht bei meiner Menschenfrau und mir an verschiedenen Enden der Hitliste („noch“ sagt sie). Auch wenn ich an einem heißen Tag meinen Körper entspannt auf den Hofplatten grille, denken meine Menschen eher über Tierarzt und Löschfahrzeug nach. Sobald dann ein Gewitter das Ende dieser herrlichen Wetterlage ankündigt, verziehe ich mich vorsichtshalber irgendwo drunter, ich bin nämlich an sich ein vorsichtiger Onno, das vermutet man bei meinem eindrucksvollen Äußeren nur nicht sofort.

Vorsichtig war ich bisher auch mit anderen Hunden, Konflikten ging ich lieber aus dem Weg. Vor ein paar Wochen habe ich aber mal angefangen, zurückzurüpeln, das fand ich auch gar nicht so übel! Jetzt probiere ich, so richtig auf den Putz zu hauen, wenn der andere Hund Lust auf Krawall hat. Meine Menschen finden das aber total übertrieben und machen mir dann klar, dass das nicht geht. Ich bin da irgendwie froh drüber. Am Wegrand zu schnuppern, statt zu stänkern, ist eigentlich charmanter, oder?

Überhaupt bin ich der Charmeur schlechthin - wenn ich mich sicher fühle. Und am sichersten fühle ich mich mit und bei Menschen. Weil ich die immer vermissen musste, hole ich jetzt alles nach. Ich liebe Menschen, vor allem Besuch. Der ist nur für mich! Küssen, Pfote geben, lächeln, in Positur setzen...ich bin eine schwarz-weiße Charmeoffensive! Und meine Menschen lieben mich dafür, sie können nicht genug von diesem Anblick bekommen. Alle wollen mein Kuschelfell kraulen und ich bekomme viele Komplimente für meine Punkte und Flecken. Klar, dass Alleinbleiben damit immer noch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Ich kann jetzt schon eine Stunde lang alleinbleiben, wenn meine Menschen zusammen „mit allem drum und dran“ aus dem Haus gehen. Ich rufe dann nur noch einmal kurz und lege mich dann hin, weil keiner antwortet. Übrigens scheinen die Menschen nie zu merken, dass ich mir immer den Kong stibitze und leere, wenn sie die Wohnung verlassen, hihi.

Meine Kumpeline Ida und ich sind fleißig zur Hundeschule gegangen und haben verschiedene Kurse gemacht. Meine Menschen wollten gerne Longieren weitermachen, aber Ida und ich hatten da nicht wirklich Lust drauf. Ich habe auch nicht verstanden, warum ich einen Dummy suchen und anzeigen soll, wenn rundherum Millionen viel tollerer Gerüche locken. Ich fand es am schönsten, Tricks zu lernen, aber leider war die „Einrichtung“ der Hundeschule für mich oft sehr klein. Natürlich kann ich auf einem Eimer sitzen, aber ich komme mir dann vor wie ein Riese im Zwergenland. Es macht mir total Spaß, neue Sachen zu lernen, aber die dann mehr als zweimal zu machen...hm. Ich glaube, letztlich gehen meine Menschen und ich am liebsten zusammen spazieren. Und all das, was ich gelernt habe, kann ich unterwegs ja gut gebrauchen! Frei laufen darf ich aber leider immer noch nur dort, wo mich ein hoher Zaun schützt....in neun von zehn Fällen höre ich jetzt vorbildlich...aber im zehnten habe ich etwas in der Nase und alle Sicherungen springen raus. Echt blöd, ich weiß, aber meine Nase ist meine Leidenschaft. Und ihr habt so tolle Gerüche hier! Unser Kompromiss ist, dass wir uns zusammen regelmäßig in Schleppleinen vertüddeln.

Und wenn einer meiner Lieblingstage zuende geht, dann liege ich auf dem Rücken (das mache ich jetzt, das ist total schön!) draußen und lasse mir den Wind über den Bauch streichen oder ich liege mit Ida vor dem Holzofen und die Menschen halten Pfötchen. Es ist eine Liebesgeschichte auf beiden Seiten!

Hartelijke groetjes von eurem ab und zu mal spätpubertierenden

Onno

Eintrag vom 04.12.2016
Hallo zusammen, hier schreibt euch mal wieder euer Teilzeitfriese Onno.

Ich habe spannende Wochen hinter mir, und ich glaube, dass wir alle immer noch überrascht werden, was ich schon kenne – und was nicht.

An dem, was die Menschen „Spielen“ nennen, habe ich so richtig Gefallen gefunden. Meinen Kong mag ich schon total und bringe auch gerne Sachen wieder, die die Menschen von sich wegwerfen. Letztens hatte ich ein ganz merkwürdiges Gefühl: Meine Menschenfrau hat sich draußen komisch benommen, sie ist gehüpft und hat sich auf die Knie geschlagen....echt, ich weiß auch nicht, was passiert ist, aber plötzlich konnte ich mich nicht mehr beherrschen und habe mit ihr Fangen gespielt. Und neulich durfte ich mit meiner Kumpeline Ida über’s Wochenende nach Friesland. Draußen hatte ich dieses komische Gefühl wieder....und Ida hat mitgespielt! Wir sind wie Kometen mit weißem Schweif über die Wiese gedüst und haben, als wir müde wurden, im Liegen weitergespielt. Meine Menschen und wir haben uns um die Wette gefreut!

Anfang Dezember bin ich in die Schule gekommen, Ida und ich haben zusammen angefangen, sie hat nämlich mit dem Schulanfang auf mich gewartet. Ida und ich haben erstmal einen Grundkurs belegt. Ich habe als Nebenfach auch „an mehrere Hunde auf einmal gewöhnen“ und „ohne Leine wiederkommen“. Später wollen Ida und ich auch etwas wie Crossdogging oder Longieren machen, mal schauen, was uns beiden liegt. Die Menschen sollen dabei auch in Bewegung kommen, denen scheint abends im Dezember draußen ganz schön kalt zu sein. Und das bei dem ganzen Plunder, den die sich immer noch überziehen. Mein schönes Kuschelfell reicht dagegen sogar von selbst für eurer *Wetter hier. Übrigens warte ich immer noch auf Schnee!!! Also?

Naja, neben den ganzen Erfolgsmeldungen vielleicht auch mal meine persönliche Baustelle: Alleinbleiben. Kann ich nicht gut, habe Stress. Wir üben, üben...ab und zu mache ich Fortschritte, manchmal haben wir alle Frust. Ich glaube, das wird noch lange dauern. Wären meine Menschen nicht zu zweit, wären die schon ganz schön verzweifelt. Also, ich versteh’s einfach nicht: Warum darf ich nicht immer im Auto mit? Zu heiß? Hallo, ich komme aus Italien! Nein, da lassen sie sich nichts sagen.

Habt ihr eigentlich auch so einen Hass auf Fliegen? Das ist so das einzige, was micht völlig aus der Bahn wirf. Bis meine Menschen zur Patsche gegriffen haben, habe ich die blöden Viecher schon aus der Luft geschnappt, das kann ich super.

Ich find’s übrigens total schade, dass ich nicht mehr jede Woche zur Tierärztin muss. Ich bekomme zwar leider noch die Ohren gewaschen, aber selbst die sind langsam sauber. Tja, was tun? Neulich habe ich einfach seit morgens nichts getrunken und gefressen. Hat geklappt! Nachmittags durfte ich mit der Tierärztin kuscheln und habe ihr natürlich begeistert aus der Hand gefressen. Und zwar so viel, dass ich anschließend super viel Durst hatte. Meine Menschen wirkten danach etwas verstimmt, aber ich finde, es hat sich gelohnt!

Also, sie lieben mich. Sie wüssten gerne, ob ich auch bei ihnen sein mag. Aber das sieht man doch! Ich strahle! Mein Fell glänzt und flauscht!

Bis bald / tot ziens,

euer – jetzt ganz und gar – Onno

 

P.S.: Und – Leute: In der Stadt gibt’s sogar Füchse und Ratten. Aber psst...will kein Mensch hören ;-)

Eintrag vom 12.11.2016
Hallo und goeie middag ihr Lieben,

wie ihr seht, spreche ich schon etwas Deutsch und auch Niederländisch.

Für mich hat sich echt viel geändert. Anfangs hatte ich noch so starke Kopfschmerzen, weil mein Ohr entzündet und meine Zähne vereitert waren und ich noch nichtmal fressen konnte. Jetzt hat mir die Tierärztin zwar zwei Zähne ziehen müssen, aber dafür tut mir nichts mehr weh und mir knurrt nicht mehr der Magen, da kann ich in Ruhe erzählen:

Ich wohne jetzt in der Stadt und im Dorf. Naja, nicht gleichzeitig, aber ich reise ab und zu. Das ist mir recht, denn ich fahre gerne Auto. Am liebsten wäre mir das auf dem Beifahrersitz, aber den beanspruchen die Menschen leider für sich. Überhaupt sind die schon eigen damit, welche Privilegien sie für sich behalten wollen. Natürlich nur fast so so eigen wie ich. Ich bin ein echter Kuschelkissen-Fan und habe mit sachkundigem Auge gleich das Bett als besten Platz erkannt. Als man mich da „runterwarf“, habe ich getrickst und mich ganz schlapp und ca. 250 kg schwer gemacht, aber irgendwoher kannten die Menschen das schon und blieben stur. Ich meine, sie hätten sogar heimlich gegrinst – unverschämt!

An das Spazierengehen an der Leine habe ich mich schnell gewöhnen können. Meine Menschen strahlen immer so, wenn ich mich mal zu ihnen umdrehe und lächele oder auf sie warte. Dann tu ich ihnen den Gefallen natürlich gerne. Sie scheinen erleichtert zu sein, dass ich nicht rüpele oder misstrauisch bin– pft, das wäre unter meiner Würde. Heute habe ich entdeckt, dass man unterwegs sogar mehr als einmal pinkeln könnte - in meinem Auslauf früher war mir das gar nicht wichtig, aber da gab es auch weniger für die Nase zu lesen als hier. Wenn ich könnte, würde ich gerne auch alle anderen Menschen richtig begrüßen. Ich würde mich auf die Hinterbeine stellen, meine Schnauze auf ihre Brust legen und sie anlächeln. Leider darf ich das nicht, selbst jetzt, mit meinen blendend weißen Zähnen. Schade eigentlich! Es ist übrigens auch ganz praktisch, so ein angenehmer Begleiter zu sein, denn dann darf ich öfter mit. Muss ich momentan auch, weil ich noch nicht allein bleiben will. Im Prinzip kann ich das zwar schon, aber wenn ich die Haustüre höre, dann bekomme ich Stress und heule so laut wie die großen roten Autos hier. Also brauche ich erstmal nicht allein zu bleiben. Von mir aus könnte das so bleiben, aber die Menschen wollen auch mal ohne mich weg – verstehe gar nicht, wieso? –, also muss ich üben, üben...

Manches „übe“ ich auch gerne, zum Beispiel lerne ich gerade spielen. Neulich habe ich wieder Ida getroffen, meine ab-und-zu-Kumpeline. Die ist ein Bewegungs- und Spieljunkie, das habe ich mir erstmal aus sicherer Entfernung angeschaut. Spielen? Kannte ich gar nicht! Meine Menschen geben mir jetzt immer mal ein Ding, das sie „Kong“ nennen, inzwischen freue ich mich so richtig, wenn ich es schon sehe und kullere und bohre, bis es leer ist. Wenn das Spielen ist, können wir uns gerne darauf einigen. Meine Menschen meinen, dass ich bestimmt auch später mit anderen Hunden spielen möchte, denn interessant finde ich es schon ziemlich. Bis dahin gehe ich kuscheln, das ist das Größte.

Ich durfte leider noch nicht frei außerhalb „meiner“ Grundstücke laufen, weil man behauptet, ich käme nicht sicher zurück, wenn man mich riefe. Dabei würde ich das ganz bestimmt tun, ähem, wenn keine Katze, kein Fuchs, kein Eichhörnchen... Wenn ich die in der Nase habe oder sogar sehe, kenne ich keine Verwandten mehr. In Friesland machen meine Leute gerade schon Urlaubspläne (Zaun verstärken; Zaun höher machen). Erstmal habe ich noch eine Feldleine für den Notfall am Geschirr und gucke das Hühnerprogramm aus respektvoller Entfernung. Ehrlich, ich gucke nur, ihr könnt mich losmachen! Warum glaubt mir noch keiner?

Übrigens hat noch niemand erraten, was denn wohl meine Elterntiere für welche waren. Wollt ihr mitmachen? Bisher war es so: Wenn ich in Deutschland bin, sagen die Leute mit Kennerblick, ich sei ein „fehlfarbener Landseer“ (FEHLfarbe? Häh? Wenn mir das mal ein Mensch mit grauen Haaren sagt, verliere ich irgendwann meine guten Manieren!) Bin ich aber in Friesland, sagen die Leute „Dat is zeker een Stabij!“). Aber sicher doch ;-) Meine Leute meinen dagegen, dass sich meine Punkte und Flecken jeden Tag an einer anderen Stelle befinden. Hihi, ich bin vielleicht ein Chamäleon!

Bis bald / tot ziens,

euer Onno (früher Otto)